Neue Unterkünfte in Meckenheim und Altendorf Flüchtlinge können in Holzhäuser einziehen

MECKENHEIM · Gleich zu zwei Bauübergaben hatte die Stadt Meckenheim jetzt innerhalb weniger Tage eingeladen: Die neue Flüchtlingsunterkunft auf der ehemaligen Werferwiese am Siebengebirgsring ist ebenso fertig und bezugsfähig wie jene in Altendorf an der Pater-Müller-Straße.

 Beim Neubau auf der Werferwiese nahm Bürgermeister Bert Spilles (Mitte) aus der Hand von Ulrich Röger (2. v. r.) den Schlüssel in Empfang. Mit dabei auch Flüchtlingskoordinator (v.l.) Joachim Neienhuis-Wibel, Erster Beigeordneter Holger Jung und Gunther Ulrich.

Beim Neubau auf der Werferwiese nahm Bürgermeister Bert Spilles (Mitte) aus der Hand von Ulrich Röger (2. v. r.) den Schlüssel in Empfang. Mit dabei auch Flüchtlingskoordinator (v.l.) Joachim Neienhuis-Wibel, Erster Beigeordneter Holger Jung und Gunther Ulrich.

Foto: Stefan Fassbender

Mit dieser Kraftanstrengung setzte die Kommune einen Beschluss des Stadtrates vom Dezember vergangenen Jahres um. Darin sprach sich das Gremium für einen kurz-, mittel-, und langfristigen Maßnahmenkatalog zur Unterbringung der Flüchtlinge in Meckenheim aus (der GA berichtete). Als mittelfristiger Schritt konnte nun die Realisierung von Holzständerunterkünften umgesetzt werden. Damit können verschiedene Provisorien wie in der Fronhofhalle sukzessiv aufgelöst werden oder müssen gar nicht in Anspruch genommen werden wie in der Mehrzweckhalle Lüftelberg, berichtete Bürgermeister Bert Spilles.

Die neuen Gebäude seien ganz bewusst in Holzrahmenbauweise errichtet worden, da sich hierdurch die Herstellungszeiten stark verkürzen ließen. Nach nur dreimonatiger Planungsphase wurden die Gebäude dann in vier Monaten Bauzeit realisiert. Diese können auch noch nach einem Zeitraum von 15 Jahren einfach abmontiert, transportiert und an einem neuen Standort wieder aufgestellt werden, wie Ulrich Röger von der Firma Röla-Bau GmbH betonte. Die Holzbauweise erfülle alle bauphysikalischen Anforderungen und speichert darüber hinaus noch 358 Tonnen Kohlendioxid. Damit wiesen die Bauten auch eine hohe Umweltfreundlichkeit auf.

Funktionale Ausstattung

Im Innern sind die Wohnungen funktional ausgestattet. Es gibt eine kleine Küche mit Herd und Backofen in direkter Nähe zum Essplatz. Neben dem Badezimmer sind jeweils drei weitere Zimmer, die für den Aufenthalt und als Schlafraum dienen. In den Gemeinschaftsräumen dürfen Waschmaschinen nicht fehlen. Im zweigeschossigen Bau auf der Werferwiese finden bis zu 120 Menschen Platz, in Altendorf bis zu 60. Spilles konnte bei beiden Veranstaltungen zahlreiche Bürger und viele Ehrenämtler begrüßen.

Ein besonderer Gruß galt den Hausmeistern der Stadt, die in den vergangenen Wochen für die Inneneinrichtung hart gearbeitet hatten, so Spilles. In seiner Rede bedankte er sich bei den Ehrenamtlichen und griff abgewandelt den Satz von Bundeskanzlerin Angela Merkel „Wir schaffen das“ auf, indem er betonte, dass ohne das Engagement der Ehrenämtler es nicht zu schaffen sei. Er erläuterte, dass man den Menschen die Möglichkeit der Selbstversorgung geben wolle und keine Ghettobildung wünsche.

Spilles verwies auf die menschliche Verpflichtung zu helfen und dass Kinder, die in ihren Ländern Bomben und Terror ausgesetzt seien, Unterstützung bräuchten, egal woher sie kommen. Zahlreiche Anlieger nutzten die Gelegenheit mit den Vertretern der Stadt und der Politik ins Gespräch zu kommen und auch die Möglichkeit, die Gebäude von innen zu besichtigen. Die Belegung der Häuser wird dann sukzessive in den nächsten Tagen und Wochen erfolgen, wie Beigeordneter Holger Jung erläuterte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort