Uhlshovener Maar in Swisttal geflutet Feuerwehr hilft beim Schutz der Knoblauchkröte

Swisttal-Heimerzheim · Um den Bestand der Knoblauchkröte zu sichern, flutet die Hennefer Feuerwehr das Uhlshovener Maar in Swisttal. Die Knoblauchkröte ist eine streng geschützte Amphibienart.

 Füllen einen Tümpel mit Wasser auf: (v.l.) Matthias Moore (Feuerwehr Hennef), Christoph Weber (Untere Naturschutzbehörde), Klaus Weddeling (Biologische Station) und Paul von Boeselager.

Füllen einen Tümpel mit Wasser auf: (v.l.) Matthias Moore (Feuerwehr Hennef), Christoph Weber (Untere Naturschutzbehörde), Klaus Weddeling (Biologische Station) und Paul von Boeselager.

Foto: Axel Vogel

Kleine Gewässer und lockerer Ackerboden mit breitem Randstreifen rund um die Nutzflächen – inmitten der Feldflur in der Nähe von Swisttal-Heimerzheim bieten das Pescher und das Uhlshovener Maar optimale Lebensbedingungen für die Knoblauchkröte. Die Knoblauchkröte ist eine streng geschützte Amphibienart. Ihren Namen verdankt die verschiedenfarbig marmorierte Kröte dem knoblauchartig riechenden Sekret, das sie in Stresssituationen absondert.

Während die Knoblauchkröte im Osten Deutschlands häufiger anzutreffen ist, sind nur 30 bis 40 Standorte in NRW bekannt, an denen die sechs bis acht Zentimeter großen Tiere heimisch sind. Zwei Populationen befinden sich im Rhein-Sieg-Kreis. Im vergangenen Jahr konnten rund 60 verschiedene Knoblauchkröten aufgrund ihrer unterschiedlichen Rückenfärbung identifiziert werden.

Geeignete Bodenbeschaffenheit

Um den Bestand der Kröte in Swisttal zu sichern, wurde das Uhlshovener Maar nun auf Initiative von Christoph Weber, Landschaftsarchitekt beim Amt für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises, im Rahmen einer Feuerwehrübung der Freiwilligen Feuerwehr Hennef geflutet. Aufgrund der Bodenbeschaffenheit am Uhlshovener Maar kann die Kröte sich hier bei Gefahr mit ihren Grabschaufeln eingraben und in den Feuchtgebieten ihren Nachwuchs aufziehen.

„Die beiden Maare werden ausschließlich von Grundwasser und Regen gespeist, daher wird es in unserer Klimasituation schwierig, den benötigten Wasserstand zu halten“, so Weber, der das Projekt in die Wege leitete. Damit stieß er bei Klaus Weddeling von der Biologischen Station im Rhein-Sieg-Kreis und Agraringenieur Paul Freiherr von Boeselager auf offene Ohren. Nach dem heißen Sommer des vergangenen Jahres und der geringen Niederschlagsmenge im Winter und Frühjahr war bereits im Februar absehbar, dass die Maare zeitnah trockenfallen. Voraussetzung für die Entwicklung der Kaulquappen ist ein stabiles Laichgewässer im Zeitraum von Ende März bis September. „Unser Ziel ist eine Lebensraumverbesserung“, so Weddeling.

Übung der Feuerwehr

Da die Freiwillige Feuerwehr Hennef über die notwendigen Pumpen und die Schlauchlänge verfügt, beteiligten sich 13 Wehrleute der Löschgruppe Söven unter Leitung des stellvertretenden Löschgruppenführers Matthias Moore im Rahmen einer Übung an der Aktion.

Über eine Strecke von rund zwei Kilometern wurden Schläuche gelegt, um das Uhlshovener Maar mit rund 500 Kubikmeter Wasser zu versorgen. Das Wasser stammt aus einem Brunnen, den von Boeselager für die Beregnung seiner landwirtschaftlichen Flächen nutzt. Gemeinsam mit den Amphibienschützern etablierte der Landwirt eine an die Lebensbedürfnisse der hier beheimateten Tierwelt angepasste Bewirtschaftung. Von dem extensivem Ackerbau, bei dem der Einsatz von Dung reduziert und auf verbreiterten Saatreihenabstand geachtet wird, profitieren auch Rebhuhn und Feldlerche. Der Laichplatz in dem rund 600 Quadratmeter großen Feuchtgebiet bietet auch Lebensraum für Teichmolche, Kammmolche, Wasserfrösche und Wechselkröten.

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