Wasserversorgung in Bornheim Zähler sollen teurer werden

Bornheim · Die Bornheimer Verwaltung will mit Blick auf das Haushaltsloch die monatlichen Grundgebühren für die Wasseruhren erhöhen. Die Politik entscheidet nächste Woche.

 Nach der maximalen Durchflussmenge wird die Grundgebühr für einen Wasserzähler berechnet. FOTO: DPA

Nach der maximalen Durchflussmenge wird die Grundgebühr für einen Wasserzähler berechnet. FOTO: DPA

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Wasserverbraucher in Bornheim sollten mehr Geld als bislang für ihre Abrechnung zurücklegen. Geht es nach der Bornheimer Stadtverwaltung, soll nämlich die monatliche Grundgebühr für den Wasserzähler steigen. Einen entsprechenden Vorschlag hat die Verwaltung nun der Politik vorgelegt. Nächste Woche Dienstag, 21. März, wird sich der Betriebsausschuss in öffentlicher Sitzung damit befassen. Diese findet nicht wie üblich im Bornheimer Ratssaal, sondern ausnahmsweise im Wasserwerk Urfeld, Willy-Brandt-Straße 470 in Wesseling statt. Endgültig entscheiden, ob die Gebühren steigen oder nicht, wird der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag, 30. März (18 Uhr, Ratssaal).

Berechnet wird die Grundgebühr für einen Wasserzähler nach der maximalen Durchflussmenge. Je nach Größe sollen auch die Gebühren steigen: Kostet ein Wasserzähler mit einem maximalen Durchfluss von fünf Kubikmetern pro Stunde bislang 12,60 Euro im Monat, sollen es ab April 15,37 Euro sein. Die Gebühren für die größten Zähler (mehr als 80 Kubikmeter pro Stunde) sollen von monatlich 215,30 Euro auf 262,67 Euro steigen. Die anderen Zähler gruppieren sich wie bisher dazwischen ein.

Anlass für die geplante Erhöhung ist die desolate Haushaltslage der Stadt. Dazu muss man wissen, dass das Wasserwerk des ausgegliederten Stadtbetriebs Bornheim (SBB) eine jährliche Konzessionsabgabe an die Stadt zahlen muss. Wie aus den Unterlagen der Stadtverwaltung für die Sitzung des Betriebsausschusses hervorgeht, liegt diese bei 605 000 Euro.

Allerdings zeigten die Jahresabschlüsse des Wasserwerks für die Jahre 2013, 2014 und 2015 auf, dass die Abgabe nicht in voller Höhe geleistet werden konnte. Nach Angaben der Stadtverwaltung musste sie 2013 um rund 230 000 Euro, 2014 um rund 270 000 Euro und 2015 um 459 000 Euro gekürzt werden. Die Konzessionsabgabe darf überdies nur gezahlt werden, wenn das Wasserwerk einen handelsrechtlichen Mindestgewinn von rund 350 000 Euro ausweist.

"Aufwand und Ertrag"

Damit das Wasserwerk genug erwirtschaft und Geld an die klamme Stadtkasse abführen kann, sollen nun die Grundgebühren für die Wasserzähler erhöht werden. Wie Bürgermeister Wolfgang Henseler auf Anfrage des General-Anzeigers sagt, könnten fehlende Konzessionsabgaben fünf Jahre nachträglich eingefordert werden. Warum das Wasserwerk in den vergangenen Jahren nicht genug erwirtschaftet habe, sei eine Frage von „Aufwand und Ertrag“, so Henseler weiter.

So sei zum Beispiel nach dem Unfall im April 2013, bei dem ätzende Natronlauge ins Trinkwasser gelangt war, ein Notdienst eingerichtet worden. Auch habe man einiges an der Technik im Wasserwerk verändern müssen. Henseler: „Zum Teil haben wir auch ein Leitungsnetz, an dem die ein oder andere Maßnahme notwendig war.“ Überdies führt er anstehende Investitionen wie etwa den Bau eines weiteren Hochbehälters in Botzdorf zur Wasserspeicherung an.

Darüber hinaus kritisiert Henseler indirekt den früheren Betreiber des Wasserwerks. Möglicherweise sei in den vergangenen Jahrzehnten nicht mit Blick auf die Zukunft gearbeitet worden, meint er. Bekanntlich hatte der Stadtbetrieb Bornheim zum Jahreswechsel 2012/2013 die Wasserver- und Abwasserentsorgung übernommen. Zuvor war die damalige Regionalgas Euskirchen, heute E-Regio, zuständig gewesen.

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