Anwohner debattieren Wie geht es weiter mit dem Rösberger Sportplatz?

Bornheim-Rösberg · Bei einer SPD-Versammlung haben die Rösberger darüber diskutiert, was aus dem alten Sportplatz-Gelände werden soll. Zuspruch erhielt eine Kita, während die Idee von Wohnhäusern und eines Grillplatzes eher abgelehnt wurden.

Im Juni 2016 setzte der SSV Rösberg seiner 90-jährigen Vereinsgeschichte ein Ende und beschloss mangels Vorstandskandidaten und Spielern seine Auflösung. Die Konkurrenz der Vereine in der Nachbarschaft, die über Kunstrasenplätze verfügen, war einfach zu groß geworden.

Gleichzeitig kündigte der SSV den Nutzungsvertrag für den Tennenplatz und den Pachtvertrag für das Sportlerheim mit der Stadt Bornheim zum 31. Dezember 2016. Während das ehemalige Vereinsheim bereits im Sommer 2017 umgebaut und seitdem als Dorfgemeinschaftshaus „Haus am Turm“ dient, ist die Frage, was mit dem Sportplatz geschehen soll, weiter offen.

Bisher hat die Stadt Bornheim noch kein Konzept zur Folgenutzung vorgelegt. Im Juli 2017 hatte die SPD-Fraktion eine dementsprechende Große Anfrage gestellt, an die sie im März 2018 nochmals erinnerte. Nun wollen die Sozialdemokraten das Thema mit konkreten Vorschlägen der Rösberger wieder auf die Tagesordnung bringen.

Hierzu hatten Ortsvorsteher und SPD-Ratsherr Peter Tourné gemeinsam mit dem Bornheimer SPD-Vorsitzenden Wilfried Hanft, der planungspolitischen Sprecherin Ute Kleinekathöfer und Vorstandsmitglied Philipp Voigt am Donnerstag ins „Haus am Turm“ geladen, in dem es aufgrund der regen Beteiligung reichlich eng wurde.

Pipeline unter dem Sportplatz

Zunächst brachte Tourné die Anwesenden auf den Stand der Dinge und wies darauf hin, dass sich das Sportplatzgelände nicht im Besitz der Stadt, sondern im Eigentum der Hagen-Schebenschen- Stiftung befindet. Diese legt fest, dass das Areal „zum Wohle des Ortes“ genutzt werden soll. Außerdem verläuft eine Pipeline der Rhein-Main-Rohrleitungstransportgesellschaft unter dem Sportplatz, weshalb laut Ute Klei᠆nekathöfer etwa ein Drittel der Fläche nicht bebaut werden darf.

Weil die Verwaltung bisher keine Vorschläge gemacht hat, erhöht die SPD nun den Druck. Nach einer Beratung innerhalb der Fraktion will sie mit den Ergebnissen der Rösberger Versammlung in einer der nächsten Sitzungen des Stadtentwicklungsausschusses in die Offensive gehen und einen Antrag zur Änderung des Bebauungsplanes stellen. Damit muss auch die Änderung des Flächennutzungsplanes einhergehen. „Die Frage, die wir uns stellen müssen, ist, was wichtig und gut für Rösberg ist“, unterstrich Ortsvorsteher Tourné.

Großer Zuspruch für eine Kita

Angedacht waren bisher unter anderem eine Kita, ein Festplatz, ein Boule- und „Senioren-Spielplatz“, ein Seniorenheim oder betreutes Wohnen, eine Wohnbebauung, eine Nutzung für den Schulsport sowie ein Grillplatz. Bei der Versammlung kam zusätzlich der Vorschlag auf, ein Feuerwehrgerätehaus zu errichten oder den Platz einfach so zu lassen, wie er ist, anstatt ihn „zuzubauen“.

Bei einer anschließenden Umfrage konnten die Teilnehmer per Aufkleber ihre Wünsche favorisieren. Sprich: Ein grüner Punkt signalisierte Zustimmung, ein rotes Exemplar dagegen Ablehnung. Die meisten grünen Sticker erhielt dabei eine eigene Kita. Zwar gab es Bedenken aufgrund der Lage des Sportplatzes an der K 33, doch angesichts eines Mangels an Kindergartenplätzen überwogen die Argumente für den Bau einer Kita.

Absage an Wohnhäuser und Grillplatz

Eine klare Absage durch rote Punkte erteilten die Rösberger der Idee von Wohnhäusern und eines Grillplatzes. Eher negativ wurde auch die Nutzung als Festplatz bewertet. Ein Seniorenheim sahen die Anwesenden ebenfalls kritisch. „Dazu fehlt hier die Infrastruktur. In Rösberg können die Senioren ja nicht mal ein Brötchen kaufen“, meinten die Teilnehmer. Zustimmung erhielten hingegen die Einrichtung eines Bouleplatzes und die Nutzung eines Teilstückes für den Schulsport. Die Vorsitzende des Bornheimer Seniorenbeirats, Gabriela Knütter, bemängelte, dass sie nicht eigens zu der Veranstaltung eingeladen worden sei.

Zudem habe der Beirat bereits bei der Versammlung der Dorfgemeinschaft sein Konzept eines Mehrgenerationenplatzes mit Bereichen für den Schulsport, Outdoorfitness, Boule, Spielplatz und einem Kindergarten vorgestellt. Ihr Konzept sah die Vorsitzende durch das Votum der Anwesenden bestätigt. Um Fördermittel oder Sponsoren für Outdoor-Fitnessgeräte werde sie sich kümmern, sobald eine Entscheidung zur zukünftigen Nutzung gefallen sei, betonte Knütter.

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