Sommer am Herseler Rhein Strandurlaub am Bornheimer Rheinufer

Bornheim-Hersel · Wo sich Bootsbesitzer, Radfahrer, Angler und Sonnenhungrige treffen: Am Herseler Rheinufer ist bei schönem Wetter viel los.

Mit dem Erreichen der 30-Grad-Marke kehrte schon am Freitag auf den Steganlagen am Herseler Werth sommerliche Ruhe ein. Kein Lufthauch bewegte sich, und für die Bootsbesitzer schien die Arbeit getan. Die meisten Schiffe lagen gut vertäut an ihrem Steg und warten auf Hochglanz poliert und mit wehenden Fahnen und bunten Wimpeln auf ihre Besitzer, von denen sich einige sicherlich auch in diesem Sommer auf „Große Fahrt“ begeben werden. Beliebt sind Ziele rheinaufwärts in Richtung Mosel oder eine Flussfahrt mit dem Strom, die einen zum Meer oder zu den Seenlandschaften in Holland oder Friesland führen kann.

Doch das zurückliegende Wochenende, das viele mit einem Brückentag zwischen Christi Himmelfahrt und Samstag zu einem Kurzurlaub verlängerten, schien man überall zu verbringen, nur nicht auf dem eigenen Boot. Dafür waren die 4,5 Kilometer des Bornheimer Rheinufers von Stromkilometer 659,97 an der Grenze zu Bonn bis zu Kilometer 664,47 bei Wesseling-Urfeld gesäumt von sonnenhungrigen „Strandurlaubern“, die sich auf Rheinsand und Steinmolen für einen Nachmittag in der Sonne oder ein nettes Beisammensein am Abend eingerichtet hatten.

Andrang auf dem Leinpfad

Auch der Leinpfad, der sich über die ganze Bornheimer Uferlänge den Rhein entlangschlängelt war nicht nur bei Spaziergängern und Joggern sehr beliebt, sondern auch von Radfahrern und Skatern viel genutzt, was nicht immer zu einem harmonischen Miteinander führte. Als Teil des europäischen Fernradwegs „EuroVelo 15“, von der Quelle des Rheins bis zur Nordsee, hat er auch überregionale Bedeutung, wie zuweilen an den gut gefüllten Gepäcktaschen der Radfahrer zu erkennen ist.

Von dem regen Andrang auf dem Leinpfad vollkommen unberührt bleiben die vielen Plätze der Angler, die sich bis auf eine Fischschutzzone kurz vor und nach dem Herseler Werth das Rheinufer entlangziehen. An seiner gewohnten Stelle zwischen Fähranleger und Herseler Werth fand der Beueler Ingo Herrmann allerdings kein freies Plätzchen mehr für sein stilles Hobby. So musste er bei großer Hitze und mit umfangreicher Ausrüstung die begehrten Angelplätze rechts liegen lassen und konnte sich erst einige Kilometer rheinabwärts hinter dem Herseler Werth am Ufer niederlassen, wo die Fischschutzzone endet. Dort waren weit und breit keine Angler mehr zu sehen, was dem Hobbyangler nicht unbedingt als erfolgversprechend für seine Jagd auf Hecht, Zander, Lachs, Wels und Flunder erschien.

Als er dann jedoch schon nach kurzer Zeit mit einer etwa 70 Zentimeter langen Barbe den größten Fisch seines Anglerlebens am Haken hatte, war der weite Weg schnell vergessen und die Stelle am Bornheimer Rheinufer verbindet sich nun auf lange Zeit mit seinem Anglerglück.

Eine Bleibe für Motorboote

Glück mit seinem Liegeplatz an Steg 4 des Herseler Werths hat auch der Sürther Markus Grandrath, der in Köln keinen Liegeplatz für seinen knapp sechs Meter langen italienischen „Abbate“-Flitzer mehr gefunden hatte. Nun freut er sich über die idyllisch gelegene Anlegestelle beim Herseler Motor Yacht Club. Auch wenn hier normalerweise die Geselligkeit und der Zusammenhalt auf dem Steg im Vordergrund stehen, ist Grandrath an diesem Freitag der einzige Motorbootfahrer auf der Anlage. Mit einem 115 PS starken Motor hat er mit dem bald 50 Jahre alten Boot das ideale „Zugfahrzeug“ für sein Wasserski-Hobby gefunden. Das kann Grandrath auf der „Sport-Meile“ entlang der Rheinseite des Herseler Werths ausüben. Außerhalb dieser Zone darf das Fahrwasser der Berufsschifffahrt nicht mehr gekreuzt werden. Genauso, wie sich auch die Jetskiboote, die wie Motorräder über das Wasser flitzen, nur auf etwa 1,5 Kilometern gegenüber Urfeld frei bewegen können.

Etwa eine halbe Stunde braucht Markus Grandrath mit seinem Boot von Hersel bis nach Sürth, wo er seine Frau an Bord nimmt, um dann mit ihr bis zum Kölner Rheinauhafen zu fahren. Dort wollen sie das Boot festmachen, um sich am Abend ein kühles Getränk in der Altstadt zu gönnen.

Baden im Rhein ist gefährlich

Ebenso verlockend zur Abkühlung mag manchem ein Bad im Rhein erscheinen. Doch der mächtige Fluss hat nicht nur schöne Seiten zu bieten: Die Stadt Bornheim weist an vielen verführerisch schönen Stellen des Stroms darauf hin, dass das Baden im Rhein wegen der nicht vorhersehbaren und teilweise starken Strömungen lebensgefährlich sein kann. 2015 hatte es dort einen großen Rettungseinsatz gegeben.

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