Restaurierung in Meckenheim 50.000 Euro für die Obere Mühle

MECKENHEIM · Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert die Instandsetzung von Maschinen und Antriebstechnik. Auch sollen neue Fenster und Türen nach historischem Vorbild eingebaut werden.

Vergleicht man die Obere Mühle Meckenheim mit einem wertvollen Gemälde, so ist das Gebäude nur der Rahmen. Der wahre Schatz des Denkmal-Ensembles ist die Mühlentechnik. Umso mehr freute sich der Förderverein „Pro Obere Mühle Meckenheim e.V.“ , dass es jetzt endlich mit der Restaurierung des Maschinenbestands losgehen konnte.

Gleich nachdem der Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz über 50.000 Euro vor ein paar Wochen eingetroffen war, nahm Mühlenbauer Axel Brüggemann aus Dingelstedt im Harz seine Arbeit in Meckenheim auf. Er habe sich fast häuslich eingerichtet, erklärte die Vereinsvorsitzende Sibylle Freifrau von Nordeck, warum der offizielle symbolische Akt der Vertragsübergabe durch den Leiter Michael Vangerow und Angelika Müller vom Ortskuratorium Bonn/Rhein-Sieg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz am Montag quasi auf einer Baustelle stattfand. Mit von der Partie war dabei René Klose, Bezirksleiter von West-Lotto und Glücksspirale, von denen etwa die Hälfte der Gelder stammen, die die Stiftung Denkmalschutz verteile, erläuterte Vangerow.

Bereits 2007 habe die Deutsche Stiftung Denkmalschutz einen Betrag für den Erhalt der Mühle beigesteuert, berichtete Vereinsvorsitzende von Nordeck. Dann sei die Restaurierung ins Stocken geraten. Erst nach Abschluss eines Nutzungsvertrags im vergangenen Jahr mit der Eigentümerin, der Stadt Meckenheim, konnte der Verein aktiv das Ziel weiterverfolgen, die Mühle zum Technikmuseum zu machen.

350.000 Euro sind für die Restaurierung veranschlagt

Im Mai war bereits die Förderzusage der NRW-Stiftung über 100.000 Euro erfolgt (der GA berichtete). Zudem wird seither jede Spende, die der Verein zusätzlich erhält, von der NRW-Stiftung verdoppelt. Wie dringend weitere Spenden gebraucht werden, erläuterte der Pressesprecher des Mühlenvereins, Hunold Freiherr von Nordeck. Das Gesamtbauvolumen bezifferte er auf etwa 350.000 Euro.

Neben der Restaurierung der alten hölzernen Maschinen, die das Getreide in mehreren Schritten zu Mehl verarbeiteten und die größtenteils aus dem 19. Jahrhundert stammen, soll auch der Einbau neuer Fenster und Türen nach historischem Vorbild erfolgen. Bei der Instandsetzung der Maschinentechnik haben sich indes schon erste Überraschungen ergeben. So musste beispielsweise die Königswelle erneuert werden, weil die Gleitlager trockengelaufen und die Welle ausgeschlagen war.

Ein Alleinstellungsmerkmal der von der Swist angetriebenen Getreidemühle ist, dass der Mühlgraben durchs Gebäude geleitet wurde und sich das Mühlrad im Gebäude befand, erklärte von Nordeck. 1921 war das Wasserrad durch eine Turbine ersetzt worden.

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