Bäume für Hersel Vom Fußballtraining zur Streuobstwiese

BORNHEIM-HERSEL · Zehn Familien pflanzen Kinder- und Hochzeitsbäume in der Herseler Rheinaue. Tipps vom Gärtnermeister.

 Eine drei Bornheimer Ausgleichsflächen ist die in Hersel.

Eine drei Bornheimer Ausgleichsflächen ist die in Hersel.

Foto: Wolfgang Henry

"Vielleicht können wir zur Einschulung die erste Birne ernten!" Eng an Mama gekuschelt verschlief die kleine Karlotta Leonore die Pflanzaktion für "Kinder- und Hochzeitsbäume", die die Stadt Bornheim in der Herseler Rheinaue organisiert hatte. Heidrun Buß aus Roisdorf fand die Idee, einen Baum für ihre Enkelin zu pflanzen, wunderbar. "Ich habe davon gelesen und war aus zwei Gründen von der Aktion begeistert: Zum einen sind Streuobstwiesen wichtig für die Umwelt. Zum anderen schenke ich meiner Enkelin etwas, woran sie lange Freude haben wird."

Bereits im vergangenen Jahr war in der Herseler Rheinaue nach Roisdorf und Rösberg die dritte Kinder- und Hochzeitswiese im Bornheimer Stadtgebiet entstanden. "Durch eine standortgerechte Bepflanzung sollen die Wiesen ökologisch aufgewertet und gleichzeitig ein schönes Landschaftsbild geschaffen werden", sagte Bürgermeister Wolfgang Henseler. "So können sich nicht nur die Besitzer der Obstbäume, sondern auch Radfahrer und Fußgänger an den kleinen Baumgruppen erfreuen."

Auf insgesamt 17 000 Quadratmetern wurden auf den drei Flächen im Stadtgebiet bisher 111 hochstämmige Obstbäume überwiegend alter Sorten gepflanzt. Die Grundstücke hat die Stadt Bornheim als Ausgleich für Eingriffe durch Baumaßnahmen erworben.

Wertvolle Tipps gab Gärtnermeister Martin Rost von der Baumschule Fuhs aus Alfter den zehn Familien, die aus verschiedenen Gründen einen oder mehrere Obstbäume setzten. Bianca und Reiner Schmitz aus Roisdorf pflanzten einen Baum für ihren noch ungeborenen Sohn. Thomas und Stephanie Schöler bekamen den Apfelbaum von ihren Eltern zur Hochzeit geschenkt. Gerade noch rechtzeitig schaffte es der fünfjährige Niklas zur Pflanzaktion am Herseler Auenweg.

Mit dem Fahrrad war er vom Fußballtraining geradewegs zur Streuobstwiese am Rheinufer gedüst, wo er bereits von seiner Familie erwartet wurde. Voller Tatendrang nahm der Junge den Spaten zur Hand um ein Loch für "seinen" Apfelbaum auszuheben. Seine dreijährige Schwester Annika überließ das Buddeln lieber ihrem Papa. "Wir werden sicher oft hierher kommen", erklärte die Mutter der Geschwister, Melanie Bühring. "Es wird schön sein, die Bäume parallel zu den Kindern wachsen zu sehen."

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