Speziallicht und privater Wachdienst Stadt Bornheim geht gegen Junkies im Rathaus vor

Bornheim · Reinigungskräfte fanden Spritzen und Blutspritzer auf den Toiletten im Bornheimer Rathaus. Ein Junkie wurde gar auf frischer Tat ertappt. Speziallicht und ein privater Wachdienst sollen Drogensüchtige fernhalten.

 Das Bornheimer Rathaus soll sicherer werden.

Das Bornheimer Rathaus soll sicherer werden.

Foto: Christoph Meurer

Mit einem Paket an Maßnahmen geht die Stadt Bornheim gegen Menschen vor, die die Toiletten im Rathaus zur Einnahme von Drogen nutzen. Das erläuterte Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler am Dienstag auf Anfrage des General-Anzeigers. „Ende 2017/Anfang 2018 haben wir Erkenntnisse über Drogensüchtige auf unseren Toiletten gewonnen“, sagte Henseler. Betroffen seien die Anlagen im Ratstrakt des Verwaltungsgebäudes. Reinigungskräfte hätten Spritzen und Blutspritzer entdeckt, so Henseler, ein Junkie sei gar auf frischer Tat ertappt worden.

Nach Rücksprache mit der Polizei habe man dann ein Paket an Maßnahmen erarbeitet. So sind die Toiletten im Ratstrakt nicht mehr dauerhaft offen. Der Schlüssel muss an der Information abgeholt werden. Zudem wurden blaue Lampen in den Anlagen installiert. Blaues Licht verhindert, dass Drogensüchtige die Venen zum Spritzen finden.

Des Weiteren kontrolliert ein privater Wachdienst das Rathaus. Henseler sprach von einer befristeten Testphase, die sich örtlich aber nicht nur auf das Rathaus, sondern auch auf den Bereich zwischen Alexander-von-Humboldt-Gymnasium, dessen Turnhalle und dem Volkshochschulgebäude erstrecke. Auch in diesen Bereichen hatte es laut Henseler Vorfälle gegeben. Nicht zuletzt schütze man Reinigungskräfte und Hausmeister vor unerwünschten Funden, die es Henseler zufolge eine Zeit lang fast täglich gegeben hatte.

Durchgängige Öffnungszeiten im Bürgerbüro

Mittlerweile habe sich die Situation aber gebessert – durch das Maßnahmenpaket. „Das hat etwas gebracht“, findet der Bürgermeister. Von der Volkshochschule habe er die Rückmeldung erhalten, dass man sich wohler fühle, seit der Parkplatz davor besser ausgeleuchtet wird. Die Stadt hat indes noch mehr vor. Nachdem die Einbruchmeldeanlage des Rathauses optimiert wurde, überlege die Verwaltung, selbiges mit der Schließanlage zu tun, führte Henseler weiter aus. Dennoch solle das Rathaus weiterhin ein offenes Verwaltungsgebäude bleiben. „Wir wollen uns das nach Möglichkeit erhalten“, sagte Henseler.

Er verwies auf die Ausstellungen, die regelmäßig in der Bürgerhalle stattfinden, und die durchgängigen Öffnungszeiten des Bürgerbüros. Das sei im Sinne eines „kundenorientierten Dienstleistungsbetriebs“. Die Stadt hat laut Henseler keine gesicherten Erkenntnisse, woher die Drogensüchtigen stammen. Doch so, wie es sich zunächst herumgesprochen habe, dass das Bornheimer Rathaus ein guter Ort für das Spritzen sei, habe mittlerweile wohl die Kunde die Runde gemacht, dass dies nicht mehr der Fall sei, sagte Henseler weiter.

Polizeisprecher Frank Piontek bestätigte auf GA-Anfrage, dass es ein Gespräch der Polizei mit Vertretern der Bornheimer Stadtverwaltung gegeben habe. Es seien mögliche Maßnahmen erörtert worden. Konkrete Ermittlungen gegen eine oder mehrere Personen gebe es aktuell nicht, so Piontek weiter. Daher habe auch die Polizei keine Erkenntnisse über die Herkunft der Drogensüchtigen.

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