Neues Baugebiet in Merten Weiter Protest gegen Baugebiet

Bornheim-Merten · Die Bornheimer Politik befasst sich wieder mit den Plänen für das Neubaugebiet am Ortsrand von Merten. Eine Verkehrserschließung ist jedoch noch offen.

 Die Kreuzung in Merten.

Die Kreuzung in Merten.

Foto: Christoph Meurer

Das geplante große Neubaugebiet am südöstlichen Ortsrand von Merten steht wieder auf der Tagesordnung. Zweimal wird sich die Politik in der kommenden Woche mit dem Bebauungsplan Me 16 befassen: im Ausschuss für Stadtentwicklung sowie im Stadtrat. Im Februar 2015 hatte der Stadtrat die Planungen für Me 16 in die Wege geleitet. Allerdings stößt das Baugebiet in Teilen der Bevölkerung weiterhin auf Kritik.

Wie berichtet, handelt es sich dabei um ein Areal zwischen Beethoven-, Bonn-Brühler-, Schubert- und Offenbachstraße, das quasi vollständig von Wohnbebauung umschlossen ist. Die Planer haben drei Entwürfe erarbeitet. Sie unterscheiden sich durch die Anordnung von Straßen, Häusern und Grünflächen. Insgesamt soll Platz für 300 Menschen entstehen. Der dort verlaufende Mühlenbach soll renaturiert werden.

Die nun vorliegenden Ausführungen der Stadtverwaltung zu den Sitzungen unterscheiden sich in einem zentralen Punkt von früheren Unterlagen. Die ursprünglichen Pläne der Stadt sahen Ein- und Ausfahrten in das Baugebiet über die Bonn-Brühler-Straße sowie über die Offenbachstraße vor. In die Beethovenstraße sollte eine Einbahnstraße münden. Laut aktueller Sitzungsvorlage plant die Stadt nun mit einer Ein- und Ausfahrt zur Beethovenstraße.

Nach Angaben von Bürgermeister Wolfgang Henseler habe der Besitzer eines Grundstücks an der Beethovenstraße dessen Verkauf an die Stadt angeboten. Somit gäbe es Platz für zwei Fahrspuren. „Damit müsste der Verkehr nicht mehr in die Bonn-Brühler-Straße geleitet werden“, sagte Henseler. Für die Kreuzung Beethoven-/Bonn-Brühler- und Lortzingstraße wünsche sich die Stadt eine Ampel, so Henseler. Vor allem zu Spitzenzeiten sei das Verkehrsaufkommen dort schon jetzt ein großes Problem. Da die Bonn-Brühler-Straße aber eine Landesstraße ist, ist eine Abstimmung mit dem Landesbetrieb Straßenbau NRW nötig.

Anwohner hatten 100 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt

Mit zwei Spuren in die Beethovenstraße könnte die Stadt ein Problem lösen. Schließlich hatte der Besitzer des für die Erschließung zur Bonn-Brühler-Straße notwendigen Grundstücks erklärt, dass er nicht verkaufen wolle. Auch die Besitzer des Erschließungsgrundstücks an der Offenbachstraße hatten der Stadt eine Absage erteilt.

Gleichwohl verfolgt die Stadt die Erschließung von der Offenbachstraße aus weiter. „Die Eingriffe in das für die Erschließung benötigte Grundstück werden aufgrund der Grundstücksgröße und der hierdurch geringeren Belastung für den Eigentümer als vertretbar eingestuft“, heißt es in den Unterlagen der Stadtverwaltung.

Zugleich bestätigen Anwohner dem GA, dass sie weiter gegen das Baugebiet protestieren. Im vergangenen Jahr hatten Anwohner mehr als 100 Unterschriften gegen das Bauvorhaben gesammelt. Kritisiert wurden unter anderem der jahrelange Baulärm, eine unzureichende Entwässerung und das damals vorliegende Erschließungskonzept.

Auch habe die geplante Renaturierung des Mühlenbachs nichts mit Umweltschutz zu tun, hatte es geheißen. Veronika Marten-Blesius gehört zu den Kritikern. „Der Protest geht weiter“, sagte sie dem GA. Es gebe eine große Mehrheit gegen das Baugebiet. Die Verwaltung gehe ohne Rücksicht auf die Anwohner vor. Sie sei auch weiterhin nicht bereit, ein Grundstück hin zum Mühlenbach abzugehen, so Marten-Blesius. Überdies würden zu viele Häuser in dem Gebiet geplant. Es solle „auf Biegen und Brechen“ alles zugebaut werden.

Der Ausschuss für Stadtentwicklung wird sich am Mittwoch, 18. Mai, mit dem Bebauungsplan Me 16 befassen; der Stadtrat am Donnerstag, 19. Mai. Beide Sitzungen finden im Ratssaal des Rathauses statt. Beginn ist jeweils um 18 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort