Vorfall am Dienstagabend Roisdorfer Randalierer war ein Obdachloser

Bornheim · Nach dem mutwillig ausgelösten Fehlalarm in der Roisdorfer Niederlassung eines großen Logistikunternehmens meldet sich nun der Verursacher zu Wort.

 Am Dienstag hat ein Randalierer die Brandmeldeanlage des GLS-Paketzentrums im Gewerbegebiet Roisdorf ausgelöst und rief dadurch ein Großaufgebot der Polizei und Feuerwehr auf den Plan.

Am Dienstag hat ein Randalierer die Brandmeldeanlage des GLS-Paketzentrums im Gewerbegebiet Roisdorf ausgelöst und rief dadurch ein Großaufgebot der Polizei und Feuerwehr auf den Plan.

Foto: Axel Vogel

Bei dem 41 Jährigen, der am Dienstagabend in der Niederlassung eines großen Logistikunternehmens im Roisdorfer Gewerbegebeit randaliert sowie dann mutwillig einen Fehlalarm an einer Brandmeldeanlage und damit einen größeren Feuerwehreinsatz ausgelöst hatte, handelt es sich um einen Obdachlosen aus Köln. Der meldete sich gestern beim General-Anzeiger und stellte klar, dass er mit der Aktion gegen den Service des Logistikdienstleisters protestieren wollte. Er widersprach damit ersten Informationen, die der GA an der Einsatzstelle bekommen hatte, wonach es sich bei dem Randalierer um einen Arbeiter gehandelt hatte, der gegen die dortigen Arbeitsbedingungen Flagge zeigen wollte.

Aufgeregt habe er sich inbesondere darüber, "dass ich seit drei Tagen versuche, die Zustellung eines Reisepasses aus Italien zu bewerkstelligen, auf den wir dringend warten." Der Pass sei nämlich für seine Freundin bestimmt, die ebenfalls in dem Obdachlosenheim wohne. Nachdem die Zustellung in das Heim nicht geklappt habe, sei er von der Hotline des Logistikunternehmens aufgefordert worden, die Sendung in Roisdorf abzuholen. "Da die Sendung nicht für micht bestimmt war, habe ich mir von meiner Freundin eine Vollmacht geben lassen, und bin mit Bus und Bahn nach Roisdorf gefahren", führte der 41-Jährige aus. Dort bekam bekam er dann allerdings zu hören, das er wieder nach Hause fahren solle, "weil die Sendung bereits wieder in einem Container verpackt und verblombt sei". "Mach doch den Container wieder auf!", habe er den Mitarbeiter aufgefordert, "Das geht nicht", bekam der 41-Jährige zu hören und zudem sei er aufgefordert worden, die Niederlassung zu verlassen, andernfalls sei ihm mit der Polizei gedroht worden. "Was, ihr wollt die Polizei holen, dann kommt die Feuerwehr jetzt auch", habe er entgegnet und daraufhin den Brandmeldealarm ausgelöst: "Die Ereignisse haben sich irgendwie überschlagen", so der 41-Jährige.

In einer Stellungnahme bestätigte das Logistikunternehmen, dass der Mann einige Mitarbeiter vor Ort angegriffen und mutwillig den Feueralarm ausgelöst habe. In Folge sei das Depot evakuiert worden. "Die Mitarbeiter hatten den Eindruck, dass der Mann während des Vorfalls unter dem Einfluss von bewusstseinsverändernden Substanzen gestanden hat", so das Logistikunternehmen: "Bei seiner Ankunft stellte er eine Bierdose auf den Tresen des Depots."

Wie berichtet nahm die Polizei den 41-Jährigen dann vorsichtshalber mit auf die Wache, ließ ihn aber rasch nach der Feststellung der Personalien wieder gehen. "Die Polizei hat sich absolut fair verhalten", betonte der Obdachlose gestern. Allerdings sieht er sich nun mit einer Forderung der Feuerwehr konfrontiert, die ihm den Einsatz in Rechnung stellen will. "Ich darf jetzt noch den Feuerwehreinsatz zahlen, nachdem ich so von dem Logistikunternehmen provoziert wurde", ärgert er sich. Ob allerdings ein Obdachloser von der Stadt Bornheim zur Kasse gebeten werden kann, erscheint fraglich.

Auch kann man von Seiten des Logistikunternehmens den Ärger des Mannes nich nacvollziehen: "Das Paket, das Anlass für den Vorfall war, wurde gestern an die Empfängerin zugestellt, die sich beim Zustellfahrer für die Aktion ihres Lebensgefährten entschuldigte", heißt es weiter in der Stellungnahme. "Natürlich haben wir uns bei dem Fahrer bedankt", so der 41-Jährige: "Der konnte ja auch nichts dafür."

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