Freifunk in Altstadt In Meckenheim ist kostenloses Surfen möglich

MECKENHEIM · Kurz bei einem Kaffee mit dem Mobiltelefon mal die Mails checken oder spontan Fotos posten – in Meckenheims Altstadt ist dies kein Problem. Dank einer Kooperation von Gewerbetreibenden, Stadt und der Initiative „Freifunk Meckenheim“.

 Kostenloses Surfen für jedermann in der Altstadt: Die Initiatoren stellen das Projekt vor.

Kostenloses Surfen für jedermann in der Altstadt: Die Initiatoren stellen das Projekt vor.

Foto: Anita (FM) Borhau-Karsten

Der Zugang zum Internet ist heute für viele selbstverständlich. Doch wenn wir unterwegs sind, klappt die Verbindung ins Web nicht überall. In der Meckenheimer Altstadt sorgen die anliegenden Geschäftsleute ab sofort dafür, dass uneingeschränktes kostenloses Surfen für jedermann möglich ist. Kurz bei einem Kaffee mit dem Mobiltelefon mal die Mails checken oder spontan Fotos posten – in Meckenheims Altstadt ist dies kein Problem.

Am Montag haben Vorstandsmitglieder des Meckenheimer Verbunds, Wirtschaftsförderer Dirk Schwindenhammer sowie Hagen Bauer und Christoph Schwadorf von der Initiative „Freifunk Meckenheim“ das Freifunknetz rund um die Hauptstraße vorgestellt.

Den Initialfunken zur Realisierung des freien Wlan-Netzes in der Altstadt hat Hagen Bauer vor etwa zwei Jahren gegeben. „Die Idee, ein Netzwerk für alle aufzubauen und Ressourcen zu teilen, finde ich gut“, begründet der technikbegeisterte Meckenheimer IT-Spezialist sein Engagement.

Dass zu einer attraktiven Altstadt auch freies Internet gehört, war für den Vorsitzenden des Meckenheimer Verbundes, Willi Wittges-Stoelben, keine Frage. Auch Wirtschaftsförderer Dirk Schwindenhammer sieht im Freifunknetz nur Vorteile. „Es gehört zur Digitalisierung dazu, ist ein weiterer Servicebaustein für die Kunden und insbesondere förderlich für die Gastronomiebetriebe“, betont er. Auch lasse sich das Meckenheimer Geoportal mit wertvollen Informationen zur Apfelstadt und den ortsansässigen Betrieben mithilfe des Freifunknetzes optimal auch mobil nutzen.

700 Euro für Hardware

Für Nutzer ist der Zugang zum Netz denkbar einfach. Das Handy biete das Wlan-Netz unter dem Stichwort „Freifunk“ bereits an. Ein Passwort braucht man nicht. Wittges-Stoelben und Schwindenhammer haben es gemeinsam unternommen, die Geschäftsleute vor Ort zu überzeugen, die für das Netz notwendigen Router in ihren Räumen installieren zu lassen. Besonderer Dank gelte den Sponsoren, erklärte Wittges-Stoelben.

Damit den Geschäftsleuten keine Kosten entstehen, hat die Kreissparkasse Köln (KSK) 700 Euro für die Anschaffung der notwendigen Hardware bereitgestellt. „Aus Sicherheitsgründen können wir selbst keinen Knotenpunkt einrichten, aber wir konnten durch die Spende dennoch etwas zur Realisation des Freifunknetzes in Meckenheim beitragen“, erläuterte KSK-Regionaldirektorin Sonja Schallenberg. Die Installation der Technik hat IT-Dienstleister Christoph Schwadorf weitestgehend ehrenamtlich übernommen. Auch er ist – wie Bauer – ein überzeugter Verfechter der Freifunk-Idee.

Etwa 25 Router, die bis zu zwölf Megabit pro Sekunde (Mbit/s) Internetgeschwindigkeit bereitstellen können, verbinden sich nun untereinander zum Freifunknetz in Meckenheims Altstadt. 40 Knotenpunkte gibt es derzeit im gesamten Stadtgebiet. Mit dem kürzlich erfolgten Breitbandausbau falle es dem Einzelnen weniger schwer, einige Mbit/s seines eigenen Internetzugangs für die Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen, meint Schwindenhammer. Mitmachen kann eigentlich jeder, egal ob Privatmann oder Unternehmer, um das Netz zu verdichten und so zu verbessern.

Bedarf für ein dichtes Freifunknetz gebe es sicherlich auch am Neuen Markt, sind sich die Beteiligten sicher. „Das Netz ist ausbaufähig. Mitmachen ist erwünscht, nicht nur in der Hauptstraße“, bestätigten sie. „Freifunk ist die sicherste Variante, um Internet in Deutschland legal bereitzustellen“, sagt Bauer. Die Meckenheimer Freifunk-Initiative hat sich dem Verein „Freifunk Rheinland e.V.“ angegliedert, der Rechtssicherheit gewährleistet.

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