Bahnhof Meckenheim Investor springt ab
MECKENHEIM · Eigentlich schien die Zukunft des alten Meckenheimer Bahnhofsgebäudes in trockenen Tüchern: Anfang vergangenen Jahres hatte die Stadt den Rheinbacher Gastronomen Peter Schemerka als neuen Investor mit dem Plan vorgestellt, das Gebäude als Gastronomie mit Brauhaus zu nutzen.
Doch Ende des Jahres habe der Interessent zum Bedauern der Stadt sein Angebot zurückgezogen, sagte der Meckenheimer Wirtschaftsförderer Dirk Schwindenhammer gestern. Nun schreibt die Stadt den alten Bahnhof erneut zum Verkauf aus. Gesucht werde vor allem ein attraktives Konzept für das historische Gebäude, das 2009 von der Deutschen Bahn erworben worden war. Peter Schemerka habe von seinen Plänen Abstand genommen, weil ihm vieles zu lange gedauert habe, sagte Schwindenhammer. Doch mittlerweile sei die Stadt "viele Schritte weiter".
Eine Vertragsunterzeichnung könne zeitnah erfolgen. Nach dem Wunsch der Stadt soll im Erdgeschoss ein Gastronomiebetrieb einziehen. Dabei sollen Kunden vor Ort, aber auch aus der Region angesprochen werden. In den beiden Obergeschossen und eventuell auch im bislang noch nicht ausgebauten Dachgeschoss könnten Wohnungen, Hotelzimmer, Ferienwohnungen oder Büros entstehen. Zusätzlich wäre ein touristisches Angebot denkbar, zum Beispiel eine Fahrradmietstation.
Auch einen Kulturbetrieb schließt Schwindenhammer nicht aus. Der Bahnhof sei nicht nur durch die Bahnreisenden, sondern auch darüber hinaus gut frequentiert. Er sei zentraler Dreh- und Angelpunkt nördlich der Altstadt, wo sich ein Schwerpunkt der aktuellen Stadtentwicklung befinde. Das gesamte Umfeld verändere sich derzeit. So werde das Neubaugebiet Sonnenseite demnächst mit einer Personenunterführung unter den Gleisen an die Altstadt angebunden. Die ehemalige Raiffeisen-Waren-Zentrale sei vom Besitzer, der Regionalverkehr Köln, aufwendig saniert worden. Geplant seien eine neue Umgehungsstraße und ein Kreisel an der Kreuzung Bahnhofstraße/Rheinbacher Landstraße (L 158).
