Zugang zu Bushaltestellen Barrierefreier Ausbau kommt in Meckenheim voran

Meckenheim · Der Nahverkehr Rheinland und die Stadt Meckenheim erneuern vier Haltestellen. Sie werden jetzt barrierefrei.

 18 Zentimeter höher liegen jetzt die barrierefrei ausgebauten Haltestellen am Siebengebirgsring in Meckenheim.

18 Zentimeter höher liegen jetzt die barrierefrei ausgebauten Haltestellen am Siebengebirgsring in Meckenheim.

Foto: Stadt Meckenheim

Die Formel ist eine vergleichsweise einfache: „Barrierefreiheit ist für jeden Zehnten unentbehrlich, für jeden Dritten notwendig und für uns alle komfortabel“, erklärt der Sozialverband VdK Deutschland und betont dabei, dass jeder Mensch früher oder später davon profitieren kann, wenn es etwa auf Wegen keine Stufen gibt – oder an Bushaltestellen. Die Stadt Meckenheim und der Nahverkehr Rheinland (NVR) bauen darum das Netz an barrierefreien Haltepunkten gemeinsam aus. Aktuell lassen sie durch das ausführende Unternehmen Schäfer aus Kall vier Bushaltestellen auf dem Siebengebirgsring barrierefrei ausbauen.

Den Anfang machen die zweiseitigen Haltestellen „Wachtbergstraße“ und „Sportzentrum“, die dicht getaktet von mehreren Buslinien bedient werden. „Wir haben uns ganz bewusst für diese beiden Haltestellen entschieden, da sie im Umfeld von schulischen und sozialen Einrichtungen sowie von ausgedehnten Wohngebieten liegen“, erklärte Meckenheims Bürgermeister Bert Spilles.

Einstieg an Haltestelle liegt 18 Zentimeter höher

Neben der Anhebung der Bushaltestellen auf eine Bordhöhe von 18 Zentimetern, um ein möglichst barrierefreies Ein- und Aussteigen zu ermöglichen, dienen zukünftig sogenannte taktile Leitstreifen und Noppenpflaster Sehbehinderten als zusätzliche Orientierungshilfe. Wer einen Pendel- beziehungsweise Blindenstock benutzt, kann etwa anhand der Leitstreifen oder der Noppenprofile erkennen, wo der Haltebereich ist und wo die Bordsteinkante zur Straße beginnt. Hintergrund: Konzipiert wurde das Leitliniensystem für Sichtbehinderte und Blinde in den 60er-Jahren in Japan. Von dort setzten sie sich weltweit durch. In Deutschland unterliegen die Bodenindikatoren einer einheitlichen DIN-Norm.

Außerdem werden in Meckenheim die Warteflächen an den vier Bushaltestellen vergrößert und moderne transparente Wartehallen mit Sitzgelegenheit nach dem einheitlichen Standard der Stadt Meckenheim aufgestellt. Des Weiteren sollen jeweils zwei Fahrradanlehnbügel pro Haltestelle zur Verknüpfung des Radverkehrs mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) beitragen. Die beiden Haltestellen „Sportzentrum“ sind bis auf die Fahrradanlehnbügel und die Abfalleimer bereits fertiggestellt. Die dortige Querungshilfe wurde ebenfalls erneuert und der veränderten Situation angepasst. Aktuell laufen noch die Bauarbeiten für den Umbau der Haltestellen an der Wachtbergstraße – zunächst in Fahrtrichtung Bonn.

Die Umbauarbeiten kosten 202.000 Euro

Bei dem gemeinsamen Projekt handelt es sich um eine Fördermaßnahme des NVR. „Uns ist wichtig, dass alle Menschen – ob mit Handicap oder nicht – Bus und Bahn möglichst einfach und bequem nutzen können. Daher sind Investitionen in die Barrierefreiheit immer sehr gut angelegtes Geld“, erklärte Norbert Reinkober, NVR-Geschäftsführer. „Die uneingeschränkte Teilhabe aller Bürger an der Gesellschaft und damit ein selbstbestimmtes Leben ist ein hohes Gut, weshalb wir den Ausbau der Bushaltestellen vehement vorantreiben“, sagte Spilles und unterstrich die immense Bedeutung der Barrierefreiheit.

Die Gesamtkosten des barrierefreien Umbaus der vier Haltestellen betragen 202.500 Euro. Der NVR fördert die Maßnahme mit rund 147.000 Euro, sodass auf die Stadt Meckenheim einen Eigenanteil von etwa 55.500 Euro tragen muss.

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