Rettungs- und Polizeiwache So lief der Weihnachtdienst der Bornheimer Einsatzkräfte

Bornheim · An Heiligabend war die Bornheimer Rettungswache mit zehn Einsatzkräften besetzt. Auch auf der Polizeiwache herrschte reges Treiben. Bürgermeister Wolfgang Henseler kam auch zu Besuch und hatte Neuigkeiten mitgebracht.

 Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler dankt den Einsatzkräften für ihren Dienst an Weihnachten auf der Bornheimer Rettungswache.

Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler dankt den Einsatzkräften für ihren Dienst an Weihnachten auf der Bornheimer Rettungswache.

Foto: Christoph Meurer

Als ein Piepen ertönte, brach rege Betriebsamkeit aus. Allerdings war es in diesem Fall kein Einsatz, der die Aufmerksamkeit der Rettungskräfte erforderte, sondern die Gans im Backofen der Bornheimer Rettungswache. Die gab es an diesem Tag zum Essen – zusammen mit Rotkohl und Knödeln. Ein echtes Weihnachtsessen für die neun Rettungskräfte der Malteser sowie für die Notärztin, die an Heiligabend Dienst in der Rettungswache in Roisdorf ihren Dienst versahen.

Die neun Sanitäterinnen und Sanitäter mussten von 7 bis 18 Uhr arbeiten, bis sie von der Nachtschicht abgelöst wurden. Für Notärztin Monju Cuhls war um 20 Uhr Feierabend. Ihre Kinder sollten bis dahin das Essen vorbereiten, berichtete sie.

Heiligabend beziehungsweise die Weihnachtstage seien im Prinzip ganz normale Arbeitstage, meinte Rettungssanitäter Marc Porth. Wie er sagte, fänden sich immer genug Freiwillige für die Feiertagsdienste. Er selbst arbeitete bereits zum dritten Mal während der Feiertage. Wobei: „Gans gibt es nicht jeden Tag“, sagte er. Auch kämen Menschen vor den Weihnachtstagen vorbei, um Plätzchen vorbeizubringen.

Geschenke hatte auch Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler dabei. Er war an Heiligabend gegen Mittag in die Rettungswache gekommen, um den anwesenden Einsatzkräften für ihre Arbeit während der Feiertage zu danken, auch stellvertretend für ihre Kolleginnen und Kollegen. Nicht nur während dieser Zeit, generell seien die Anforderungen an Rettungskräfte gestiegen, meinte er – sowohl was die Anzahl der Einsätze betreffe als auch deren Qualität. Besuche auf der Rettungswache seien für ihn immer beeindruckend, so Henseler.

Bornheimer Rettungswache soll aufgestockt werden

Das Stadtoberhaupt hatte indes nicht nur Dankesworte mitgebracht, sondern auch Neuigkeiten. Diese betrafen den seit Langem geplanten Neubau einer Rettungswache. Wie berichtet, nutzen die Maltester seit Ende 2013 nicht nur die Räume hinter dem Bornheimer Rathaus, sondern auch Container neben dem Rathausparkplatz. Bornheim hatte in dem Jahr einen Notarzt sowie einen zusätzlichen Rettungswagen zugewiesen bekommen, in der Wache am Alten Weiher war aber nicht genug Platz.

Wie Henseler nun sagte, sei er kürzlich mit dem Ersten Beigeordneten Manfred Schier bei Landrat Sebastian Schuster in Siegburg gewesen. Der Kreis habe erklärt, im nächsten Jahr mit der Planung für die neue Rettungswache am Hellenkreuz zu beginnen. Die dafür notwendigen Grundstücke habe sich der Kreis bereits gesichert, so Henseler weiter.

Unabhängig davon soll die Bornheimer Rettungswache aufgestockt werden. Björn Beckenhusen, stellvertretender Wachleiter, berichtete von den Plänen, in Bornheim einen dritten Rettungswagen zu stationieren und den Notarzt nicht nur tagsüber, sondern 24 Stunden vorzuhalten. Hierzu seien allerdings noch Beschlüsse der Kreispolitik erforderlich, so Beckenhusen.

Besuch auf der Polizeiwache

Dienst für die Bürgerinnen und Bürger wurde an den Feiertagen auch rund 1,5 Kilometer von der Rettungswache entfernt im Bornheimer Zentrum geleistet. Nach seiner Visite bei den Rettungskräften stattete Henseler den Beamtinnen und Beamten auf der Bornheimer Polizeiwache einen Besuch ab. Auch dort gab es Geschenke und Worte der Anerkennung für den Einsatz, wenn andere Menschen feiern.

Bis zum Eintreffen des Bürgermeisters waren die Polizisten bereits zu einem Unfall und zwei Einbrüchen ausgerückt. Dienst an den Weihnachtstagen ist nach Ansicht von Polizeihauptkommissar Thorsten Säger anders als sonst. So komme es während der Tage vermehrt zu Familienstreitigkeiten, „wenn die Leute aufeinander hocken“, berichtete er. Es passiere aber auch, dass Menschen auf die Wache kommen, um sich für die Arbeit der Polizei zu bedanken. „In Bornheim sagen die Leute noch Danke“, so Säger. Die Feiertage sind nach seinen Angaben auch eine beliebte Zeit für Einbrüche, wenn etwa Menschen Besuche machten oder in der Kirche sind. Säger: „Ich habe noch kein Weihnachten in Bornheim ohne Einbrüche erlebt.“

Erster Polizeihauptkommissar Udo Wollschläger ist seit Oktober Leiter der Wache in der Vorgebirgsstadt. Vorher hatte er in der Bonner Wache an der Bornheimer Straße gearbeitet. Wie er sagte, gebe es zwar über die Feiertage keinen Urlaub, man versuche aber jedem zu ermöglichen, auch ein wenig zu feiern. So sollten Kolleginnen und Kollegen mit Kindern nach Möglichkeit keine Spät- und Nachtdienste absolvieren. Während Wollschläger berichtete, war ein Kollege im Empfangsraum damit beschäftigt, eine Anzeige aufzunehmen. Alltagsroutine. Auch an Weihnachten.

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