Bornheim will eigene Stadtwerke Stadt stellt auf der Ratssitzung Pläne vor

BORNHEIM · Strom, Gas und Wasser vor Ort aus einer Hand. Was in größeren Städten häufig Alltag ist - nämlich eine eigene Stadtwerkeorganisation - könnte auch in Bornheim bald Realität sein. In der am Mittwoch um 18 Uhr stattfindenden Ratssitzung im Ratssaal der Gemeinde Bornheim, Rathausstraße 2, wird diese Überlegung durchdacht.

So steht unter anderem das Thema "Energievertrieb und -erzeugung in einer Stadtwerkeorganisation" im öffentlichen Teil der Sitzung auf der Tagesordnung.

Bereits seit 2011 laufen von Seiten der Stadt Bornheim Untersuchungen, in den Strom- und Gasvertrieb einzusteigen. Im Zuge dessen wurde im selben Jahr zur Entscheidungsfindung die Beraterfirma Becker Büttner Held Consulting (BBHC) mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt. Diese schloss eine Marktanalyse im Stadtgebiet Bornheim sowie eine strategische Bewertung der Gesellschaftsstrukturen eines Stadtwerks ein.

Auf die Überlegung sei man laut Bürgermeister Wolfgang Henseler wegen des immer aktueller werdenden Themas "Energie" gekommen. Als Stichwort nennt er die "Energiestadt Bornheim". "Wir machen grundsätzlich sehr viel. Im Jahr 2008 hat der Stadtbetrieb eine Anstalt des öffentlichen Rechts gebildet, und wir haben seit Anfang dieses Jahres die Wasserversorgung übernommen.

Jetzt haben wir beschlossen, diese Netzgesellschaften zu machen. Das ist einfach der nächste Schritt auf diesem Weg", lässt Henseler über die Pressestelle wissen. Alle Überlegungen stünden jedoch noch ganz am Anfang. So gehe es jetzt in der Ratssitzung darum, erst mal ein Konzept zu erstellen, die Wirtschaftlichkeit zu überprüfen und eine Organisationsstruktur zu schaffen.

An die 2011 geführten Überlegungen hat der BBHC auf Anregung des Arbeitskreises Konzessionen in der Sitzung vom 11. September 2013 eine aktualisierte Analyse zum Markteintritt in den Strom- und Gasvertrieb sowie eine Potenzialermittlung konventioneller und regenerativer Erzeugungskapazitäten im Stadtgebiet Bornheim vorgestellt.

Diese beinhalte, so Henseler, Vorschläge zur Ressourcenausstattung und Struktur einer Stadtwerkeorganisation. Das Projekt würde nur umgesetzt, wenn es wirtschaftlich sei. Darüber hätte laut Henseler der Rat zu entscheiden. Aber es wären Hürden zu überwinden. "Nach der Überprüfung der Wirtschaftlichkeit muss man ein rechtlich vernünftiges Konstrukt finden. Dann muss die Kommunalaufsicht des Rhein-Sieg-Kreises dem zustimmen", so Henseler.

Auch die Bürger könnten laut Henseler von einer Stadtwerkeorganisation profitieren. So könnten Projekte entstehen, an denen sich die Bürger beteiligen könnten. Zudem sei es für die Bürger, so Henseler, von Vorteil, wenn sie alles vor Ort und aus einer Hand hätten. Außerdem sei es vorstellbar, dass sich die Strom- und Gaspreise verbessern. Diese Details seien jedoch allesamt noch Zukunftsmusik. Falls sich eine Wirtschaftlichkeit für das Projekt ergäbe, so könnte die Bornheimer Stadtwerkeorganisation bereits Anfang 2015 ihren Betrieb aufnehmen.

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