Eröffnung mit Weihbischof Ansgar Puff Jugendmesse mit Handynutzung

Bornheim-Kardorf · „Himmel un Ääd“ heißt das Konzept der Jugendkirche im Seelsorgebereich Bornheim-Kardorf. Am Sonntag eröffnete Weihbischof Ansgar Puff diese im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis einmalige Kirchenform in der Pfarrkirche Sankt Joseph Kardorf.

 Weihbischof Ansgar Puff eröffnet die neue Jugendkirche in Kardorf.

Weihbischof Ansgar Puff eröffnet die neue Jugendkirche in Kardorf.

Foto: Matthias Kehrein

Keinen Platz mehr fanden einige Gläubige in der Kardorfer Pfarrkirche Sankt Joseph bei der Jugendmesse am Sonntagabend. Mit der Messe startete nicht nur die Firmvorbereitung für die Jugendlichen aus dem Seelsorgebereich Bornheim-Vorgebirge, auch die Jugendkirche „Himmel un Ääd“ der Pfarrgemeinde Kardorf wurde offiziell eröffnet.

Und so wurde mit Weihbischof Ansgar Puff, Matthias Genster als leitendem Pfarrer des Seelsorgebereichs Bornheim-Vorgebirge, Pfarrer Norbert Prümm, Pfarrvikar Silvio Eick, Kreisjugendseelsorger Thomas Taxacher, Gemeindereferentin Ute Trimpert und zahlreichen Messdienern der Platz am neuen Altar zwischen den elliptisch angeordneten Bänken recht eng.

Es war klar, dass der Gottesdienst an diesem Abend etwas Besonderes sein würde. Und die Gläubigen wurden nicht enttäuscht: Musik- und Liederauswahl waren modern und peppig.

Obwohl das Team der Jugendkirche – das Konzept „Himmel un Ääd“ haben Messdienerleiter aus den DKW-Gemeinden (Dersdorf, Kardorf, Waldorf) entwickelt – bereits im Dezember eine adventliche Jugendvigil (Nachtgebet für junge Leute) durchgeführt hatte, entzündete und segnete Ansgar Puff erst am Sonntag feierlich die Kerze für die Jugendkirche, „etwas Neues, was sich erst noch etablieren muss“, so Genster. „Wenn Licht kommt, muss das Dunkel verschwinden“, betonte der Weihbischof. Zuvor stellte er sich den Fragen der Jugendlichen zu seiner Berufung ins Priesteramt. „Nach dem Abitur habe ich erst einmal Sozialarbeit studiert. Der Tod meines Vaters Ende des Studiums brachte mich zum Theologiestudium. Dann habe ich großen Mist gebaut – ich sage Euch aber nicht, was – und da habe ich das Gefühl gehabt, dass Jesus mich so annimmt, wie ich bin. Darum bin ich dann Priester geworden“.

Um Wegbegleiter und Unterstützer des eigenen Lebens ging es in einer simulierten Fernsehdiskussion – dem TV „Himmel un Ääd“ – von Michael, Lea und Pia. „Gibt es Gott oder nicht?“ war eine der zentralen Fragen, die die jungen Leute zwischen 17 und 24 Jahren vor der Gemeinde diskutierten. Die Gläubigen machten anschließend mit: Per Handy loggten sie sich auf der Seite www.mentil.com ein und nannten ihre eigenen Wegbegleiter wie Familie oder Freunde. Das Ergebnis der Aussagen war live an der Decke zu sehen.

„Wir wollen die Tradition der Kirche für die Zukunft erfahrbar machen. Denn junge Menschen sind unterwegs und auf der Suche“, sagte Tatiana Mafra schon bei der Vorstellung des Konzepts im vergangenen Jahr (der GA berichtete). Sie gehört mit Michael Wiewiorra, Alexander Lange und Stefan Berlauer zum Himmel un Ääd-Team, einer Gruppe von zehn jungen Leuten zwischen 16 und 26 Jahren, die sich aus der Messdiener-Jugendarbeit kennen. Die Rechnung ging am Sonntag auf. Denn die moderne Form der Messe zog nicht nur die Firmlinge, sondern auch ältere Gläubige in ihren Bann. Dabei sorgte auch die Nähe zu den Priestern, hervorgerufen durch die Anordnung der Bankreihen, für eine spürbare Gemeinschaft unter den Gläubigen.

Die nächste Jugendmesse am Sonntag, 16. Februar, 18 Uhr, steht unter dem Thema Karneval.

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