Vom Hofladen bis zur Fahrradwerkstatt Das sind die Pläne für den Henseler Hof in Niederbachem

Wachtberg · Der Henseler Hof in Niederbachem soll als neues Ortszentrum belebt und genutzt werden. Über den Stand der Diskussionen um die Nutzung des Henseler Hofes sprach Axel Vogel mit Andreas Wollmann, dem Vorsitzenden der Niederbachemer Ortsvertretung.

 Andreas Wollmann auf der Baumbank vor dem Henseler Hof.

Andreas Wollmann auf der Baumbank vor dem Henseler Hof.

Foto: Axel Vogel

Herr Wollmann, worum geht es bei der Aktivierungsstrategie für den Henseler Hof?

Andreas Wollmann: Einerseits gibt es aus dem Integrierten Handlungskonzept Niederbachem die Anforderung zu überlegen, wie das Dorfleben im und vor dem Henseler Hof belebt werden kann. Andererseits müssen wir zügig Anforderungen für den Umbau im Henseler Hof formulieren, weil bald die Ausschüsse tagen.

Auf der Sitzung der Ortsvertretung im Januar war vielen Bürgern unklar, worum es geht. Konnten die bislang beiden Workshops für mehr Klarheit sorgen?

Wollmann: Ich denke ja. Im ersten Workshop haben wir die Ausgangslage besprochen, die neuen Pächter haben ihr Konzept vorgestellt und jede Menge Fragen beantwortet. Deutlich geworden ist dabei, dass es noch Luft nach oben beim Miteinander gibt. Beim zweiten Treffen haben wir erste Ideen gesammelt, was denn stattfinden kann, im Saal, auf der Empore und auf dem Platz.

Spiegelte sich das bislang große Interesse in den Workshops wider?

Wollmann: Ja, beim ersten Workshop haben knapp 70 Menschen teilgenommen. Beim zweiten waren es „nur“ 35 Bürger, was den Diskussionsprozesses aber erleichterte. Einer breiten Beteiligung dient die Internetseite „aktivierungsstrategie.de“, bei der Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen einbringen können.

Zeichnen sich umsetzbare Nutzungskonzepte für Räume des Festsaals ab?

Wollmann: Wir befinden uns noch in der Sammlungsphase. Darauf folgen muss eine Prüfung, ob diese Konzepte überhaupt umsetzbar sind. Schließlich fehlt noch die Frage der Finanzierung und des organisatorischen Rahmens. Die Palette ist breit, es geht um Koch- und Computerkurse bis zu einem Hofladen.

Welche Nutzungsideen haben eine Chance, umgesetzt zu werden?

Wollmann: Sowohl eine Fahrradwerkstatt als auch ein „Repair-Café“ kamen als Ideen auf den Tisch, hier hat uns die Gemeindeverwaltung zugesagt, uns in den kommenden Tagen Unterlagen über die zur Verfügung stehenden Räume zukommen zu lassen, denn bei diesen beiden Ideen brauchen wir zumindest gewisse Lagerkapazitäten etwa im Keller.

Strittig war bislang, welche Rolle Wirtschaftlichkeitsaspekte bei diesen Nutzungsideen spielen sollten. Ist man da schon einen Schritt weiter?

Wollmann. Nicht wirklich. Klar ist, Räume müssen bezahlt und gereinigt werden, auch muss der organisatorische Aufwand mit einfließen. Dazu werden wir mit der Gemeinde sprechen müssen – etwa über stundenweise Tarife für einzelne Räume. Zudem müssen wir über einen Verein als organisatorische Hülle nachdenken.

Der Henseler Hof soll auch Plattform für Veranstaltungen und Feste sein. Welche Vorschläge scheinen Ihnen umsetzbar?

Wollmann: Eine tolle Initiative gibt es vom Karnevalsverein, es soll ein Dorffest unter Leitung der Karnevalsgesellschaft geben, bei dem sich die anderen Akteure beteiligen können. Weitere Punkte sind die Wochenmärkte, die vom Heimatverein vorgeschlagen wurden, als auch Themenmärkte.

Wie sieht jetzt der weitere Fahrplan für die Aktivierungsstrategie aus?

Wollmann: Natürlich ist dies erst mal auch abhängig davon, wie sich die Corona-Krise weiterentwickelt. Nach meiner Einschätzung werden wir noch drei bis vier Sitzungen brauchen, bis man ein belastbares Konzept stehen hat.

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