Meckenheimer Waldfriedhof Kahler Beton im Eingangsbereich wirkt lieblos

MECKENHEIM · Erika van Treek führt der Weg oft auf den Meckenheimer Waldfriedhof: Die Frau pflegt dort regelmäßig das Grab eines nahen Angehörigen.

 Der nackte Beton um die Kapelle stört viele Besucher des Waldfriedhofes in Meckenheim.

Der nackte Beton um die Kapelle stört viele Besucher des Waldfriedhofes in Meckenheim.

Foto: Axel Vogel

Von daher zählt ihr Urteil, wenn sie sagt: Der Friedhof präsentiert sich an vielen Stellen nicht gerade als würdiger Ort für das Totengedenken und eine letzte Ruhestätte. So kritisiert die Meckenheimerin insbesondere den Eingangsbereich rund um die Kapelle an dem Parkplatz. Aus Sicht von Erika van Treek wirken nicht nur die nackten Stelen links und rechts der Zuwegung trostlos.

Auch die kahlen, steil aufragenden Betonwände der Kapelle tragen nach ihrem Dafürhalten nicht zu einem positiven Erscheinungsbild des Friedhofes bei. "Das wirkt nackt und lieblos", sagt die Frau. Sie würde sich eine Begrünung und Bepflanzung wünschen.

Mit ihrer Kritik steht die Frau keineswegs alleine da. Die Stadt Meckenheim will die Vorwürfe allerdings so nicht stehen lassen.

Auch nach Meinung von Wolfram Mooslehner, der auf dem Waldfriedhof die Gräber mehrere Angehöriger pflegt, ist der Waldfriedhof nicht gerade ein Aushängeschild für die Stadt Meckenheim: "Wenn man hierhin auswärtige Besucher mitnimmt, muss man sich schämen", betont er.

Was Wolfram Mooslehner vor allem stört, sind die Grünflächen an der Zufahrt zum Friedhof: "Die wirken ungepflegt." Nach Mooslehners Erfahrungen hängt das vor allem mit einem Umstand zusammen: Autofahrer blieben nicht auf der asphaltierten Zufahrt, sondern kürzen über die Grünflächen ab. Dadurch würden abgefahrene Stellen entstehen, eine besonders große an der Kapelle.

Die Situation mit den Besuchern, die den Friedhofsparkplatz benutzen und dann abkürzen, ist der Stadt bekannt, sagt Marion Lübbehüsen, Sprecherin der Stadt. Gerade kürzlich habe der städtische Bauhof ein besonders großes Schlagloch an besagter Stelle nahe der Kapelle wieder zugeschüttet.

Gleichwohl kann Lübbehüsen nicht sehen, wie sich diese Situation verbessern ließe: "Wenn man das Ganze betonieren würde, geht der Charakter des Friedhofes verloren." Und: "Dadurch, dass gerade der Rasen gemäht und die Gehölze zurückgeschnitten wurden, macht die Anlage grundsätzlich einen sehr gepflegten Eindruck."

Was den kahlen Beton rund um die Kapelle angeht, kommt ein Anstrich laut der Stadtsprecherin nicht in Frage. Aber eine Begrünung sei eine Alternative, die man prüfen könne. Zumal Marion Lübbehüsen nicht ausschließen kann, dass hier schon früher einmal Efeu wuchs, das möglicherweise aber von Besuchern weggenommen wurde. Gleichzeitig weist sie aber auch darauf hin: "Eine Begrünung ist natürlich eine Kostenfrage, für die Mittel in den Haushalt eingestellt werden müssten."

Erika van Treek bekräftigt in dem Zusammenhang, "dass ich nichts gegen die Anlage sage, die ist gepflegt". Dennoch sollte man diese "aufhübschen" um für eine angemessene Würde auf dem Friedhof zu sorgen. Das könnte zur Entlastung der städtischen Finanzen beispielsweise eine Baumschule übernehmen, sozusagen in einer Art "Patenschaft". Ebenso wäre das eine mögliche Aufgabe für Schulprojekte. In dem Sinne verspricht sie das Thema auch weiterhin ganz offensiv bei Repräsentanten der Stadt anzusprechen.

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