Vermisster Hund in Bornheim Sissis mysteriöses Verschwinden

BORNHEIM · Vor zwei Wochen kehrte die Golden-Retriever-Hündin der blinden, auf einen Rollstuhl angewiesenen Inge Markant aus Bornheim nicht mehr von einem Spaziergang zurück. Bei der Suche wurde auch eine Hundestaffel aus Adenau eingesetzt.

 Michaela Schättgen hilft der auf den Rollstuhl angewiesenen blinden Inge Markant bei der Suche nach deren Hündin Sissi.

Michaela Schättgen hilft der auf den Rollstuhl angewiesenen blinden Inge Markant bei der Suche nach deren Hündin Sissi.

Foto: Stefan Hermes

Obwohl es bekannt ist, dass Hunde im Kottenforst an der Leine zu führen sind, macht man für seinen Liebling gerne eine Ausnahme. Nicht zuletzt, weil man weiß, dass er auf Zuruf hört. Trotzdem erreichen das Tierzentralregister „Tasso“ täglich 2000 Anfragen nach vermissten Hunden.

So ist auch die neunjährige Golden-Retriever-Hündin Sissi bei „Tasso“ registriert, konnte jedoch bis heute nicht gefunden werden. Dass nun darüber an dieser Stelle zu lesen ist, ist den mysteriösen Umständen geschuldet, unter denen Sissi verschwunden ist.

Seit neun Jahren lebt die blinde, auf einen Rollstuhl angewiesene Inge Markant (51) mit ihrem Lebensgefährten Christian Martin und Sissi in Bornheim. Als Martin für zwei Monate in eine Klinik musste, kümmerten sich vor allem Michaela Schättgen und ihr Mann Thomas um Sissi und führten sie dreimal täglich mit ihrem Hund aus.

Als Nachbarin Gerda B. (Name geändert) am 28. Oktober anbot, Sissi mit in den Kottenforst zu nehmen, nahm Inge Markant das Angebot dankend an. Obwohl es sie beunruhigte, den Nachmittag nichts mehr von Gerda B. zu hören, glaubte sie, dass Sissi schöne Stunden im Wald verbracht habe.

Als jedoch abends Gerda B. mit ihrem Mann äußerst wortkarg mit dem eigenen Golden Retriever vor der Türe stand und Inge Markant mitteilte, dass ihr Hund Sissi verschwunden sei, bewahrheiteten sich ihre Befürchtungen. „Einem Reh sollen die Hunde nachgelaufen sein“, gibt Inge Markant die Nachbarin wieder, „obwohl Sissi mit einem Kreuzbandanriss nur humpeln konnte“.

Das Tiersuchregister "Tasso" nimmt Hinweise entgegen

Dann sei der eigene Hund nach zwei Stunden wieder aufgetaucht. Ohne Sissi. Noch am Abend machten sich Freunde auf die Suche nach dem Hund. Gerda B. beteiligte sich weder an der Suchaktion noch war sie telefonisch erreichbar, um den genauen Ort zu beschreiben, an dem die Hunde die Fährte nach dem Wild aufgenommen haben sollten. Erst zwei Tage später erfuhr die schwer an dem Verlust ihres Hundes leidende Inge Markant von Gerda B., dass die Hunde am Kamelleboom im Unterholz des Waldes verschwunden seien.

Weitere Freunde und Nachbarn machten sich auf die Suche. Das schöne Wetter an dem Allerheiligenwochenende brachte viele Spaziergänger in den Wald, die von Michaela Schättgen mit Vermisst-Zetteln versorgt wurden.

Zweimal begab sich eine Suchhundestaffel aus Adenau auf die Spur der vermissten Sissi. Zweimal endete Sissis Fährte im Bereich des Kamellebooms. Kein einziger Suchhund ging einer Spur in das Unterholz nach. Die Hundeführerin schloss daraus, dass Sissi den Weg nicht verlassen hatte. Die Jagd nach dem Reh erschien nun recht unwahrscheinlich.

Die Nachbarin war weder für Inge Markant noch für den General-Anzeiger zu sprechen. Einige tausend Male wurde inzwischen Sissis Suchanzeige auf verschiedenen Facebookseiten veröffentlicht. Tierheime und Tierärzte sind ebenso wie Polizei und Forstämter benachrichtigt.

Wer Hinweise zum Verschwinden von Sissi am 28. Oktober geben kann, meldet sich unter01 62/9 05 19 25 oder unter 0 61 90/93 73 00 beim Tiersuchregister "Tasso".

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