Robinie bleibt vorerst stehen Baumfällung in Heimerzheim zunächst abgewendet

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Gefährden ihre Wurzeln Versorgungsleitungen? Die Antwort auf diese Frage wird darüber entscheiden, ob eine Robinie an der Heimerzheimer Goethestraße gefällt werden muss. Anwohner setzen sich für den Erhalt des Baumes ein.

 Die Robinie an der Goethestraße bleibt vorerst erhalten.

Die Robinie an der Goethestraße bleibt vorerst erhalten.

Foto: Hans-Peter Fuß

Vorerst stehen bleiben kann die Solitär-Robinie vor dem Haus Nummer 24 an der Heimerzheimer Goethestraße. Grund: Die beiden zuständigen Ratsausschüsse haben ihren Beschluss zur Fällung des Baumes vom September vorläufig ausgesetzt, bis eine Stellungnahme vom Energieversorger vorliegt, ob die Wurzeln Versorgungsleitungen gefährden. Wenn diese Beurteilung vorliegt, soll das Thema noch einmal in den beiden Ausschüssen für Umweltschutz, Wirtschaftsförderung und Energie (UWE) sowie Planung und Verkehr aufgegriffen werden.

Wie berichtet, hatte die Solitär-Robinie Anwohner, Nachbarn und Politik beschäftigt. Die Eigentümerin des Gebäudes an der Goethestraße 24 hatte gebeten, den Baum zu fällen, weil er ihr Grundstück beeinträchtige. Darauf hatten Mitarbeiter des zuständigen Fachgebiets bei einer Ortsbesichtigung festgestellt, dass der Baum einen Schrägstand aufweise und seine Wurzeln die Oberfläche von Straße, Gehweg und Anliegergrundstück anheben. In dem Bereich befinden sich Versorgungsleitungen unter anderem für Strom und Gas. Zudem sei das Pflanzbeet für die Baumart Robinie zu klein, sodass Nährstoff- und Wasseraufnahme des Baumes eingeschränkt seien. Das wiederum führe zum Absterben von Ästen und zur Bildung von Totholz, das wegen der Gefährdung von Straßen- und Fußgängerverkehr regelmäßig entfernt werden müsse.

60 Zentimeter zwischen Wurzel und Leitungen

Darauf regte sich Widerstand bei etwa drei Dutzend anderen Anwohnern, die in Bürgeranträgen ihr primäres Ziel zum Erhalt dieses seit mehr als vier Jahrzehnten „das Straßenbild prägenden“ Baums formuliert hatten. Sollte das unter Beachtung von Sicherungspflichten doch nicht möglich sein, forderten sie eine adäquate Ersatzpflanzung an gleicher Stelle. Fest steht allerdings inzwischen, dass sich in 60 Zentimeter Tiefe direkt unter dem Baum Versorgungsleitungen befinden. „Wir wissen, dass eine latente Gefahr besteht, weil der Baum direkt über den Leitungen ist“, so Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner. Ob von diesen Wurzeln auch eine konkrete Gefährdung der Leitungen ausgeht, muss der Energieversorger gegenüber der Gemeindeverwaltung darstellen. „Wenn der Versorger sein Okay gibt, sind wir auch für den Erhalt des Baumes“, erklärte der CDU-Fraktionsvorsitzende Hanns Christian Wagner. Aber: „Wenn dort eine Gefahr besteht, macht es auch keinen Sinn, nach der Fällung an gleicher Stelle einen Ersatz zu pflanzen.“

Sven Kraatz (Bündnis90/Die Grünen) zeigte sich erfreut, dass „auch die CDU erkannt hat, dass Bäume zu unserem Lebensumfeld gehören.“ Erwartet wird, dass die Stellungnahme des Energieversorgers bis zur nächsten Sitzung des UWE-Ausschusses am 17. Januar 2019 vorliegt.

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