Kommentar zur neuen Flüchtlingsunterkunft in Hersel Vorbereitet sein

Bornheim · Flüchtlinge, da war doch was. Denkt man an die vergangenen Monate zurück, ist es vergleichsweise ruhig um das Thema geworden. Das liegt auch daran, dass seit der Schließung der Balkanroute viel weniger Asylsuchende nach Deutschland kommen als es etwa in den Monaten um den Jahreswechsel der Fall war – somit auch nach Bornheim.

Da verwundert es nicht, dass die Stadtverwaltung ihre Zuweisungsprognose nach unten korrigiert hat. Mitte Februar waren die Verantwortlichen im Rathaus noch davon ausgegangen, dass im Juni 1500 Flüchtlinge im Stadtgebiet leben werden. Nun rechnet man mit 1200 Menschen bis zum Jahresende. Daher darf schon einmal die Frage gestellt werden, ob die Stadt überhaupt weitere Unterkünfte braucht. Ja, das tut sie. Denn Prognosen sind eben nicht mehr als Prognosen.

Wie viele Flüchtlinge bis zum Jahresende tatsächlich nach Deutschland kommen, kann niemand mit Bestimmtheit sagen. Schließlich bestehen die Ursachen der Flucht (Krieg, Not und Elend) weiterhin. Die Schließung der Balkanroute hat daran nichts geändert. Und: Die Menschen werden andere Wege finden. Daher tut die Stadt Bornheim gut daran, die Planungen für weitere Flüchtlingsunterkünfte voranzutreiben. Immerhin möchte die Stadt die Turnhalle der Johann-Wallraf-Schule bald wieder freigeben, muss die letzten Erntehelferunterkünfte irgendwann räumen und will die Halle der Verbundschule am besten gar nicht erst belegen. Dies – verbunden mit der Tatsache, dass eben niemand die Flüchtlingszahlen vor᠆aussagen kann – bedeutet, dass die Stadt weiterhin Unterkünfte schaffen muss. Obgleich das auch bedeuten könnte, dass der eine oder andere Platz eine Zeit lang ungenutzt bleibt. Es ist aber gut, vorbereitet zu sein, falls wieder mehr Asylsuchende kommen.

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