150 Jahre Gesangverein 1865 Lüftelberg Eine ganz besondere Stimmung

MECKENHEIM-LÜFTELBERG · Kein Wind weht durch Lüftelberg. Es ist drückend. Schwül. Ein paar Vögel zwitschern. Doch das Zwitschern vermischt sich mit einem anderen Klang - einem wunderschönen, erhabenen. Er erschallt aus der kleinen Petruskirche und wandert bis in die angrenzenden kleinen Nebengassen des Ortes.

 Die Hände in die Höhe: Engelbert Hennes dirigiert die Besucher des Evensongs.

Die Hände in die Höhe: Engelbert Hennes dirigiert die Besucher des Evensongs.

Foto: Axel Vogel

Öffnet man die Holztüren der Kirche, ist man in einer anderen Welt. Es riecht nach Weihrauch. Die Kühle dort ist eine Wohltat gegenüber der hohen Luftfeuchtigkeit draußen. Noch sind es 30 Minuten, bis es mit dem Evensong losgeht. Damit startet der Gesangverein 1865 Lüftelberg in der Petruskirche die Feierlichkeiten anlässlich seines 150-jährigen Bestehens. Walburga Hertz, die Pressewartin des Chors, erklärt, dass es sich dabei um eine besinnliche Stunde nicht nur mit Gesang, sondern auch mit Lesungen handelt.

Unterstützung aus Merl und Meckenheim

Viel Zeit hat sie aber nicht, um weitere Fragen zu beantworten, denn der 58-jährige Lüftelberger Engelbert Hennes bittet alle Protagonisten des Abends, sich bereit zu machen. Er ist der Leiter des Chors, der hauptsächlich aus Frauen besteht. Heute gibt er nicht nur den Takt für die Lüftelberger vor, sondern auch für die Sänger der Chöre aus Meckenheim und Merl. Die sind zu diesem besonderen Anlass als Gäste mit dabei und unterstützen die Lüftelberger Musiker.

Positioniert hat Hennes sich vor dem Altar. Um alle drei Gruppen im Auge zu haben, muss er deshalb rotieren. Schließlich stehen Sänger hinter ihm und in der ersten Bankreihe. Er klatscht in die Hände und hebt seine Arme: "Bitte stehen Sie zum Ansingen auf", fordert er, und alle gehorchen aufs Wort. Nach ein paar Atemübungen, die ein wenig aussehen wie eine Lektion aus dem Gymnastikunterricht, geht es los. Und Hennes gibt jetzt schon alles. Die Arme des Dirigenten fliegen durch die Luft. Fast stößt er vor Engagement sein kleines Pult um. So proben sie noch eine Weile.

Direkt neben dem Becken mit dem Weihwasser, in der hinteren Bankreihe, hat die 77-jährige Rosamunde Mauel Platz genommen. "Ich finde diese besondere Abendstimmung bei einem Evensong immer toll. Das ist schon was Besonderes", sagt Mauel und richtet ihren Blick auf Hennes, der nun den Abend offiziell eröffnet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort