Schulsozialarbeit in Bornheim Thomas Espey und Christian Brackhagen können bis 2017 bleiben

BORNHEIM · Die Kommunalaufsicht beim Rhein-Sieg-Kreis genehmigt eine Fortführung in Bornheim.

 Stehen Schülern bei Problemen als Ansprechpartner zur Verfügung und beraten Familien: Die Schulsozialarbeiter Thomas Espey (links) und Christian Brackhagen.

Stehen Schülern bei Problemen als Ansprechpartner zur Verfügung und beraten Familien: Die Schulsozialarbeiter Thomas Espey (links) und Christian Brackhagen.

Foto: Axel Vogel

Die zwei Schulsozialarbeiter in Bornheim können ihre Arbeit bis August 2017 weiterführen: Die Kommunalaufsicht beim Rhein-Sieg-Kreis toleriert, dass die Stadt dafür einen Eigenanteil der Kosten übernimmt. Da es sich dabei um eine sogenannte freiwillige Aufgabe handelt, ist das nicht selbstverständlich. Denn die Stadt Bornheim muss sparen und ihr Haushaltssicherungskonzept erfüllen. Dieses schreibt vor, dass sie die Löcher in der Stadtkasse von jeweils rund elf Millionen Euro im Jahr 2015 und 2016 bis spätestens 2021 stopfen muss.

Neue freiwillige Aufwendungen seien in der Haushaltssicherung grundsätzlich nur zulässig, wenn sie an anderer Stelle mindestens kompensiert werden könnten, führt der Kreis in einer Stellungnahme an die Stadt aus, die den Mitgliedern des Haupt- und Finanzausschusses jetzt vorlag. Unter Berücksichtigung der besonderen Bedeutung der Schulsozialarbeit könne die Kommunalaufsicht unter bestimmten Voraussetzungen diese zusätzlichen Kosten aber tolerieren.

Bornheim kann diese zwar zunächst nicht in voller Höhe durch Kürzungen bei anderen freiwilligen Leistungen ausgleichen. Die Kommunalaufsicht weist die Stadt aber an, das zu tun, sofern sich künftig Möglichkeiten für Kostenreduzierungen im freiwilligen Bereich ergeben.

„Unser Bemühen hat sich gelohnt“, freute sich Gabriele Kretschmer (CDU) in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, dass die Kommunalaufsicht „die wertvolle Präventionsarbeit zum Wohle der Kinder“ anerkenne und die zusätzlichen Kosten genehmige. Ziel solle sein, die Schulsozialarbeit künftig im Haushalt festzuschreiben und Wege zu finden, die Zusatzbelastungen zu kompensieren, so Kretschmer. Schulsozialarbeiter stehen Schülern bei Problemen als Ansprechpartner zur Verfügung und helfen Familien mit geringem Einkommen dabei, Leistungen des Bildungs- und Teilhabepakets zu beantragen.

So waren die entsprechenden Stellen zunächst auch mithilfe von Bundesmitteln aus diesem Paket geschaffen worden, das es finanziell benachteiligten Kindern ermöglichen soll, bei Ausflügen und Ferienfreizeiten mitzufahren, Sport- und Musikangebote zu nutzen, am Mittagessen in der Schule oder im Kindergarten teilzunehmen oder Nachhilfe zu bekommen.

Als die erste Finanzierung auslief, stritten sich Bund, Land und Kommunen, wer die Kosten künftig tragen solle. Schließlich sagte das Land eine weitere Förderung bis 2017 zu, sofern die Kommunen einen Eigenanteil von 40 Prozent übernähmen. Einstimmig hatte dann der Bornheimer Schulausschuss im Sommer einen Antrag von CDU, Grünen und FDP beschlossen, die Schulsozialarbeit unter diesen Voraussetzungen mit zwei Stellen bis 2017 fortzuführen.

Die beiden Bornheimer Schulsozialarbeiter Thomas Espey und Christian Brackhagen sind bei der Katholischen Jugendagentur Bonn angestellt. Ihre Stellen werden zu 60 Prozent durch Fördergelder finanziert. Die 40 Prozent Eigenanteil der Stadt betragen nach Auskunft von Pressesprecherin Susanne Winkler pro Stelle 5410 Euro monatlich. Pro Jahr liegen die Kosten also bei 64 920 Euro je Stelle.

Laut Winkler sind die Sozialarbeiter an der Sebastian-Schule in Roisdorf, der Thomas-von-Quentel-Schule in Walberberg, der Johann-Wallraf-Schule in Bornheim und der Nikolaus-Schule in Waldorf im Einsatz.

Eltern von Kindern, die andere Schulen besuchen und Anspruch auf das Bildungs- und Teilhabepaket haben, können sich freitagvormittags im Stadtteilbüro beraten lassen.

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