Grundschule in Bornheim-Waldorf Statt Dämmung nur ein neuer Anstrich

Bornheim-Waldorf · Fassade, Decken, Böden, Wände, Sanitäranlagen – der Maßnahmentopf zur Sanierung der Nikolaus-Grundschule in Waldorf ist prall gefüllt – zu prall, um unter den finanziellen Deckel von fünf Millionen Euro zu passen.

 Die im Dezember aufgestellten Container dienen als Ausweichräume während die Bauarbeiten des zweiten Bauabschnitts erfolgen.

Die im Dezember aufgestellten Container dienen als Ausweichräume während die Bauarbeiten des zweiten Bauabschnitts erfolgen.

Foto: Axel Vogel

Manch Wünschenswertes blieb dabei auf der Strecke. Im Rahmen der PCB-Sanierung sollte die Gebäudehülle der in den 70er Jahren errichteten Schule mit einer energetischen Sanierungsmaßnahme an die Anforderungen zu Energieeinsparungen in der Zukunft angepasst werden.

Doch der finanzielle Aufwand machte den Planungen einen Strich durch die Rechnung: Die Erneuerung der Gebäudehülle soll sich nun auf die Einzelmaßnahmen Fenster und Dach beschränken. Die Außenwandflächen bleiben im jetzigen Zustand und werden nicht gedämmt, sondern erhalten lediglich einen Anstrich. Auch der rollstuhlgerechte Ausbau der Schule kann nicht umgesetzt werden.

Lediglich die Aula bekommt einen behindertengerechten Zugang vom Pausenhof, die Pausen-WC-Anlage wurde durch ein behindertengerechtes WC ergänzt. „Der behindertengerechte Ausbau der Schule ist bedingt durch ihre Lage am Hang schwierig. Der Einbau eines Aufzugs wäre erforderlich gewesen“, sagte Bürgermeister Wolfgang Henseler im jüngsten Ausschuss für Schule, Soziales und demographischen Wandel, nachdem Architekt Christian Stenzel den aktuellen Stand und den Ausblick auf die weiteren Sanierungsabschnitte vorgestellt hatte.

Der erste Bauabschnitt von April bis September 2015 ist laut Stenzel bereits abgeschlossen. Er umfasste die Sanierung der Pausentoiletten, die Sanierung des undichten Daches der WC-Anlage sowie den Einbau des Behinderten-WCs.

Der zweite Bauabschnitt begann am 9. Dezember 2015 mit der Aufstellung von vier Containern als Ausweichklassen, die eine Woche später bezogen wurden. Mit den beteiligten Firmen seien nun alle Fragen geklärt, so dass der eigentliche Baubeginn des zweiten Abschnitts auf den 22. Februar festgesetzt wurde, teilte Stenzel mit. Zunächst wird das zweite Obergeschoss saniert. Währenddessen weichen die betreffenden Klassen in die Container aus.

Der dritte Bauabschnitt betrifft die Nordseite der Schule, der vierte die Räume der OGS und Lehrer, sowie die Aula. Aufgrund der PCB-Belastung werden die Arbeitsbereiche mit Staubschutzwänden abgeriegelt. Die Handwerker sollen diese nicht über den Eingangsbereich der Schule betreten, sondern von außen.

Um die Budgetobergrenze einzuhalten, beschränkte man sich auf die dringend notwendigen Maßnahmen wie die PCB-Sanierung, die Brandschutzoptimierung, den Austausch von Teppichböden und Warmwasserleitungen aus hygienischen Gründen und funktional erforderliche Maßnahmen wie beispielsweise Elektroinstallationen.

Die Heizungsanlage soll mit Ökogas betrieben werden. Zudem wird das Medienkonzept umgesetzt, so dass alle Klassen einen Beamer erhalten. Die Klassenräume bekommen neue Fußböden und Türen, die Fenster erhalten einen außen liegenden Sonnenschutz. Die Fertigstellung ist für Ende 2016 geplant.

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