Sanierung der L182 Autofahrer bei Bornheim nehmen Schleichwege durch Pfützen

Bornheim/Swisttal · Mitte März soll die Landstraße 182 zwischen Heimerzheim und Brenig wieder freigegeben werden. Bisher fahren die Auto auch dort entlang, wo sie es eigentlich nicht sollten - zum Beispiel auf matschigen oder unbefestigten Fahrbahnrändern.

 Von Schlaglöchern gesäumt ist die Rheinbacher Straße zwischen Waldorf und Heimerzheim. Sie ist nur für Anlieger freigegeben.

Von Schlaglöchern gesäumt ist die Rheinbacher Straße zwischen Waldorf und Heimerzheim. Sie ist nur für Anlieger freigegeben.

Foto: Matthias Kehrein

Mitte März soll die Sanierung der Landstraße 182 abgeschlossen sein. Dann kann der Verkehr zwischen Heimerzheim und Brenig wieder fließen. Derweil sucht sich der Schleichverkehr andere Wege.

Zum Beispiel die Rheinbacher Straße: Sie ist schmal. An einigen Stellen nur vier Meter breit. Sie führt quer durch Felder, auf denen die zarten Halme des Winterweizens dem Nachtfrost trotzen, und verbindet die Orte Waldorf und Heimerzheim. Am Dützhof trifft sie auf die L182, die derzeit wegen ihrer Grundsanierung gesperrt ist. Die Rheinbacher Straße ist aber während der Bauzeit für den Durchgangsverkehr gesperrt, nur Anlieger, deren Besucher, landwirtschaftlicher Verkehr und Linienverkehr dürfen passieren.

Bis zu 70 Autos pro Stunde

Dennoch fahren stündlich bis zu 70 Autos über diese Straße, wie zwei Probezählungen des General-Anzeigers an einem Morgen und einem Nachmittag in dieser Woche ergaben. Die Fahrzeuge trugen mehrheitlich SU-Kennzeichen, aber es waren auch viele aus Bonn, Euskirchen und Bergheim darunter. Es spricht also einiges für die Annahme, dass dort nicht nur Anlieger unterwegs sind.

Im Begegnungsverkehr, besonders, wenn sich Kleinlaster und Busse treffen, wird es regelmäßig eng. Die Fahrzeuge weichen dann auf die unbefestigten, matschigen Fahrbahnränder aus, wenn sie sich nicht gerade auf Höhe einer der vom Landesstraßenbetrieb angelegten Ausweichbuchten befinden. So ist der Straßenrand ausgefranst, zahlreiche Schlaglöcher sind entstanden.

 „Wir flicken andauernd“, sagt Werner Engels, der für die Großbaustelle verantwortliche Projektleiter beim Landesbetrieb in Euskirchen. Dieser unerlaubte Pendlerverkehr beeinträchtige die eigentliche Baustelle indes nicht. Zu Beginn, als die alte Fahrbahn der L182 noch existiert habe, hätten sich viele Autofahrer um die Sperrung nicht gekümmert und seien einfach durchgefahren.

Jetzt sei der Anliegerverkehr von der Kreuzung Hellenkreuz über den Rankenberg bis zur Einfahrt zum Römerhof aber wieder frei. „Die Arbeiten liegen voll im Zeitplan“, sagt Engels. „Wenn das Wetter mitspielt, können wir die Straße Mitte März wieder komplett freigeben.“ Die viele Jahre geforderte Sanierung ist dann abgeschlossen, sie kostet knapp vier Millionen Euro. Engels lobt die Baufirma, die auch an Samstagen gearbeitet habe.

Radweg wird gefordert

Irgendwann soll parallel zur L182 auch ein Radweg gebaut werden. So lautet jedenfalls die vehemente Forderung aus Swisttal und Bornheim. Wann dieser Wunsch realisiert werden kann, hängt davon ab, ob und wann die dafür notwendigen Grundstücke erworben werden können und dafür Geld vom Land fließt.

Bornheims Stadtsprecher Christoph Lüttgen macht klar, dass die Rheinbacher Straße für den Pendlerverkehr nicht vorgesehen und nicht ausgelegt ist. Er verweist auf die großräumige Umleitung über A 61, A 553 und L183. Der Verwaltung lägen einzelne Beschwerden über den starken Verkehr und den Zustand der Straße vor.

Es sei nicht auszuschließen gewesen, dass es im Zuge der Sperrung der L182 zu erhöhten Verkehrsaufkommen auf den Nebenstrecken kommen würde. In Vorbereitung darauf hätten Landesbetrieb Straßenbau NRW, Busbetreiber RVK und das Verkehrsamt der Stadt mehrere Ausweichbuchten von etwa 25 Metern Länge angelegt und asphaltiert.

Mit dem Landesbetrieb sei vereinbart worden, Fahrbahnschäden schnell zu beheben. Ortsvorsteherin Helga Bandel kommt hin und wieder zu Ohren, dass vermehrt Verkehr durch die engen Gassen Waldorfs rollt. Sie sagt: „Das Ende der Baustelle ist ja abzusehen.“

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