Auszeichnung beim Weinfest Wilfried Hambach erhält den Uedorfer Meilenstein 2019

Uedorf · Auf dem Weinfest in Uedorf hat Wilfried Hambach den Uedorfer Meilenstein 2019 überreicht bekommen. Neue Weinkönigin wurde Manuela Linden.

 Preisträger Wilfried Hambach (M.) mit Ortsvorsteher Bernd Marx (l.) und dem MGV-Vorsitzenden Horst Rutowski.

Preisträger Wilfried Hambach (M.) mit Ortsvorsteher Bernd Marx (l.) und dem MGV-Vorsitzenden Horst Rutowski.

Foto: GA/Stefan Hermes

"Das bedeutet mir unheimlich viel", sagte Wilfried Hambach (63), nachdem ihm Ortsvorsteher Bernd Marx auf dem Weinfest des Herseler Männergesangvereins (MGV) den 13. Uedorfer Meilenstein überreicht hatte. Die rund 700 Gäste auf dem Uedorfer Jüssenhof erfuhren als erste von der Entscheidung der bisherigen Preisträgers.

"Traditionell treffen wir uns in meinem Wohnzimmer", erzählte Marx. Beim Findungsprozess musste der Ortsvorsteher allerdings zwei Stunden vor der Türe warten, bis man sich schlussendlich auf Hambach verständigte. Dann war jedoch auch bei Marx die Freude über die gut getroffene Wahl groß, denn Hambach war es, der ihm im vergangenen Jahr bei der Erstellung der 875-Jahr-Feier-Broschüre Uedorfs über viele Wochen mit Recherchen und der Gestaltung der Festschrift zur Seite gestanden hatte.

Preisträger kommt aus Widdig

Dass Hambach seit mehr als 20 Jahren in Widdig lebt, spielte bei der Ehrung keine Rolle. "In Widdig bin ich der Liebe wegen", sagte der frisch gebackene Preisträger, "aber im Herzen bin ich Uedorfer." Dann erzählte der in Uedorf geborene Hambach, wie er schon als kleiner Steppke immer an dem echten Meilenstein an der heutigen Elbestraße vorbeikam, um sich auf dem Deckerhof die Milch in seine Blechkanne füllen zu lassen. "Der Stein begleitet mich schon ein Leben lang", freute sich Hambach nun über das Miniaturexemplar, das Marx von einem Steinmetz im Elbsandsteingebirge anfertigen ließ.

Der Preis ist eine nahezu maßstabsgetreue Verkleinerung des etwa ein Meter großen Originals, das noch heute an der Elbestraße 240 zu sehen ist. Dort muss der Stein zwischen 1815 und 1845 an der damaligen preußischen Staatsstraße zwischen Köln und Koblenz (jetzige L 300) aufgestellt worden sein. Er ist der letzte seiner Art im Rhein-Sieg-Kreis und steht heute unter Denkmalschutz. Wäre nicht vor rund 20 Jahren ein Lkw dagegen gefahren, wäre auch heute noch die Inschrift "2 ½ M" zu lesen.

Seit dem Unfall ist nicht mehr zu erkennen, dass es sich eigentlich um einen Halbmeilenstein handelte, der von seinem Standort die Entfernung nach Köln zeigte, die von dort etwa 19 Kilometer beträgt (eine preußische Meile = 7,5325 Kilometer). Der Sandstein des Meilensteins stammt aus dem Säulengang der Kirche St. Maria ad Gradus, die sich als Basilika an den Kölner Dom anschloss und 1817 abgerissen wurde.

Während Hambach seinen Meilenstein nicht mehr aus der Hand gab, feierten MGV und und Gäste mit Rheinlandfanfaren und Los Ultimos bis in den Abend hinein. Das vor 26 Jahren von dem MGV-Sänger Alfred Kaiser gebaute Kettenkarussell drehte sich zur Begeisterung der Kleinsten wie eh und je, während unter dem Zeltdach im Jüssenhof stimmungsvoll gefeiert wurde.

Nur auf die Vorstellung des neuen Herseler Dreigestirns, die in den letzten Jahren traditionsgemäß auf dem Weinfest stattfand, musste verzichtet werden: In Hersel fanden sich für die nächste Session keine Nachfolger für die amtierenden Tollitäten Monika und Melina Hemmersbach. Doch ein Höhepunkt des Weinfests blieb auch in diesem Jahr erhalten: Die durch Rosenverkauf ermittelte Weinkönigin wurde Manuela Linden. Die Rolle des ihr zur Seite gestellten Bacchus bekam Detlef Wendt.

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