Nahverkehrsplan des Kreises Linie 18 soll samstags länger fahren

Bornheim · Politik und Stadtverwaltung sprechen sich für weitere Verbesserungen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Bornheim aus.

Einstimmig hat der zuständige Ausschuss für Stadtentwicklung jetzt einen kleinen Katalog mit Maßnahmen beschlossen, die in den Nahverkehrsplan des Rhein-Sieg-Kreises einfließen sollen.Konkret sprechen sich die Verantwortlichen unter anderem dafür aus, dass der Takt der Linie 18 am Samstag verlängert wird. Auch soll der Kreis prüfen, ob eine Verdichtung des Takts der Linie 16 in den Hauptverkehrszeiten möglich ist – ebenso wie eine Ausweitung von Fahrten der Linien 16 und 18 in den Abendstunden.

Überdies soll das Angebot des Anruf-Sammel-Taxis im Stadtgebiet überprüft werden. Ein besonderer Blick soll dabei auf die Höhenorte und Walberberg gerichtet werden. Alternativ regen Politik und Verwaltung an, die Einführung einer Kleinbuslinie zu prüfen. Darüber hinaus soll sich der Kreis mit dem barrierefreien Ausbau der Haltestellen der Linie 16 sowie der Haltestelle „Dersdorf“ der Linie 18 beschäftigen. Letzteres war in der Ausschuss-Sitzung auf Nachfrage von Petra Heller (CDU) noch in den Katalog aufgenommen worden.

Zuletzt sollen unter anderem der Bedarf für eine S-Bahn auf der linksrheinischen Bahnstrecke und der geplante Ausbau des Bahnhofs Roisdorf im Nahverkehrsplan festgeschrieben werden. „Das sind alles vernünftige Vorschläge“, findet Mehmet Sarikaya, Leiter des Amtes für Mobilität und Kreisentwicklung beim Rhein-Sieg-Kreis. Nun gelte es aber zu prüfen, inwieweit die einzelnen Maßnahmen realisier- beziehungsweise finanzierbar seien. Eine Entscheidung würden die Gremien des Kreises treffen, so Sarikaya. Die Kreisverwaltung werde dazu noch eine fachliche Stellungnahme abgeben.

Nahverkehrspläne sind als Planungsgrundlagen gesetzlich vorgeschrieben. Als zuständige Aufgabenträger sind in der Region der Rhein-Sieg-Kreis sowie die Stadt Bonn in der Pflicht, solche Pläne aufzustellen. In ihnen geht es unter anderem um den Bestand und die Entwicklung von Bus- und Bahnverbindungen, dem Fahrgastaufkommen oder auch der Infrastruktur. Ebenso wird beispielsweise die Frage der Finanzierung thematisiert. Indes liegt zu den Bornheimer Wünschen erst eine Zahl vor. So prognostiziert der Kreis die Kosten für eine Ausweitung der Fahrten der Linie 18 an Samstagen auf rund 25 000 Euro pro Jahr. Kosten, die die Stadt Bornheim tragen müsste.

Wie Sarikaya weiter erläutert, habe der Kreis letztmalig im Jahr 2012 einen Nahverkehrsplan erstellt. Dieser werde seitdem fortgeschrieben. Allerdings nicht als Gesamtwerk, sondern in Teilräumen. Beispielhaft nennt Sarikaya etwa die Veränderungen auf den Buslinien im Bereich Alfter/Hardtberg oder die Verlängerung der Buslinie 633 nach Sechtem (der GA berichtete). Ein Nahverkehrsplan stelle die Grundlage für den ÖPNV dar, so Sarikaya. Auf dieser werde dann abgewogen, ob und wie einzelne Maßnahmen umsetzbar seien. Zudem sei er auch Basis dafür, um Fördergelder zu erhalten.

Wie Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler erläutert, seien die Vorschläge für den Nahverkehrsplan im Arbeitskreis ÖPNV erarbeitet worden. In diesem säßen Vertreter der Ratsfraktionen sowie der Stadtverwaltung. Selbstredend hätten auch Vorschläge von Bürgern Eingang gefunden, die sich an Politik und Stadtverwaltung gerichtet hätten. Auch Henseler betont, dass nicht alle Maßnahmen im Nahverkehrsplan automatisch umgesetzt werden. Es müsse erörtert werden, was sinnvoll sei und was man sich leisten könne.

Mit der bislang konkretesten Maßnahme – der Verlängerung des Taktes der Linie 18 am Samstag – wolle man vor allem etwas für jüngere Menschen tun, die abends in Bonn, Brühl oder Köln ausgingen.

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