Georg-von-Boeselager-Sekundarschule Jugend debattiert in Heimerzheim

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · „Jugend debattiert“ in der Georg-von-Boeselager-Sekundarschule in Heimerzheim. Seit fünf Jahren beteiligt sich die Schule erfolgreich an dem Wettbewerb.

 „Jugend debattiert“ in der Heimerzheimer Sekundarschule: Die Schüler (v.l.) Nelly, Eliane, Joana und Lion.

„Jugend debattiert“ in der Heimerzheimer Sekundarschule: Die Schüler (v.l.) Nelly, Eliane, Joana und Lion.

Foto: Axel Vogel

Soll privates Silvester-Feuerwerk verboten werden? – Nelly und Eliane beantworteten diese Frage mit einem klaren Ja. Argumente, um ihre Position zu stützen, hatten die beiden Schülerinnen der Georg-von-Boeselager-Sekundarschule auch parat: Es passieren jedes Jahr viele Unfälle, und es verursacht extrem viel Müll, den die Feiernden aber nicht wegräumen, sondern der in den Flüssen und auf den Feldern landet. Und Silvester-Feuerwerk verursacht sehr viel Feinstaub.

Diesen Argumenten konnten sich Joanna und Lion hingegen nicht anschließen. Sie argumentierten gegen ein Verbot, nicht nur, weil Verbote die Dinge nur umso interessanter machen würden. Für ihr Nein führten sie an: „Feinstaub wird das ganze Jahr über produziert, auch Laserdrucker stoßen Feinstaub aus, Autos natürlich auch. Wenn ihr Feinstaub vermeiden wollt, müsst ihr auch den Verkehr einstellen.“

Das waren nur einige Pro- und Kontra-Argumente, die die vier Schülerinnen und Schüler im Finale des internen Wettbewerbs „Jugend debattiert“ der Georg-von-Boeselager-Sekundarschule austauschten. Aufmerksam und ernsthaft verfolgten ihre Mitschüler der Klassen acht, neun und zehn die intensive Debatte auf dem Podium in der Aula.

Das Thema Debattieren und Argumentieren sei im Curriculum verankert, so Konrektorin Barbara Ulbrich. In einer entsprechenden Unterrichtsreihe hatten sich die Schüler zuvor auch mit weiteren aktuellen Fragestellungen beschäftigt: Soll Containern – das Suchen nach brauchbaren Lebensmitteln in Müllbehältern – erlaubt werden? Soll das Schulfach praktische Lebensführung eingeführt werden? Dabei hatten sie gelernt, Informationen und Argumente zu sammeln, sich eine Meinung zu bilden, Meinungen auszutauschen und sich mit der Meinung anderer ebenso tolerant wie kritisch auseinanderzusetzen.

„Auf diese Weise die Demokratiefähigkeit zu fördern, ist sehr wichtig“, sagte Konrektorin Ulbrich. Aus den fünf Jahren, in denen die Boeselager-Schule an „Jugend debattiert“ teilnimmt, kann sie von guten Erfahrungen berichten: „Wir haben einen Schüler in Klasse acht gefragt, was denn die Unterrichtseinheit gebracht habe. Er sagte: 'Früher war es so, dass immer nur der, der am lautesten war, recht hatte. Heute ist das anders.'“ Im Wettbewerb bewertet wurden unter anderem Sachkenntnis, Ausdrucksfähigkeit und Überzeugungskraft. Punktsieger wurde Lion Bong, gefolgt von Joanna Schlenczek und Eliane Wiegel punktgleich auf Platz zwei. Am Ende des Monats steht dann in Düren die Teilnahme am Regionalwettbewerb „Jugend debattiert“ mit elf weiteren Schulen an.

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