Großeinsatz in Widdig Schwelbrand in Schreinerei hält Feuerwehr in Atem

Widdig · Um einem Feuergeruch und der größeren CO-Konzentration in einer Schreinerei in Widdig auf den Grund zu gehen, musste die Feuerwehr am Donnerstag einen Pelletbunker leerräumen.

Ein höchst ungewöhnlicher Einsatz hält seit Mittwoch zwei Tage lang die Bornheimer Feuerwehr in Atem: Der etwa 60 Kubikmeter große Pelletbunker einer Schreinerei an der Ecke Germanenstraße/Römerstraße in Widdig drohte sich zu entzünden. Ursache, so hieß es am Donnerstagmorgen an der Einsatzstelle, war vermutlich ein Schwelbrand in dem Pelletbunker der Schreinerei, die ihren Sitz in einer alten Hofanlage hat.

Was die Sache für die insgesamt über 50 Einsatzkräfte der Bornheimer Feuerwehr zudem noch gefährlich machte: Durch den Schwelbrand wurde das hochgiftige Kohlenmonoxidgas (CO) freigesetzt. Trotzdem mussten die Einsatzkräfte unter der Leitung des stellvertretenden Wehrleiter Helmut Ost über Stunden vor Ort bleiben, um den Brandherd endgültig den Garaus zu machen. Wegen des Einsatzes blieb die Römerstraße in dem Bereich komplett gesperrt, verletzt wurde niemand. „Auch bestand für die Bevölkerung keine Gefahr“, betonte der stellvertretende Wehrführer Ost an der Einsatzstelle.

Das Problem an der Ecke Römerstraße/Germanenstraße in Widdig war der Bornheimer Feuerwehr bereits seit Mittwoch bekannt. Wie Einsatzleiter Ost weiter ausführte, war ihnen nämlich am Mittwochmorgen bereits der Brandgeruch in der Schreinerei gemeldet worden. Als Quelle der Geruchsbelästigung habe man dann laut Ost den etwa 60 Kubikmeter großen Pelletbunker der Schreinerei ausmachen können. Daraufhin hätten seine Wehrleute „mit einer Wärmebildkamera versucht, den Brandherd zu lokalisieren“, was aber nicht gelungen sei.

Brand in Schreinerei in Widdig
20 Bilder

Brand in Schreinerei in Widdig

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Also rückten die Einsatzkräfte wieder ab, um allerdings am anderen Morgen erneut alarmiert zu werden: Wieder waberte starker Brandgeruch über den Hof der Schreinerei. „Vor allem wurde eine deutliche CO-Konzentration gemessen, sodass der Pelletbunker nicht mehr ohne Atemschutz betreten werden konnte“, betonte Einsatzleiter Ost. Da das gefährliche CO-Gas auf einen möglichen Schwelbrand in dem Bunker hindeute und die Gefahr bestand, dass sich das Ganze unter Zufuhr von Sauerstoff selbst entzündete, entschloss sich Ost rasch zur kompletten Leerung des Bunkers. Nur so konnten die Einsatzkräfte schließlich an den eigentlichen Brandherd gelangen. Das Leerräumen zog sich dann über Stunden bis in den Abend hinein.

Gegen 15 Uhr erklärte Feuerwehrführungskraft Thomas Kaltheier: „Wir haben den Brandherd tatsächlich in dem Pelletbunker gefunden.“ Gleichwohl müsse der Bunker komplett geleert werden, „weil sich der Brand immer weiter ausbreitet.“ Das Verfahren sei sehr aufwendig, was Zeit und Personal angehe: „Wir hatten bislang allein 15 Trupps unter Pressluft im Einsatz“, so Kaltheier weiter.

Zum Leerräumen des Bunkers wurde schließlich ein Saugbagger geholt, der bis nach 22 Uhr im Einsatz war. Für Kaltheier steht auf jeden Fall bereits fest: „So einen Einsatz hatten wir bislang noch nicht gehabt.“ Vor allem bleibt „ein Rätsel, wie es überhaupt zu dem Schwelbrand in dem Bunker hatte kommen können“.

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