Erst am Abend sind auch die Motorsport-Legenden Jochen Maas und Klaus Ludwig nach Meckenheim gekommen. Zuvor waren sie noch auf Rennstrecken unterwegs.

Auch einige Besonderheiten präsentierte die Oldtimer Centrum Bonn GmbH, wie Kalfs Unternehmen firmiert. Dazu zählten Oldtimer wie ein Veritas RS, der seit den 50er Jahren bis heute auf den Rennstrecken eine gute Figur abgibt, aber auch aktuelle Rennwagen, wie ein knapp 700 PS starker Wiesmann, der sogar schon auf zugefrorenen norwegischen Seen die Muskeln spielen ließ.

Einblick erhielten die Besucher in alle Bereiche des Oldtimerzentrums, so in die Werkstatt mit eigenem, auf historische Fahrzeuge spezialisierten TÜV-Bereich, der Oldtimer-H-Kennzeichen vergibt und die Abgasnormen des jeweiligen Baujahrs überprüft.

Zukünftig werde der Hotelbetrieb hinter verschlossenen Türen stattfinden, verriet Pressesprecher Thomas Lenz. Auf 3000 Quadratmetern Fläche bieten die Hallen Platz für 120 Fahrzeuge.

Akkurat aufgereiht präsentieren sich die Schätzchen, "Einzelzimmer" gibt es hier nicht. "Die Jungs mögen es eher gesellig und ruhen sogar in Etagenbetten", scherzt Lenz und verweist auf das Stapelparksystem, mit dem zwei Autos übereinander untergebracht werden können. Wichtig für das Wohlbefinden der blechernen Hotelgäste seien vor allem die klimatischen Bedingungen in der Halle, dass sie trocken und bei Raumtemperatur stehen und in bestimmten Intervallen auch bewegt werden.

Für den Rund-um-Service sorgen zwei Werkstattmeister und sieben Mitarbeiter, alle Fachleute für die besonderen Ansprüche, die die Reparatur und Wartung von Oldtimern mit sich bringen. Dabei ist noch richtige Handarbeit gefordert, Ersatzteile gibt es meistens nicht und müssen angefertigt werden.

Was im Einzelnen zum Servicepaket gehört, wird individuell von den Auftraggebern festgelegt. Für deren Wohlbefinden sorgt eine Videoüberwachung, die es ermöglicht, die eigenen Fahrzeuge vom heimischen Wohnzimmer aus zu sehen, zu präsentieren oder Werkstattarbeiten zu begleiten.

Die Auftraggeber seien zumeist Sammler aus ganz Deutschland, die Autos in der Regel wertvolle Sammlerstücke und Raritäten, angefangen bei Vorkriegsmodellen, so genannten Heritage-Cars, über Kleinwagen aus den 50er Jahren bis zu historischen Rennsportwagen, die auch heute noch bei Oldtimer-Rennen im Einsatz sind.

Wichtig für den nicht unerheblichen Wert der Schätzchen sei der Original-Zustand, erläutert Lenz. Oldtimer seien im Hinblick auf ihre Wertsteigerungsraten mit anderen Investitionsobjekten nicht zu vergleichen. Etwa die Hälfte der Hotelplätze sei bereits belegt. Sogar an Expansion denkt das junge Unternehmen schon. Im nächsten Jahr sollen auf dem etwa 7000 Quadratmeter großen Gelände weitere Hallen gebaut und die Hotelkapazität verdoppelt werden.

Zum Angebot gehören auch der komplette Neuaufbau von Fahrzeugen und der Prototypenbau. Basis des Konzepts sei das Vertrauen in den Betreiber, sagt Lenz. Bernd Kalf habe sich seit über 30 Jahren im Rennsport hinter den Kulissen einen Namen gemacht und Teams und Fahrer wie Walter Röhrl betreut. Der Aachener Kalf verriet, dass er künftig seinen Zweitwohnsitz in Meckenheim habe, um vor Ort zu sein. Seit seiner Jugend beschäftige er sich mit Autos. An Oldtimern fasziniere ihn die Formgebung, ihr Flair und die Historie.