Ratssitzung Bornheim Sanierung statt Neubau für das Jugendamt

BORNHEIM · Nach PCB- und Asbestbelastung diskutierte und beschloss der Bornheimer Rat die Sanierung des Ratstraktes. In der jüngsten Ratssitzung wurde über die Sanierung des Ratstrakts des Bornheimer Rathauses diskutiert. Wie berichtet, ist das Dach undicht und Teile der Fassade sind mit PCB und Asbest belastet. Der Rat votierte einstimmig für die Sanierung des Trakts. Im Haushaltsausschuss hatten CDU, Grüne und FDP beantragt zu prüfen, ob statt der Sanierung ein Neubau mit Integration des Jugendamts wirtschaftlich sinnvoll wäre.

 Der Ratssaal gehört zum Trakt des Bornheimer Rathauses, der jetzt saniert wird.

Der Ratssaal gehört zum Trakt des Bornheimer Rathauses, der jetzt saniert wird.

Foto: Wolfgang Henry

Die Kosten für die Sanierung werden auf 1,7 Millionen Euro geschätzt. Demgegenüber liegen die Kosten für den Abbruch und Neubau des Ratstrakts bei 6,3 Millionen Euro, der Neubau mit Platz für das Jugendamt bei mehr als 9,5 Millionen Euro. Selbst bei einer angesetzten Nutzungsdauer von mehr als 80 Jahren sind die Kosten für den Neubau mit Jugendamt um zweieinhalb Millionen Euro höher als die derzeitige Lösung. Das Jugendamt ist aktuell in angemieteten Räumen an der Brunnenallee in Roisdorf untergebracht. Die Kündigungsfrist beträgt ein Jahr.

"Wir wollen näher prüfen lassen, ob die räumliche Distanz nicht zu Reibungsverlusten führt", sagte die CDU-Fraktionsvorsitzende Petra Heller. Der Meinung war auch Christian Koch (FDP). Die Verwaltung solle auch die Möglichkeit eines Neubaus auf dem Grundstück im Bereich Bonner Straße/Adenauerallee in Erwägung ziehen. Dabei solle die Verwaltung auch bedenken, die Gebäude von einem privaten Investor errichten zu lassen und zu mieten.

"Ich bitte sie nachdrücklich auf derartige Prüfaufträge zu verzichten", sagte Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler. Die Ressourcen der Verwaltung seien begrenzt, und in Anbetracht der zu erwartenden Kosten sei eine weitere Prüfung wenig sinnvoll. "So viele Synergien können durch einen Neubau gar nicht entstehen, als dass sie die Mehrkosten aufwiegen", so Henseler.

Auch ein Investor müsse die Summe aufbringen und wirtschaftlich vermieten. "Angesichts der Kosten ist ein Neubau in unserer Haushaltssituation nicht möglich", meinte Wilfried Hanft (SPD). Der Meinung war auch Hans Gerd Feldenkirchen (UWG). Er regte an, das Mietverhältnis durch einen langfristigeren Vertrag zu sichern.

"Für mich ist die entscheidende Auskunft, dass wir nur ein Jahr Kündigungsfrist haben", sagte Gabriele Deussen-Dopstadt (Grüne). Das bedeutet, dass der Rat sich nicht langfristig bindet, sondern bei Bedarf eine andere Lösung finden könne. Im Beschlussvorschlag der Verwaltung wurde schließlich gestrichen, dass die Räume für das Jugendamt weiter am Standort Brunnenallee angemietet werden. Auch ohne diesen Beschluss werde das so sein. Ohne Gegenstimmen wurde schließlich die Sanierung des Trakts beschlossen.

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