Letzte Ruhestätte im Vorgebirge So wird der neue Tierfriedhof in Bornheim

Bornheim · Auf dem Bornheimer Tierfriedhof am Seerosenteich ist Platz für 900 Gräber. Ende Juli soll der Tierfriedhof offiziell eröffnet werden. Einige Gräber sind bereits vorhanden.

 Betreiber Christian Katke zeigt das erste Grab des Friedhofs am Seerosenteich für Katze „Tiger“.

Betreiber Christian Katke zeigt das erste Grab des Friedhofs am Seerosenteich für Katze „Tiger“.

Foto: Axel Vogel

Eine Gedenktafel verrät: hier liegen Pika und Lili. Mit einem Grablicht, weißen Steinen, Efeu und einem kleinen Engel wurde die letzte Ruhestätte der beiden Haustiere liebevoll dekoriert. Katze Pika wurde 17 Jahre alt, Schlange Lili sechs. Beide liegen in einem Gemeinschaftsgrab auf dem Bornheimer Tierfriedhof am Seerosenteich. „Ein Tier ist für viele wie ein Familienmitglied“, sagt Christian Katke. Gemeinsam mit seinem Sohn Frank hatte er die Idee, den ehemaligen Schrebergarten in der Nähe seiner Gärtnerei als Tierfriedhof zu nutzen. Die Genehmigung der Anlage erhielten die Katkes schließlich im Jahr 2017. Das Grundstück neben dem städtischen Friedhof in Bornheim an der Eichendorffstraße ist schon seit 15 Jahren im Besitz der Katkes. Zu Beginn gab es laut Christian Katke Probleme mit der Genehmigung für eine Halle auf dem Gelände. Das Dach hat Katke daraufhin bereits zurückbauen müssen.

„Aber wenn es regnet, muss man sich doch unterstellen können und auch unsere Materialien müssen wir vor Ort lagern können“, sagt er. Aktuell gibt es eine zur vorderen Seite geöffnete und überdachte Halle. Der Seerosenteich, der dem Friedhof schon vor seinem Bestehen den Namen gab, ist bereits ausgehoben. „Wir haben die Seerose auch in unserem Logo des Blumenhauses, weil wir selbst welche züchten. Das hat einfach gut gepasst“, erklärt der 64-Jährige. Gemeinsam mit seinem Sohn Frank war er mehrfach im Ruhrgebiet und schaute sich dort an, wie andere Betreiber einen Tierfriedhof umgesetzt hatten. „Die Friedhöfe für Tiere waren alle privat und nicht öffentlich zugänglich“, sagt Katke. Die entsprechenden Nutzer bekämen dort einen Schlüssel für die entsprechende Zeit der Nutzung. So funktioniert es nun auch beim Friedhof am Seerosenteich. Aktuell liegen knapp 30 Tiere auf dem Friedhof – darunter Meerschweinchen, Hunde, Katzen und eine Schlange. Auch Ladenkater „Tiger“ fand auf dem Tierfriedhof seine letzte Ruhestätte.

Eröffnung ist Ende Juli

Oft werden die Tiere noch direkt am selben Tag beerdigt. „Wir brauchen rund zwei Stunden Vorlauf, um alles für die Beerdigung vorzubereiten, aber wir hatten auch schon einige Beisetzungen direkt am Wochenende“, erzählt Katke. „Und das, obwohl wir noch gar nicht mit der Werbung angefangen haben und die richtige Eröffnung noch bevorsteht.“ Ende Juli soll der Tierfriedhof offiziell eröffnet werden. Künftig wolle man auch Flyer bei Tierärzten in der Umgebung auslegen. Die 1500 Quadratmeter große Fläche bietet Platz für rund 900 Gräber. Die Kosten für die Bestattung und Ruhezeit werden nach der Größe eines Tieres berechnet. Für Kleintiere wie Hamster und Mäuse fallen für zwei Jahre 125 Euro inklusive der Bestattung an. Große Hunde bis 50 Kilo müssten hingegen mindestens sieben Jahre liegen, die Bestattung kostet 130 Euro und jährlich fallen 95 Euro für die Liegezeit an.

Bisher seien auch die Reaktionen durchweg positiv: „Niemand hat Unverständnis geäußert oder irgendwie belächelt“, freut sich Katke. Er kann selbst gut nachvollziehen, was die Menschen durchmachen, wenn ein geliebtes Tier stirbt: „Für manche Menschen ist ein Tier fast wie ein Kind und der Tod ihres Begleiters trifft sie hart.“ Seine Frau stimmt ihm zu: „Es fehlt einfach was danach“, sagt Resi Katke.

Eine Beisetzung dauert rund eine halbe Stunde. Meist kämen nicht so viele Menschen wie bei einer 'normalen' Beerdigung. „Aber viele wollen eben doch ein paar Worte sagen und sich verabschieden“, so Katke. „Viele machen auch die ersten Spatenstiche mit“, ergänzt Resi Katke. Viele würden die Tiere in ihren Lieblingsdecken begraben. Wichtig sei nur, dass kein Kunststoff enthalten sei, da dieser sich nicht zersetzt. Die „Särge“ bestehen aus fester Pappe und lösen sich deshalb problemlos in der Erde auf.

Alle Tiere bekommen eine einheitliche Grabeinfassung aus Holz. Zur Eröffnung Ende Juli soll der Teich mit Seerosen gefüllt sein. Auch ein paar Bänke sollen noch aufgestellt werden. Neben ihrem Gartenhaus wird Familie Katke bald auch ein Kühlhaus installieren, falls eine Beisetzung mal nicht sofort erfolgen kann.

Weitere Infos gibt es online www.tierfriedhofkatke.de sowie unter 0 22 22/99 28 74.

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