Trimborn-Hof in Bornheim-Rösberg Wie geht es weiter mit dem Vierkanthof?

BORNHEIM-RÖSBERG · Die Stadt Bornheim und die Architekten konnten sich bei den Umbauplänen nicht einigen. Die Inhaberin bietet nun die Anlage auf dem freien Markt zum Verkauf an - und hat schon einige Interessenten.

Nun ist wieder offen, was aus dem Rösberger Trimborn-Hof wird: Die Architekten eines potenziellen Käufers und die Stadt Bornheim sind sich bei den Umbauplänen für den Vierkanthof nicht einig geworden. Sie werde die Anlage jetzt auf dem freien Markt zum Verkauf anbieten, sagt Inhaberin Christiane Romboy – und notfalls auch an Interessenten verkaufen, die das vorhandene Café nicht weiter betreiben.

Eine Investorengruppe wollte den Hof kaufen und für zwei bis 3,5 Millionen Euro die zugehörige Scheune zu Wohnzwecken oder für Büroräume ausbauen. Auf dem Parkplatz neben dem Hof sollte eine Tiefgarage entstehen.

Christiane Romboy war froh, einen potenziellen Käufer gefunden zu haben, der auch den Fortbestand der Gastronomie ermöglicht hätte: Seit zehn Jahren betreibt Romboy hier „Das Kleine Hofcafé“. Eine Nachfolgerin, die das Café von den Käufern gepachtet hätte, hatte die 57-Jährige schon an der Hand. Seit April führe sie Gespräche mit der Stadt, sagt Romboy.

Doch die Verwaltung hält die Umbaupläne der Kaufinteressenten für nicht vereinbar mit dem Baugesetzbuch. Es geht um den Paragrafen 34, der regelt, inwieweit Bauvorhaben im Innenbereich erlaubt sind. So müssen sie sich in die „Eigenart der näheren Umgebung“ einfügen. Nach Auffassung der Bauaufsicht wäre dies aber beim vorgesehenen Umbau der Scheune nicht der Fall. Unter anderem geht es um die Bautiefe.

Inhaberin Romboy wüsste die Gebäude, die den „schönen alten Innenhof“ bilden, gerne erhalten. Wie viel den Rösbergern vor allem auch am Fortbestand des Cafés als sozialem Treffpunkt in dem kleinen Vorgebirgsort liegt, hatte die Inhaberin Anfang November in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses deutlich gemacht.

Keine Wohnungen oder Büros

Im Beisein mehrerer Unterstützer übergab sie eine Unterschriftenliste für den Erhalt des Trimborn-Hofs und des Cafés, die nach ihren Angaben fast 400 Personen unterzeichneten. Auch mehrere Ausschussmitglieder betonten, dass sich die Fraktionen einig seien, dass der Hof erhalten bleiben müsse.

Die Verwaltung ihrerseits bot den Interessenten ein weiteres Gespräch mit der Bauaufsicht an. Dieses hat inzwischen auch stattgefunden – doch eine Einigung wurde nicht erzielt, wie die Beteiligten auf GA-Anfrage mitteilen. „Nach Meinung der Stadt ist eine Hauptnutzung der Scheune unzulässig“, erklärt Architekt Raphael Schöler.

Das bedeute, Wohnungen oder Büros könnten dort nicht gebaut werden. Ohne diese Option sei es „aber nicht das, was wir uns vorgestellt hatten“, so Schöler. „Wir hatten vor, das Ambiente zu erhalten und aufzuwerten.“ Ein Abriss der Scheune komme für sie nicht infrage.

Einen Abriss müsse man nicht schlussfolgern, sagt wiederum Bornheims Erster Beigeordneter Manfred Schier. Die Architekten hätten ihr Konzept, das in der vorliegenden Form nicht genehmigungsfähig sei, nicht verändert. So sei ein Kompromiss nicht zu erreichen. „Es gibt Spielräume“, sagt Schier.

Wenn Christiane Romboy den Hof nun anderweitig verkaufe, sei die Bauaufsicht genauso interessiert, ein Beratungsgespräch mit dem Investor zu führen und dabei auch über Möglichkeiten nachzudenken, wie Café und Gebäude erhalten bleiben könnten.

Immerhin: Einige Interessenten für den Hof habe sie schon, sagt Romboy.

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