Reiterhof in Roisdorf Stadt muss Genehmigung erteilen

BORNHEIM-ROISDORF · Der Alfterer Uwe Heynmöller wird seinen aus Naturschutzgründen umstrittenen Reiterhof am Brombeerweg in Roisdorf nun aller Voraussicht nach errichten können.

Das Urteil im Streit um die Baugenehmigung am Verwaltungsgericht Köln ist zwar noch nicht gesprochen, doch in der mündlichen Verhandlung ließ die zuständige Kammer gestern deutlich werden, dass der Kläger gewinnen wird und Anspruch auf Erteilung der Baugenehmigung hat.

Das sagte der stellvertretende Pressedezernent des Gerichts, Pierre Becker-Rosenfelder, am Donnerstag auf Anfrage.

Wie Becker-Rosenfelder weiter schilderte, könne die Stadt Bornheim gegebenenfalls aber Auflagen für die Baugenehmigung erlassen, etwa in puncto Brandschutz sowie Boden- und Grundwasserschutz. Das Urteil der Kammer werde binnen 14 Tagen schriftlich zugestellt.

Heynmöller hatte eine sogenannte Untätigkeitsklage gegen die Stadt eingereicht, weil die Stadt nicht innerhalb einer angemessenen Frist über seinen Antrag entschieden hatte. Die Verfahrenskosten wird nach Auskunft von Becker-Rosenfelder die Stadt als Beklagte tragen müssen. Auf GA-Anfrage wollte Heynmöller die Aussagen des Gerichts nicht kommentieren, da noch kein schriftliches Urteil vorliege.

Auch Bürgermeister Wolfgang Henseler wollte die Entscheidung des Gerichts gestern nicht kommentieren. Zugleich verwies er allerdings darauf, dass seine Beanstandung in Sachen Reiterhof noch bei der Kommunalaufsicht in Siegburg anhängig ist. Wie berichtet, hatte der Ausschuss für Stadtentwicklung Ende Mai 2015 im nicht-öffentlichen Teil seiner Sitzung beschlossen, keine Baugenehmigung zu erteilen. Henseler hatte diesen Beschluss dann mit dem Hinweis, dass er gegen geltendes Recht verstoße, beanstandet.

Da in der Folge sowohl der Ausschuss als auch der Stadtrat der Beanstandung nicht folgten, ging die Angelegenheit an die Kommunalaufsicht. Zugleich hatte Heynmöller im Sommer die besagte Untätigkeitsklage gegen die Stadt beim Verwaltungsgericht Köln eingereicht. Heynmöller plant einen Reiterhof für maximal 40 Pferde.

Zu den Kritikern des Bauvorhabens im Landschaftsschutzgebiet gehören unter anderem der Landschafts-Schutzverein Vorgebirge sowie die Kreisgruppe Rhein-Sieg des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Die Gegner des Projekts sehen eine Gefahr für den Naturschutz am Vorgebirgshang.

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