Ausstellung Werke von Egino Weinert in der Roisdorfer Pfarrkirche

Bornheim-Roisdorf · Er war Goldschmied, Bildhauer und Maler. Eine sehenswerte Werkschau in der Roisdorfer Pfarrkirche vereint biblische Szenen des bekannten Künstlers Egino Weinert (1920-2012).

 Der Initiator der Ausstellung, Wilfried Schwarz von der Kolpingsfamilie, vor einem der insgesamt 30 Bilder.

Der Initiator der Ausstellung, Wilfried Schwarz von der Kolpingsfamilie, vor einem der insgesamt 30 Bilder.

Foto: Matthias Kehrein

Eine ganz besondere Ausstellung zur Fastenzeit ist in der Roisdorfer Pfarrkirche St. Sebastian noch bis Sonntag, 31. März, zu sehen. Unter dem Thema „Das Wort Gottes in der Kunst“ präsentiert die Kolpingsfamilie 18 gerahmte Plakatdrucke in einem größeren und zwölf Bilder in einem kleinerem Format des katholischen Künstlers Egino Weinert (1920-2012).

Die moderne Gestaltung und die bunte Vielfalt der Werke ermöglichen dem Betrachter einen neuen Blick auf das Wort Gottes in der Heiligen Schrift. Initiator der Schau ist Schriftführer Wilfried Schwarz, der die Arbeiten des Künstlers in der Kölner Ausstellungshalle der Egino-Weinert-Stiftung gesehen und eine Auswahl der Emaillearbeiten ins Vorgebirge geholt hat.

Geboren in Berlin-Schöneberg, blieb Weinert, der von 1934 bis 1947 Schüler und Novize eines Würzburger Benediktinerklosters war, zeitlebens trotz Klosteraustritt der katholischen Kirche und seinem Glauben eng verbunden. In seinem ersten Atelier in der Bonner Kronprinzenstraße – Ende der 50er Jahre ließ er sich in Köln nieder – schuf der Goldschmied, Bildhauer und Maler eine Vielzahl an Sakralgegenständen. Dazu gehören Altäre, Tabernakel, Tauf- und Weihebecken, Kelche und Leuchter, die in zahlreichen Kirchen in Deutschland und im Ausland, darunter auch im Vatikan, zu bewundern sind.

Seine Arbeiten sind auch im Vatikan zu finden

Besonders hervorzuheben sind seine farbenprächtigen Emaillebilder, die er einhändig schuf. Seine zweite Hand hatte er 1945 als 25-Jähriger durch eine Sprengfalle verloren. Dies zwang ihn, zur Wiederausübung seines Kunsthandwerkes spezielle Techniken zu erlernen und zu entwickeln. Ungewöhnlich modern und teilweise plakativ muten die Darstellung von Heiliger Familie, Gottvater und Engel an. „Damit sollen die bisherigen Sehgewohnheiten des Betrachters durchbrochen werden“, erklärt Schwarz.

Jedes figürliche Detail, jede Nuance in der bunten Vielfalt wurde aufwändig mit kleinen Emaillestücken zusammengesetzt. Thematisch hat Schwarz die Werke in drei Blöcke unterteilt. Während im Mittelgang Szenen aus der Advents- und Weihnachtszeit zu bewundern sind, kann man sich an den beiden Seitenwänden der Pfarrkirche mit der Passionszeit und mit Szenen aus dem Verlauf des Kirchenjahres sowie Gleichnissen und Wundern auseinandersetzen. Der erfolgreiche Fischfang der Jünger am See Genezareth oder der „Sündenfall“ mit Adam und Eva im Hintergrund lassen die Betrachter eine Weile verharren.

„Das Bild der 'Sündenfall' gehört zu Heiligabend. Denn der 24. Dezember ist der Namenstag von Adam und Eva. Christus symbolisiert, in der Mitte positioniert, den neuen Adam, der den Menschen hilft“, erläutert Schwarz. Ins Auge fällt auch der „typische Gnadenstuhl“ mit einem mächtigen Gottvater und der Taube als Heiliger Geist auf einem Regenbogen. „In der Fastenzeit wollen wir ein wenig zu uns kommen. Zum Innehalten bieten die Bilder eine gute Gelegenheit.“

Zu sehen sind die Arbeiten außer montags täglich von 9 bis 17 Uhr in der Roisdorfer Pfarrkirche, Heilgersstraße 15. Darüber hinaus werden an den Sonntagen, 24. und 31. März, jeweils um 15 Uhr Führungen angeboten.

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