Blick hinter die Kulissen in Swisttal Girls' Day bei der Bundespolizei

Swisttal-Heimerzheim · Ob Fingerabdrücke sichern oder Kontollen am Flughafen: 50 Schülerinnen lernen beim Girls' Day die Ausbildung bei der Bundespolizei in Swsittal-Heimerzheim kennen.

 Wie es sich in der kompletten Schutzausstattung anfühlt konnten die Mädchen bei der Bundespolizei erfahren. FOTO: SEBASTIAN LAUBERT

Wie es sich in der kompletten Schutzausstattung anfühlt konnten die Mädchen bei der Bundespolizei erfahren. FOTO: SEBASTIAN LAUBERT

Foto: Sebastian Laubert

Mit Vorsicht drückte die 13-jährige Viktoria aus Meckenheim ihren Zeigefinger auf die Unterseite einer Sprühdose. Oberkommissar Andreas Wilkowski stäubte den Abdruck mit ein wenig schwarzem „Magna-Brush“ ein, sein Kollege Christopher Radcke nahm eine Accultrans – eine Art Spritzpistole – und besprühte das Magnetpulver mit einem silikonhaltigen Gemisch, um den Abdruck zu sichern. „Durch diese Methode kann man besonders gut 3D-Spuren ausformen“, erklärten die beiden Experten der Kriminaltechnik und Lehrer im Swisttaler Aus- und Fortbildungszentrum der Bundespolizei.

Die Schülerin des Konrad-Adenauer-Gymnasiums war eins von 50 Mädchen, die im Rahmen des bundesweiten Girls' Day einen Tag lang in einen noch von Männern dominierten Beruf hineinschnuppern konnten. In fünf Gruppen absolvierten die Mädchen acht verschiedene Stationen, die von einem Vortrag über die Ausbildungsinhalte, einer kleinen Sporteinheit, über Einsatztrainings-Techniken, Situationstraining mit einer Kraftfahrzeug-Kontrollstelle bis hin zur Präsentation von Übungswaffen und Schlagstock, Körperschutzausstattung und Spurensicherung reichten.

Sechs Stunden lang erhielten die Mädchen einen umfassenden Einblick in den Beruf des Polizisten. Betreut wurden sie dabei von Ausbildern und einer Klasse im ersten Ausbildungsjahr mit 28 Polizeischülern – 22 Männern und sechs Frauen. Einige der Mädchen zwischen 13 und 17 Jahren hatten sich im Vorfeld bewusst für den Girls' Day bei der Bundespolizei entschieden, andere wiederum wollten einfach mal hinter die Kulissen der Ausbildung bei der Bundespolizei schauen.

Mädchen für den Polizeiberuf begeistern

"Wir wollen Ihnen an diesem Tag Impulse geben und zeigen, was wir machen, in der Hoffnung, dass Sie in zwei bis drei Jahren bei uns anfangen“, so Hauptkommissar Tino Leutert, der Dienststellenleiter Carsten Westerkamp bei der Begrüßung vertrat. Die Voraussetzungen für die Teilnehmerinnen, beim Girls' Day in Swisttal dabeizusein, waren nicht ganz einfach zu erfüllen. So mussten die Mädchen eine europäische Staatsangehörigkeit vorweisen, über ausreichende Englischkenntnisse und sportliche Fitness verfügen.

Vielfältig war das Angebot, das den Gästen geboten wurde. So konnten sie in einem Nebengebäude die Arbeit eines Bundespolizisten hautnah nachempfinden. Nachbauten einer Zwei-Zimmerwohnung mit Schlaf-, Wohn- und Badezimmer mit einer benachbarten Kneipe inklusive Tresen, einen Flughafenterminal mit Passkontrollhäuschen und Taschenkontrollband sowie einem Flugzeug mit einigen Sitzreihen stießen bei den Besucherinnen auf reges Interesse. „Das ist schon toll, wie die das nachgebaut haben. Man kann sich gut vorstellen, wie die Kontrollen in echt ablaufen“, konstatierte Zehntklässlerin Marie aus Bornheim.

Ein ICE mit Einzelabteilen zeigte den Mädchen praktisch, wie eng und oftmals schwierig notwendige Kontrollen für die Beamten sein können. Mit einem leichten Staunen betrachteten Celina und Viktoria die verschiedenen Waffen, die zur Ausrüstung eines Bundespolizisten gehören. Ausprobieren durften die Gäste auch die Schutzwesten, die bei Großveranstaltungen gelegentlich getragen werden.

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