Kim Irmgartz aus Bornheim Die Schönste aus NRW ist im Miss Germany-Camp

Bornheim · Polizistin, Motocross-Fahrerin und Miss NRW Kim Irmgartz kämpft mit anderen Missen drei Wochen lang um den Titel „Miss Germany“. Dazu haben sich die Mädchen in den Europapark Rust zum Workshop einquartiert.

Hund Zazu darf an der Seite von Miss NRW Kim Irmgartz nicht fehlen.

Hund Zazu darf an der Seite von Miss NRW Kim Irmgartz nicht fehlen.

Foto: Matthias Kehrein

Wer Miss Germany werden will, muss ins Camp. Ins „Personality-Camp“. Am Samstag haben sich die im Dezember gewählten Missen der 16 Bundesländer auf zum Europa-Park in Rust gemacht, um drei Wochen lang Workshops zu absolvieren, bei Fotoshootings mitzumachen und um den Titel der Miss Germany anzutreten. Diese wird am letzten Tag des Camps, am 15. Februar, in einer Live-Show gekürt. Mit dabei: Polizistin, Motocross-Fahrerin und Miss NRW Kim Irmgartz.

Ihre Ernennung war für die Bornheimerin am Nikolaustag eine ziemliche Überraschung gewesen, erzählte sie vor ihrer Abreise dem GA. „Wir sollten eigentlich am 6. Dezember Bescheid kriegen. Aber dann hieß es am 6.: ‚Wir können euch heute nichts sagen, die Entscheidung fällt uns so schwer.’“ Sie sei sich sicher gewesen, es wegen der starken Konkurrenz nicht geschafft zu haben.

Aber dann veröffentlichte der Instagramkanal von Miss Germany am Nikolaustag nach und nach Fotos von Kandidatinnen, die das Miss Germany-Team mit der Entscheidung bei ihren Familien oder Freunden überrascht hat. Doch Irmgartz habe nur gedacht: „Ich glaube nicht, dass in meiner Familie jemand so lügen kann – und es hat auch niemand gefragt, wo ich bin.“ Zur Aufmunterung habe eine Freundin – die ohne Irmgartz’ Wissen eingeweiht war – sie dann eingeladen, zu ihr zu kommen. „Dann saß sie echt noch drei Stunden neben mir und hat das für sich behalten.“

Irgendwann sei Irmgartz ins Bett gegangen, doch kurze Zeit später habe ihre Freundin sie ins Wohnzimmer gerufen. Dort begrüßte sie das Miss Germany-Team mit der Scherpe. „Ich konnte es nicht glauben. Ich war im Schlafanzug – genau so, wie man nicht gefilmt werden möchte“, erzählte sie lachend.

Die Reaktionen auf die Wahl seien in ihrem Umfeld durchweg positiv gewesen. Auch in der Motocross-Szene, in der die 29-Jährige seit mehr als 20 Jahren unterwegs ist. „Sie finden es cool, weil der Sport eine ganz andere Plattform bekommt“, sagte Irmgartz. Vor ein paar Tagen sei sie beim Joggen mit ihrem Hund Zazu das erste Mal erkannt worden. „Ich bin mir nicht sicher ob der Hund erkannt wurde oder ich, weil er ziemlich auffällig ist und schon oft mit abgedruckt wurde“, sagte sie lachend. „Aber es war sehr charmant.“

Viel habe sich durch ihren Titel bisher noch nicht geändert. „Klar habe ich mehr Anfragen von der Presse, aber es ist nicht so, dass ich von Termin zu Termin hetze. Ich mache ganz normal meinen Beruf weiter und war im Trainingslager mit meinem Motorrad.“ Der erste richtige Pflichttermin sei das dreiwöchige Personality-Camp für alle Missen. Ansonsten gelte: „Wir sollen uns treu bleiben und die Reichweite, die wir jetzt mehr haben, nutzen, um das Motto in die Welt zu tragen.“

Dieses lautet „Empowering authentic women“, also authentische Frauen stärken. „Jeder liest da ein bisschen was anderes raus, aber es geht darum, Frauen zu zeigen, wie sie sind, und zu zeigen, dass jeder andere zu etwas inspirieren kann“, sagte die Bornheimerin. Eine der anderen Missen habe sie zum Beispiel dazu motiviert, über eine App Lebensmittel zu retten, die sonst im Müll gelandet wären.

Ihre 15 Mitbewerberinnen hatte sie bereits kurz bei einem Fotoshooting kennengelernt. „Ich gehöre fast zu den Älteren. Es sind zwei, drei ganz junge Mädels dabei. Manche arbeiten schon international als Model, manche sind ganz schüchtern.“ In einer gemeinsamen Whatsapp-Gruppe hatten sich die Frauen abgesprochen, „damit nicht 16 Glätteisen mit in den Europa-Park gebracht werden“, erzählte Irmgartz schmunzelnd.

Für das drei Wochen lange Camp ist Irmgartz zufolge eine Mischung aus Bildung und Modeltätigkeiten geplant: ein Besuch beim Europaparlament, ein Bundesligaspiel, Instagram-Workshops, eine Woche Fotoshooting in Ägypten und eine Woche Vorbereitung auf die Show. Außerdem werde mit jeder Teilnehmerin ein individueller Plan erarbeitet, sollte es zum Sieg kommen. Im Finale präsentieren sich die Kandidatinnen laut der Miss Germany-Website in „mehreren Wertungsdurchgängen auf der Bühne“ und in eigens produzierten Videos.

Falls Irmgartz den Titel der Miss Germany gewinnen sollte, würde sie wahrscheinlich nicht an der Motocross-Weltmeisterschaft in diesem Jahr teilnehmen. „Aber ich müsste definitiv nicht aufhören, Cross zu fahren, ganz im Gegenteil. Ich dürfte so bleiben, wie ich bin.“

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