Rheinhalle in Hersel Willi Wilden feiert 65. Geburtstag mit Benefizkonzert

BORNHEIM-MERTEN · "De beste Scholl für jede Minsch, dat es et Levve": Diesen Satz hat der Mertener Musiker und Komponist Willi Wilden zu seinem Leitspruch gemacht.

Am 6. September 1949 in Wiesenscheid bei Adenau im Kreis Ahrweiler geboren, feiert Wilden seinen 65. Geburtstag an diesem Samstag mit einem Benefizkonzert in der Herseler Rheinhalle.

"Ich hatte die schönste Kindheit, die man haben kann", beschreibt Willi Wilden die Zeit, nachdem seine Eltern 1954 nach Waldorf zogen. Nach acht Jahren in der Waldorfer Schule begann er eine Ausbildung als Koch und später eine als Metzger in Bonn. Beide Lehren hat er abgebrochen. Geblieben ist eine tiefe Abneigung gegen schmutzige Töpfe: "Die dreckigen Pötte musste ich immer schrubben."

1966 zog der damals 15-Jährige mit seinen Eltern nach Krälingen im Landkreis Ahrweiler. 1970 heiratete er seine erste Frau Margot. In dieser Zeit begann Wilden, sich intensiv für Musik zu interessieren. Im Musikverein in Kalenborn lernte er Saxofon und Tuba spielen, später kamen Bass und ungezählte weitere Instrumente dazu.

Auf einer Karikatur, die über seinem Klavier zu Hause hängt, ist Wilden als Willi-Ostermann-Fan zu sehen, der sogar auf einem Toaströster Musik machen kann. 1974 schlug er beruflich eine neue Richtung ein und arbeitete in Bad Godesberg am Bahnhof zunächst in der Fahrkartenausgabe, später als Schrankenposten.

"Ich war in der Zeit sehr fleißig und habe es so geschafft, beruflich in der unteren und mittleren Beamtenlaufbahn Fuß zu fassen." Am Bonner Hauptbahnhof war er Zugabfertiger und nutzte die Pausen, um im Keller Trompete zu üben, in Bad Neuenahr lernte er in jeder freien Minute Akkordeon zu spielen.

"In Kesseling, wo meine erste Frau an der Schule arbeitete, habe ich 1976 mein erstes Lied geschrieben. Der Blick auf den Schulhof, auf dem zwei kräftige Bäume rechts und links von einem alten, vertrockneten Baum standen, hat mich zu dem Lied 'Ein alter Baum' inspiriert." 1976 zog es das Paar ins Vorgebirge. Seine Frau hatte eine Anstellung an der Musikschule in Bornheim bekommen. Nach und nach vergrößerte sich die Familie um die Kinder Marco, Corinna, Natascha und Charlene. In der Roisdorfer Siegesstraße entstand der erste Karnevalshit von Willi Wilden.

Mit "Poppenköchekäppesje", was auf Hochdeutsch nicht anderes als Rosenkohl ist, gelang ihm der Durchbruch. Heute blickt er auf ein Repertoire von 200 Liedern zurück, bei denen in aller Regel der Text zuerst entsteht, bevor ihm die passende Melodie einfällt. "Du bes dat Beste, dat ich han" entstand beispielsweise nach einem Streit mit seiner zweiten Frau Petra Richter, mit er seit 2001 verheiratet ist. Bekannt wurde Willi Wilden besonders während seiner Zeit mit den Kölner Musikern "Die 3 Colonias", mit denen er ab 1998 15 Jahre lang unterwegs war.

Musikalisch war für ihn dieses Jahr der absolute Höhepunkt, als er mit Musikern des WDR-Orchesters beim Roisdorfer Brunnenfest und beim Prümer Sommer in der Eifel auftrat. "Das ist für mich das Größte, meine Lieder mit diesen Profi-Musikern spielen zu dürfen", schwärmt der Mertener.

Mit seiner Frau Petra verbindet ihn die große Liebe zu Pferden. Auf den Weiden in der Nähe des Walberberger Klosters stehen "Willi" und "Pearl". "Bei der Arbeit mit den Pferden habe ich gelernt, wie wichtig Tiere für die Menschen sind. Das möchte ich gerne weitergeben", erzählt Wilden, der inzwischen rund 50 Kindern das Reiten beigebracht und ihnen hoch zu Ross zu mehr Selbstbewusstsein verholfen hat.

Info

Das Benefizkonzert von Willi Wilden an diesem Samstag beginnt um 19 Uhr in der Herseler Rheinhalle, Rheinstraße 201. Einlass ist ab 18 Uhr. Auftreten werden Wilden und sein Partner Kocki, Kuhl un de Gäng und inSaints. Die Einnahmen kommen der Jugend der Gemeinde Alfter und der Stadt Bornheim sowie einer Philippinen-Hilfe zugute.

Karten zum Preis von zwölf Euro gibt es im Reisebüro Gippert und bei Lotto Kühn (beide in Bornheim, Königstraße), bei Schreibwaren Classen (Bornheim-Hersel), in der Manufaktur mit Herz (Bornheim-Widdig) und im Reisebüro Nipps (Bornheim-Merten).

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