Verkehrsentlastung Bau der Ortsumgehung Meckenheim beginnt 2022

Meckenheim · Die Deutsche Bahn plant jetzt den seit zehn Jahren ersehnten Start der Bauarbeiten am Meckenheimer Bahnhof für den Dezember 2022. Die Umgehung soll den staugeplagten Verkehr zwischen Meckenheim und Rheinbach entlasten.

 Links im Bild ist der Bahnübergang am Baumschulenweg in Meckenheim zu erkennen. Er soll weichen, wenn die Umgehung fertig ist.

Links im Bild ist der Bahnübergang am Baumschulenweg in Meckenheim zu erkennen. Er soll weichen, wenn die Umgehung fertig ist.

Foto: Axel Vogel

Nicht weit weg vom „Sanktnimmerleinstag“ hätte Heinz-Peter Witt, Technischer Beigeordneter der Stadt Meckenheim, noch im Sommer dieses Jahres den Tag verortet, an dem die Bauarbeiten für die langersehnte Ortsumgehung zur Nördlichen Stadterweiterung beginnen könnten.

Ende Juni hatte Witt den Mitgliedern des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt wenig Hoffnung gemacht, dass die geplante Umgehungsstraße in absehbarer Zeit realisiert werden kann. Wenn am Donnerstag, 29. November, 18 Uhr, die Ausschussmitglieder erneut im Ratssaal des Meckenheimer Rathauses zusammenkommen, sieht das anders aus. „Die Deutsche Bahn hat uns zugesagt, dass im Dezember 2022 die Planungen abgeschlossen sind und die Bagger kommen – und auch arbeiten“, sagte Witt auf Anfrage des General-Anzeigers.

Denn: Zwischenzeitlich haben die Deutsche Bahn (DB) und der Landesbetrieb Straßen NRW eine sogenannte Planungsvereinbarung geschlossen, wie Witt berichtete. Darin verpflichten sich die DB Netz AG und der Landesbetrieb, eine Unterführung unweit des Meckenheimer Bahnhofs zu planen, die auf die von der Stadt Meckenheim geplante Umgehungsstraße führt. Die Pläne gebe es zwar bereits, so Witt. Sie müssten allerdings nach Jahren des planerischen Stillstands mit neuen Richtlinien und Gegebenheiten wie der avisierten Elektrifizierung der Voreifelbahn S 23 abgeglichen werden.

Hintergrund: Die neue Ortsumgehung soll die Rheinbacher Straße (L 158) mit der Straße nach Lüftelberg, der K 53, verbinden und eine Entlastung für die Verkehrsteilnehmer bringen, die dann zur Querung der Bahnlinie anstatt an der Bahnschranke warten zu müssen, eine Unterführung unter den Gleisen nutzen können. Zwischen Kalkofenstraße und Bahnhof biegen die Autofahrer somit in eine Art Trog ab, der dann unterhalb der Landstraße und unterhalb der Bahnlinie an der Nördlichen Stadterweiterung entlang führt. Inhalt der Planungen sind nun zunächst einmal die Unterführung unter der L 158 und die anschließende Brücke der Bahnlinie. Für die Umgehungsstraße selbst bestehe bereits Baurecht, betont Witt. Vorgesehen ist nicht nur eine Trasse für Autofahrer, sondern auch ein Fahrradweg. Mehr als zehn Jahre ziehen sich die Verhandlungen mit der DB hin – unter anderem wegen oft wechselnder Ansprechpartner.

In jüngsten Gesprächen mit der Bahn und der Bezirksregierung im Sommer dieses Jahres sei beschlossen worden, dass zunächst eine Planungsvereinbarung geschlossen werden muss. Die DB hatte daraufhin nach Aufforderung durch die Bezirksregierung einen Zeitplan erstellt. Demnach könne die sogenannte Kreuzungsvereinbarung, die den Wegfall der beiden Bahnübergänge am Baumschulenweg und an der Kalkofenstraße möglich macht, erst Ende 2020 geschlossen werden.

Der Bau der Umgehungsstraße, die L 163n, stellt sich seit Jahren als äußerst kompliziert heraus, weil viele Beteiligte mitwirken. Dazu zählen der Landesbetrieb Straßen NRW, der laut Planung ein Sechstel der Kosten trägt, die Deutsche Bahn (DB), die etwa ein Drittel übernimmt, der Bund, der das zweite Drittel finanziert, sowie die Stadt Meckenheim, die ebenfalls ein Sechstel der Kosten tragen muss, jedoch auf Fördermittel des Landes von rund 60 Prozent des städtischen Anteils von ursprünglich rund 1,6 Millionen Euro hofft. Insgesamt werden für die Autounterführung mit anschließender Umgehungsstraße – zumindest laut früheren Planungen – rund elf Millionen Euro fällig. Die technische Herausforderung des Projektes ist es, während des laufenden Betriebes der Voreifelbahn eine Brücke zu bauen, über die dann die Straße und die Bahnstrecke verlaufen werden. Dass sich nun ein möglicher Baubeginn in den Kalender eintragen lässt, wenn auch erst der für das Jahr 2022, macht den Technischen Beigeordneten mit Blick auf das Gesamtprojekt und die seit zehn Jahren laufenden Verhandlungen ein Stück weit entspannter. „Damit ist nun erstmals in der langen Geschichte dieses Bauprojekts eine Grundlage geschaffen worden, die uns der Realisierung näher bringt“, sagte Witt.

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