Bornheimer Wasserversorgung Wasser: Kritik an Aussagen des WTV

Bornheim · In der Debatte um einen Wechsel der Bornheimer Wasserversorgung kritisiert der Wasserbeschaffungsverband Wesseling-Hersel (WBV) Aussagen von Vertretern des Wahnbachtalsperrenverbands (WTV).

Wie berichtet, hatten WTV-Geschäftsführer Norbert Eckschlag und Peter Weckenbrock, Chef der Stadtwerke Bonn als größtem Wasser-Abnehmer, kürzlich an die Solidarität der Stadt Bornheim appelliert. Der WTV sei vor mehr als 60 Jahren von der Stadt Bonn, dem Siegkreis, dem Landkreis Bonn und der Stadt Siegburg mit dem Ziel gegründet worden, die Trinkwasserversorgung in der Region sicherzustellen – somit auch für Bornheim, hatten sie gesagt. Würde Bornheim nun mehr WTV-Wasser abnehmen, würde der Preis für alle im Verbandsgebiet günstiger.

Laut WBV-Vorsteher Frank Röttger sei in Bornheim hingegen die Solidarität mit dem eigenen Verband gefragt. Seit 1906 sei die Gemeinde Hersel und später die Stadt Bornheim als Rechtsnachfolger Mitglied im WBV, so Röttger. Die Rheinorte seien seitdem mit WBV-Wasser beliefert worden, ab Mitte der 90er Jahre auch das restliche Bornheimer Stadtgebiet, gemischt mit Wasser des WTV.

Röttger: Erhebliche Investitionen getätigt

Wie Röttger weiter sagt, hätten die Bornheimer Ratsgremien im Jahr 2002 einstimmig beschlossen, dass 75 Prozent des Trinkwassers vom WBV kommen sollen und 25 Prozent vom WTV. „Im Rahmen der Beantragung des neuen Wasserrechts für den WBV bestellte sein Mitglied Bornheim für die nächste Bewilligungsperiode über 20 Jahre eine Menge von bis zu 2,3 Millionen Kubikmeter Trinkwasser beim WBV“, so Röttger. Und weiter: „Im Vertrauen auf diese Festlegung hat nicht nur das Wasserwerk der Stadt Bornheim, sondern auch der WBV erhebliche Investitionen getätigt und Personal eingestellt.“

Bekanntlich hatte eine Ratsmehrheit aus CDU, Grünen, ABB und Piraten beschlossen, dass die Vorgebirgsorte ihr Wasser komplett vom WTV erhalten sollen, die Rheinorte bei geringeren Gebühren zunächst ein Gemisch, in dem der WTV-Anteil auf 70 Prozent erhöht wird. Allerdings beanstandet Bürgermeister Wolfgang Henseler diesen Beschluss.

In seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 7. April, ab 18 Uhr im Rathaus, muss der Stadtrat entscheiden, ob er der Beanstandung folgt. Bleibt der Rat bei seinem Beschluss, ist die Kommunalaufsicht am Zug.

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