Sanierung der evangelische Gemeinde Hersel Umbau der Gemeindezentrums geht voran

Bornheim-Hersel · Die Evangelische Kirchengemeinde steckt insgesamt 1,3 Millionen Euro in die energetische Sanierung von Jugendhaus, Gemeindezentrum, Pfarrhaus und Kirche. Zurzeit läuft der erste Bauabschnitt, der Ende Oktober abgeschlossen sein soll. Die Lebensmittelausgabe von Lebeka ist vorübergehend in die Kirche umgezogen.

Bagger haben im Garten des evangelischen Gemeindezentrums in Hersel ganze Arbeit geleitet: Das Kellergeschoss des 1985 errichteten Gebäudes ist freigelegt. Seit Mai sind die Arbeiten zur energetischen Sanierung des Gemeindezentrums im Gange, voraussichtlich Ende Oktober sollen sie beendet sein.

Nach rund 30 Jahren war eine Erneuerung der Heizungsanlage nötig geworden. Im Sinne der Nachhaltigkeit hatte ein Planungsbüro auch eine zusätzliche Dämmung und den Einbau neuer Fenster und Türen empfohlen. „Wir standen gewissermaßen vor der Frage: Nachhaltigkeit vor Wirtschaftlichkeit – oder Wirtschaftlichkeit vor Nachhaltigkeit“, sagt Pfarrer Eckart Wüster, Superintendent im Evangelischen Kirchenkreis Bonn. Die Entscheidung fiel zugunsten einer möglichst großen Energieersparnis, die zunächst mit höheren Kosten verbunden ist, sich aber langfristig rechnen wird.

Die Heizung ist eingebaut, die Dämmungsarbeiten laufen noch. Bald soll der Einbau neuer Fenster und Türen erfolgen. Auch die Toiletten und Böden werden erneuert. Zuletzt wird auch der Parkplatz neu gestaltet. Für diesen ersten Bauabschnitt gibt die Gemeinde 400 000 Euro aus. In zwei weiteren Abschnitten, deren Beginn noch nicht feststeht, ist die Renovierung des Jugendhauses, der Kirche und langfristig auch des Pfarrhauses geplant. Im Jugendhaus ist derzeit das Büro der Gemeindepädagogin untergebracht. Die übrigen Räume dienen der Unterbringung einer Flüchtlingsfamilie aus Syrien.

Die Kosten für alle Maßnahmen sollen sich auf 1,3 Millionen Euro belaufen. „Diese Summe können wir nicht auf einmal aufbringen“, erklärt Wüster mit Blick auf die 3400 Mitglieder starke Kirchengemeinde Hersel, die zum Kirchenkreis Bonn gehört und die Bornheimer Ortsteile Hersel, Uedorf, Widdig und Sechtem sowie den Bonner Stadtteil Buschdorf umfasst. In der rheinischen Landeskirche liegt die Kirchensteuerhoheit bei den Gemeinden, was bedeutet, dass diese selbst über ihre Finanzen entscheiden und entsprechend wirtschaften müssen.

Wüster würde sogar auf eine Sanierung der Kirche verzichten, da diese einen großen Teil der Kosten ausmachen würde. „Hier muss man den Aufwand im Verhältnis zum Nutzen sehen. Denn in der Kirche selbst spielt sich im Vergleich zum übrigen Gemeindezentrum wenig ab.“ Die Renovierung des Gemeindezentrums mit seinen zwei Sälen inklusive Küche und multifunktionalem Kellergeschoss ist seiner Meinung nach dennoch berechtigt. „Hier kommen Menschen zusammen, auch wenn sie nichts mit der Kirche zu tun haben“, meint Wüster.

Familien mieten die Räume für Feste, und Chöre, Gesprächskreise, Eltern-Kind-Gruppen und die Lebensmittelausgabe Lebeka haben hier ihren Anlaufpunkt. Apropos: Bis zur Beendigung des ersten Bauabschnittes ist die Lebeka-Ausgabe in die (zudem kühlere) Kirche verlegt worden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort