Thema Religionsfreihei Volker Kauder bei der Jakob-Christian-Adam-Stiftung in Meckenheim

Meckenheim · „Herausforderung Religionsfreiheit“ lautete das Thema beim Stiftungsfest der Jakob-Christian-Adam-Stiftung in Meckenheim. Zu Gast war der ehemalige Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder.

 Volker Kauder (Mitte) spricht in Meckenheim über Christen, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden.

Volker Kauder (Mitte) spricht in Meckenheim über Christen, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden.

Foto: Axel Vogel

Seit 1948 ist Religionsfreiheit als Menschenrecht in der Charta der Vereinten Nationen verankert – eine Forderung, die viele Länder der Welt bis heute nicht erfüllen. Zugenommen hat in den vergangenen Jahren die Verfolgung von Christen. „Herausforderung Religionsfreiheit“ lautete deshalb das Thema beim Stiftungsfest der Jakob-Christian-Adam-Stiftung in Kooperation mit dem kirchlichen Hilfswerk Kirche in Not im St. Josef Seniorenhaus in Meckenheim.

Ergänzend zeigt Kirche in Not zum ersten Mal eine neu konzipierte Ausstellung. Auf 18 Bannern werden die juristischen Grundlagen von Religionsfreiheit erläutert und die Schwierigkeiten gläubiger Christen in Brennpunktländern verdeutlicht. Ehrengast war Volker Kauder. Der Politiker setzt sich als bekennender evangelischer Christ seit Jahren für weltweite Religionsfreiheit ein.

Als „bedrückend und beklemmend“ bezeichnete der ehemalige Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion die Situation der Christen in der Welt. Besonders in asiatischen und islamischen Ländern spiele Religionsfreiheit keine Rolle. Kauders Liste ist lang: An der Spitze stünden Nordkorea, Saudi-Arabien, Indien und China, wobei die Verfolgungen der Christen in jedem Land anders seien. Sorge bereiten ihm der Vormarsch terroristischer Islamisten in Afrika und die aktuelle Lage der Gläubigen im Irak. „Der Irak als Stammland der Christen darf nicht christenfrei werden“, sagte der 70-Jährige.

Für Kauder steht fest, dass Europa sich in solchen Länder einmischen und mehr Verantwortung in der Welt übernehmen müsse, um „Entwicklungen aufzuhalten“. Dabei sei es wichtig, dass Europa sich auf seine jüdisch-christliche Tradition und die damit verbundenen gemeinsamen Werte besinne.

In der anschließenden Podiumsdiskussion mit Tobias Lehner, Pressereferent von Kirche in Not, forderte Kauder mehr statt weniger Entwicklungshilfe, um vor allem jungen Menschen Perspektiven aufzuzeigen. „Und wir müssen dort auftreten, wo die US-Amerikaner nicht mehr auftreten wollen oder können.“ Lehner ging auf die Sicherheit der Christen in der irakischen Ninive-Ebene ein. In die seinerzeit vom „Islamischen Staat“ eroberte Region in der Nähe von Mossul seien mittlerweile 46 Prozent der damals geflüchteten Christen zurückgekehrt. Es sei es ein elementares Interesse, dafür zu sorgen, dass sie dort bleiben können. Laut Kauder wird das Leben jeder Religionsgemeinschaft in einer von Muslimen dominierten Gesellschaft erschwert. Denn der Islam verbiete eine Konversion der Religion, weshalb islamische Staaten schon die öffentliche Präsenz von Christen ablehnten.

Martin Barth, Vorsitzender des Meckenheimer Pfarrgemeinderats, fand die Veranstaltung ausgesprochen gut. „Es ist wichtig, daran erinnert zu werden, dass es bedrohte Christen gibt.“ Überzeugt war auch Albrecht Thewes. „Ich bin vor allem wegen Herrn Kauder gekommen, und das war wirklich interessant“, sagte der 82-jährige Pfarrer im Ruhestand. Mit der Resonanz sehr zufrieden war auch Christoph Konopka, geschäftsführender Vorstand der Stiftung.

Die Ausstellung ist bis 23. Februar täglich zwischen 15 und 18 Uhr im Seniorenheim, Kirchfeldstraße 4, zu sehen.

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