"bio innovation park Rheinland" Gewerbegebiet Kottenforst wird erweitert

Meckenheim · Wer als Unternehmer Teil des „bio innovation park Rheinland“ sein möchte, für den sollten die Worte Nachhaltigkeit und Klimaschutz nicht bloß Lippenbekenntnisse oder Imagebringer sein.

Nein, eine Ansammlung von Holzhäusern werde die Erweiterung des Gewerbeparks Kottenforst nicht werden, berichtet Meckenheims Wirtschaftsförderer Dirk Schwindenhammer. Aber: Wer als Unternehmer Teil des „bio innovation park Rheinland“ sein möchte, für den sollten die Worte Nachhaltigkeit und Klimaschutz nicht bloß Lippenbekenntnisse oder Imagebringer sein. Auf dem 45 Hektar großen Areal sollen bevorzugt Betriebe und Dienstleister aus den Wirtschaftszweigen Bio-Innovation, Gartenbau, nachwachsende Rohstoffe und Ernährung ansiedeln können.

„Die Kriterien für eine Ansiedlung sind von uns klar formuliert: ein bewusster Umgang und Einsatz vorhandener Ressourcen, die Minimierung des Energieverbrauchs und das Bewahren der Umwelt“, sagt Bürgermeister Bert Spilles beim Spatenstich zum symbolischen Start der Erschließungsarbeiten im Unternehmerpark Kottenforst. „Ein Fokus liegt auf Unternehmen, die zukunftsweisende Technologien entwickeln und anwenden und damit in den 'bio innovation park Rheinland' passen“, weiß der Verwaltungschef.

Hintergrund: Unter dem Leitziel „Gerne im Grünen leben und arbeiten“ hat die Stadt sich ein Logo gegeben, gemeinsam mit den linksrheinischen Kommunen ein Klimaschutzkonzept erarbeitet und sich mit den Hochschulen der Region, dem Universitätsstandort in Klein-Altendorf, der Nachbarstadt Rheinbach und vielen Gewerbetreibenden zum Netzwerk „bio innovation park Rheinland“ zusammengeschlossen. Dieser Park wächst seit Mai 2015 in Meckenheim und Rheinbach als Kompetenzzentrum für Grüne Technologien heran. Forschung, Entwicklung und Anwendung liegen – auch räumlich betrachtet – in unmittelbarer Nähe zueinander. Im Projektverbund bekommen die teilnehmenden Firmen wie Gartenbauunternehmen privilegierten Zugang zu innovativen Technologien noch vor der Markteinführung.

Erschließung kostet die Stadt 9,2 Millionen Euro

Die Idee zur Kooperation entstand während der Regionale 2010. Um beurteilen zu können, ob ein Unternehmen in dieses neuartige Ökogewerbegebiet passt, hat die Stadt Meckenheim einen Kriterienkatalog erarbeitet. „Maßgeblich sind die Kriterien, die eine qualitativ hochwertige Entwicklung der Gewerbeflächen mit einer ansprechenden Architektur verknüpfen“, so Schwindenhammer. Somit werde nicht ausschließlich grünen Berufen eine Chance eingeräumt, sich auf den Erweiterungsflächen des Gewerbeparks Kottenforst anzusiedeln. Wenn etwa ein Handwerksunternehmen vorstellig würde, könne diese Firma dann mit den anderen Kriterien punkten. Dazu gehören etwa der Einsatz von erneuerbaren Energien und weitere Klimaschutzideen wie Photovoltaik auf Dächern und an Wänden, Solarthermie, Geothermie und vielem mehr.

Die Erschließung, die im Frühjahr 2020 abgeschlossen sein soll, kostet die Stadt 9,2 Millionen Euro. Gleichzeitig baut der Erftverband als Betreiber des Meckenheimer Kanalnetzes dort neue Schmutzwasser- und Niederschlagswasserleitungen. Da zusätzlich noch ein großer Retentionsbodenfilter entsteht, der in der Lage ist, 1,76 Millionen Liter Wasser zu sammeln, investiert der Erftverband 3,1 Millionen Euro.

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