Gewerbegebiet Kottenforst Arbeiten an Meckenheimer Unternehmerpark fast fertig

Meckenheim · Im Gewerbegebiet Kottenforst gehen die Arbeiten zügig voran. Schon viele Betriebe interessieren sich für Grundstücke.

 Das neue Regenrückhaltebecken des Erftverbandes hat schon Gestalt angenommen.

Das neue Regenrückhaltebecken des Erftverbandes hat schon Gestalt angenommen.

Foto: Axel Vogel

Ein Vorzeigeprojekt mit Außenwirkung ist der neue Unternehmerpark Kottenforst für die Stadt Meckenheim. In mehreren Städten hat man auf Anfrage das Projekt bereits vorgestellt. In Zusammenarbeit mit dem Bio-Innovation-Park soll der Meckenheimer Unternehmerpark demonstrieren, dass Wirtschaft auch möglichst umweltverträglich gestaltet werden kann.

Seit dem Spatenstich am 14. November laufen die Arbeiten auf dem Areal auf Hochtouren. 31 Hektar groß ist die erschlossene Fläche, von der im ersten Schritt 20 Hektar vermarktet werden sollen. Grundstücksgrößen zwischen 2500 und 30 000 Quadratmetern bieten für viele Gewerbetreibende Möglichkeiten, ihren Betrieb zu verlagern oder eine Niederlassung zu eröffnen. Die Voraussetzungen dafür klingen ungewöhnlich, haben bei genauerem Hinsehen jedoch durchaus Hand und Fuß.

„Viele wussten gar nicht, dass man mit nachhaltigen Materialien sinnvoll bauen kann“, berichtete Wirtschaftsförderer Dirk Schwindenhammer im Anschluss an die Baustellenbesichtigung im Ausschuss für Bau, Vergabe, Wirtschaftsförderung und Tourismus. Die Anforderungen der Stadt beziehen sich unter anderem auf eine ansprechende Architektur, die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen beim Bau und einen 20 Meter breiten Grünstreifen, der zur L 261 hin liegen soll. Holzwerkstoffe, Tragwerk, Dämmung, Innenausbau und Fassade sollen umweltfreundlich sein.

Energieträger wie Photovoltaikanlagen auf Dächern und Wänden, grüner Strom, Solar- oder Geothermie sind ebenso Themen wie die Erzeugung von Energie durch Kraft-Wärme-Kopplung. In Zusammenarbeit mit der Alanus Hochschule hatte man ein Beratungshandbuch konzipiert, auf dessen Grundlage man mit Interessenten die beste Lösung für die gewünschte Nutzung der Gewerbefläche gemeinsam erarbeitet. „Wir haben fast täglich Anfragen, das erste Grundstück ist bereits verkauft, bei mehreren Interessenten steht der Vertragsabschluss unmittelbar bevor“, so Schwindenhammer.

Umso günstiger ist es, dass der Erftverband als Betreiber des Kanalnetzes in der Apfelstadt das Trennsystem mit gesonderten unterirdischen und oberirdischen Ableitungsmöglichkeiten bereits realisiert hat. Somit muss der natürliche Wasserweg Eisbach kein mit Schmutzwasser belastetes Mischwasser aufnehmen und das Gruppenklärwerk Flerzheim muss nach starken Niederschlägen keine großen Mengen zusätzlichen Wassers reinigen. Was Regen und Schnee in die Landschaft tragen, sammelt sich in einem offenen Grabennetz und einem Becken. Gedrosselt wird das Wasser anschließend in den Eisbach geleitet.

Augenfällig ist der neue Retentionsbodenfilter zwischen dem Unternehmerpark und der K 53. Mit einer Filterfläche von 3300 Quadratmetern hält er bis zu 1,76 Millionen Liter Wasser bei Starkregen zurück und sorgt durch eine mit Schilf bepflanzte Sandschicht für die Wasserreinigung, bevor das Wasser versickert. Die gut drei Millionen teure Maßnahme wird vom Land NRW gefördert und soll bis zum Ende des Jahres fertiggestellt sein. Vier neue Straßen werden die Grundstücke über eine geplante Hauptstraße und einen Kreisverkehr mit der Straße „Am Pannacker“ verbinden. Die Versorgungsleitungen für Strom, Gas und Trinkwasser sowie Telekommunikation werden derzeit verlegt.

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