In Spedition Franz Wirtz So waren die elften Wirtschaftsgespräche in Bornheim

Bornheim · Die elfte Auflage der Wirtschaftsgespräche, die die Stadt Bornheim erneut gemeinsam mit Klaus Zimmermann von der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft DHPG Dr. Harzem & Partner auf die Beine gestellt hatte, fand dieses Mal bei der Firma Wirtz statt. Wir blicken zurück.

 Die Wirtschaftsgespräche der Stadt Bornheim fanden bei der Spedition Wirtz statt: (von links) Wilfried Wirtz, Bürgermeister Wolfgang Henseler und Klaus Zimmermann.

Die Wirtschaftsgespräche der Stadt Bornheim fanden bei der Spedition Wirtz statt: (von links) Wilfried Wirtz, Bürgermeister Wolfgang Henseler und Klaus Zimmermann.

Foto: Axel Vogel

Temperaturgeführte Lebensmittel- oder Gefahrguttransporte, Kühllagerung mit Warenumschlag: Die Betriebsbesichtigung der Firma Wirtz im Roisdorfer Gewerbegebiet war für die meisten Bornheimer Unternehmer nicht nur informativ, sondern durch das präsentierte Hightech ein Erlebnis der besonderen Art. Die elfte Auflage der Wirtschaftsgespräche, die die Stadt Bornheim erneut gemeinsam mit Klaus Zimmermann von der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft DHPG Dr. Harzem & Partner auf die Beine gestellt hatte, richtete erstmals der Familienbetrieb an der Johann-Philipp-Reis-Straße aus.

Seit 2008 sind die Veranstaltungen mit Betriebsbesichtigungen verbunden - für viele der Gäste ist der Blick hinter die Kulissen der Unternehmen stets Höhepunkt im Rahmen der Gespräche. Die Spedition Wirtz ist ein alteingesessenes Familienunternehmen. Schon der Urgroßvater von Wilfried Wirtz hat neben seinem Pferdefuhrbetrieb einen Gemüse- und Obstumschlag für die ansässigen Bauern unterhalten. Vom Obst- und Gemüsehandel entwickelte sich die Firma über eine Konservenfabrik immer mehr zu einem Transportunternehmen.

1984 trat Wilfried Wirtz als gelernter Kaufmann ins Unternehmen ein. Das war die Geburtsstunde der Franz Wirtz GmbH (benannt nach dem Senior), die mit mittlerweile 100 Mitarbeitern den Transport von Lebensmitteln, Medikamenten und Elektronik in Deutschland und Europa managt. GPS-Ausstattungen, keine Planen, sondern Auflieger mit Aufbau, sorgen für die Sicherheit der Lkw und verhindern Diebstähle. Eine zusätzliche Sicherheit ist dabei die Überwachung jedes Lasters per Monitoring durch die Bornheimer Zentrale. "Unsere Branche hat allerdings mit großen Problemen zu kämpfen. Die Konkurrenz aus den süd- und osteuropäischen Ländern drängt immer stärker auf den Markt. Da dort ein anderes Lohngefüge herrscht, ist mittlerweile ein regelrechter Preiskampf entstanden", erläuterte Wirtz. Zu schaffen mache ihm und seinen Kollegen in Deutschland der Mangel an Fahrern. "Denn die heute dreijährige Fahrerausbildung scheint bei jungen Leuten kein Interesse hervorzurufen", bedauerte der 58-jährige Geschäftsführer.

Bürgermeister Wolfgang Henseler sehr zufrieden

Mit der wirtschaftlichen Entwicklung seiner Stadt in den vergangenen Jahren sehr zufrieden zeigte sich Bürgermeister Wolfgang Henseler. "Das verdanken wir vor allem ihnen, den Unternehmern hier vor Ort. Ihr Engagement und ihre Investitionen bedeuten mehr Arbeitsplätze, höhere Umsätze und damit eine stärkere Wirtschaftskraft. Sie bedeuten Synergien, die weitere Firmen anziehen." Als große Herausforderung bezeichnete der Verwaltungschef die Gewinnung von Mitarbeitern. Eine gute Gelegenheit, diese kennenzulernen, sei daher die Bornheimer Berufsmesse, so der Hinweis Henselers.

Dirk Witte, Geschäftsführer und Teilhaber des Ingenieurhauses, einem Dienstleistungsunternehmen für Brandschutzplanung und Gebäudegutachten, das neben Standorten in Dortmund und im Münsterland 2017 ein drittes Büro in Waldorf eröffnet hat, erhofft sich durch seinen Zuzug die Erschließung zusätzlicher Kunden. "Ich stamme aus Waldorf und wollte auch zurück. Außerdem finde ich die Zukunftsperspektiven hier einfach ziemlich gut", machte der 37-Jährige deutlich.

Kritische Worte über die Straßen ins Gewerbegebiet

Für Sabine Sturm, die mit ihrem Containerdienst ebenfalls im Rois-dorfer Gewerbegebiet ansässig ist, ist die hohe Gewerbesteuer immer wieder ein Stein des Anstoßes. Kritische Worte fand die 38-Jährige über die Straßen ins Gewerbegebiet: "Die sind einfach viel zu schmal. Wir hoffen, dass das bei künftigen Planungen anders sein wird."

Dirk Bauditz und Steven Gross vom Autohaus Thomas, die in der Filiale in Waldorf tätig sind, empfinden den Kontakt zum Bürgermeister als ausgesprochen gut. "Was uns noch fehlt ist schnelles Internet. Wir hoffen darauf, dass das im nächsten Jahr kommen wird. Außerdem vermissen wir Werbeschilder. Da müsste die Stadt etwas tun", so Gross.

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