Spielplatz in Sechtem Streit um Sechtemer Bolzplatz dauert an

Bornheim-Sechtem · Die Stadt will in einem Güterichterverfahren zur Einigung mit den Anwohnern kommen, die sich durch abendlichen Lärm belästigt fühlen.

Der Streit um die Bolzfläche auf dem Spielplatz an der Berner Straße in Sechtem, die Jugendliche als Treffpunkt nutzen, schwelt weiter. In einem sogenannten Güterichterverfahren will die Stadt Bornheim nun versuchen, mit den Anwohnern, die sich vor allem durch Lärm in den Abendstunden belästigt fühlen, eine Einigung zu finden. Das kündigte die Leiterin des städtischen Rechtsamts, Christiane Pilger, in der jüngsten Ratssitzung an.

Eine Klägergemeinschaft hat in dem Streit den Rechtsweg eingeschlagen. Die Tore der 160 Quadratmeter großen Kunstrasenfläche, die im hinteren Teil des Spielplatzes liegt, sind seit geraumer Zeit abmontiert ebenso wie zwei Jugendbänke, die auf dem Gelände standen. Auch die Mitarbeiter der mobilen Jugendarbeit von der „Rheinflanke“ dürfen mit ihrem Bus für Spiel- und Sportangebote nicht mehr Halt an der Berner Straße machen.

Das Problem: Der Abstand zur Wohnbebauung ist gering, und die Nutzung des Spielplatzes ist nur für Kinder bis 14 Jahre und bis 20 Uhr erlaubt. Ein entsprechendes Schild ist auch aufgestellt. „Das hält die Jugendlichen aber nicht davon ab, den Platz nach wie vor zu nutzen“, so Pilger.

Ortsvorsteher zeigt Verständnis für beide Seiten

Die Stadt habe angeboten, einen Zaun zu errichten, sagte Pilger weiter. Einen Schließdienst könne sie aber nicht leisten. Jemanden zu finden, der den Platz zu den Öffnungszeiten aufschließt, das wäre kein Problem, meint Ortsvorsteher Rainer Züge. Die Frage sei, wer am Abend abschließe. Denn derjenige müsste die Jugendlichen ja bitten, den Platz zu verlassen. „Und da verstehe ich, dass man das Ehrenamtlichen nicht zumuten kann“, sagt Züge, denn es gebe dort schon ein gewisses „Aggressionspotenzial“.

Er habe angeregt, dass der Wachdienst der für Sechtem geplanten Flüchtlingsunterkunft den Schließdienst mit übernehmen soll. „Die Nachbarn haben schon ein berechtigtes Interesse, dass da abends Ruhe ist“, sagt der Ortsvorsteher. „Ich habe aber auch Verständnis für die Jugendlichen, die sich dort aufhalten möchten.“

Für diejenigen Jugendlichen, die nicht Fußball spielen wollen, schlägt Züge vor, einen anderen Treffpunkt zu finden. Er könne sich vorstellen, eine Art „Wartehäuschen“ in der Nähe des neuen Park-and-ride-Platzes und der Schrebergärten am Bahnhof zu errichten. An den Treppen an der Keldenicher Straße kämen einige junge Leute ohnehin schon öfter zusammen. Seine Idee, den Jugendlichen dort in der Nähe, begleitet mit Streetwork, ein Angebot zu machen, sei aber bisher nicht auf fruchtbaren Boden gestoßen.

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