Hagelschaden beschädigte Halle Turnhalle in Sechtem wird generalsaniert

Bornheim-Sechtem · Im Juli 2017 war die Sechtemer Turnhalle durch Hagel und Regen beschädigt worden. Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit soll die Halle im Herbst wieder voll nutzbar sein.

In der Turnhalle der Wendelinus-Schule herrscht an diesem Nachmittag fröhlicher Trubel. Unter den wachsamen Blicken ihrer Mütter und unter Anleitung einer Trainerin toben Jungen und Mädchen herum. Sie turnen, spielen, haben Spaß. Und das natürlich in Turnklamotten. Ihre Straßenkleidung haben die Kinder allerdings nicht in der Umkleidekabine deponiert. Stattdessen liegen Jacken, Shirts, Hosen und Schuhe zwischen den Regalen, in denen die Sportgeräte verstaut sind, sprich im Materiallager der Halle. Denn die Umkleidekabinen sind zurzeit eine Baustelle.

Hallennutzer, die zur Toilette wollen, müssen deshalb auch auf die Sanitäranlagen im Grundschulgebäude ausweichen. Also raus aus der Halle durch eine Nebentür und über den Schulhof. Geduscht werden muss nach dem Sport überdies daheim. Das sei natürlich nicht optimal, sagt Bruno Weitzel bei einem Ortstermin anlässlich des Kinderturnens. Er ist Vorsitzender der Sportgemeinschaft (SG) Sechtem (siehe Kasten). Laut Weitzel hat die SG rund 670 Mitglieder. Und viele von ihnen nutzen die Halle. Von Montag bis Samstag, außerhalb der Unterrichtszeiten, finden zahlreiche Breitensportkurse der SG für Alt und Jung in der Halle der Sechtemer Grundschule statt – wenn auch aktuell unter den besagten erschwerten Bedingungen. Die Herzsportgruppe ist gar nach Merten ausgewichen. „Das ist aber besser als nichts“, sagt Weitzel. Und ein solches Nichts hatte es für die SG und andere Hallennutzer in der Vergangenheit in der Tat gegeben.

Hagel führt zu Schäden

Am 19. Juli 2017 war eine Gewitterfront mit Starkregen über weite Teile von NRW gezogen. Die Folge: Überflutungen, Wasser in Straßen und Kellern, beschädigte Gebäude. Darunter auch die Sechtemer Halle. „Hagel hatte das Dach durchlöchert“, erläutert Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler auf Anfrage des General-Anzeigers. So habe Regen ins Gebäude gelangen können. Eigentlich hätte laut Henseler zu diesem Zeitpunkt bereits der Hallenboden erneuert sein sollen, was aber glücklicherweise noch nicht erfolgt war. Schließlich wäre der neue Boden direkt von Wasser durchnässt worden.

Die Halle war aber dennoch erst einmal tabu. Die Gruppen der SG mussten auf andere Orte im Stadtgebiet ausweichen. Laut Henseler wurde die Halle im August und September 2017 leer geräumt und entfeuchtet. Das Dach wurde zunächst provisorisch repariert. Damit aber nicht genug. Wie Henseler weiter sagt, seien im Verlauf der nächsten Monate weitere Schäden festgestellt worden, etwa an der Entwässerung oder der Abdichtung. Ferner seien Probleme beim Brandschutz und der Statik entdeckt worden. Sowohl an der Fassade als auch an den Umkleiden habe es einen hohen Sanierungsbedarf gegeben. Henseler: „Wenn man einmal in einen alten Bau hineingeht, stellt man fest, dass es an allen Enden etwas zu tun gibt.“ Es habe keinen Sinn gehabt, nur die Unwetterschäden zu beseitigen und alte Mängel zu belassen. In diesem Herbst soll dem Bürgermeister zufolge alles fertig sein. Zugleich unterstreicht er, dass die Halle seit April 2018, unter den genannten Bedingungen, wieder benutzbar ist.

Generalsanierung für 1,45 Millionen Euro

Am Ende soll die Komplettsanierung Henseler zufolge 1,45 Millionen Euro kosten. Dafür habe man dann auch 40 bis 50 Jahre Ruhe, meint er. Zudem sei die Dachsanierung ein Versicherungsschaden. Dass sich die Arbeiten so lange hinziehen, begründet Henseler zum einen mit der hohen Auslastung der städtischen Mitarbeiter im Hochbaubereich sowie zum anderen mit den vollen Auftragsbüchern im Baugewerbe. „Die Stadt kann nichts dafür, dass Ausschreibungen so lange dauern“, meint Sechtems Ortsvorsteher Rainer Züge im Telefongespräch mit dem General-Anzeiger. Letztlich könne man aber fast von Glück sprechen, dass der Hagel das Hallendach beschädigt habe, findet er. Die Folge sei schließlich eine Komplettsanierung gewesen. „Glücklicherweise hatte man sich früh entschlossen, nicht nur herumzudoktern.“ Demnach werde es ein großer Vorteil nach der Sanierung sein, dass der Eingang dann nicht mehr durch die Umkleidekabinen führt, sondern einen separaten Gang habe.

Das sieht auch Weitzel so. Zwar könne er nicht ausschließen, dass sich einige Männer und Frauen von der SG Sechtem aufgrund der Hallensituation abgemeldet hätten. Alles in allem arrangierten sich die Mitglieder mit der Situation. Überdies hätten sich die Stadt und auch andere Vereine bei der Bereitstellung von Ausweichräumen vorbildlich verhalten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort