Neubaugebiet Roisdorf Ringen um Quote für sozialen Wohnungsbau in Roisdorf

Bornheim-Roisdorf · Die SPD strebt im Fachausschuss eine 20-Prozent-Regelung für das Neubaugebiet zwischen Maarpfad, Koblenzer Straße und Fuhrweg an, während die FDP dagegen stimmt.

 Das geplante Neubaugebiet Ro23 bei Roisdorf

Das geplante Neubaugebiet Ro23 bei Roisdorf

Foto: Grafik: GA, Quelle: Stadt Bornheim

Über vier Punkte zum geplanten Neubaugebiet Roisdorf 23 (Ro 23) haben die Mitglieder des Bornheimer Ausschusses für Stadtentwicklung in ihrer jüngsten Sitzung abgestimmt. Ursprünglich standen nur drei Punkte auf der Tagesordnung, die SPD-Fraktion aber brachte mit Hilfe eines Antrages noch einen vierten hinzu. So strebt sie eine Quote von 20 Prozent für geförderte Wohnungseinheiten, sprich sozialen Wohnungsbau, an. Bei einer Gegenstimme der FDP votierte die Mehrheit der Kommunalpolitiker letztlich dafür.

Die weiteren Punkte waren: frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit (einstimmig), Veranstaltung einer Einwohnerversammlung (einstimmig) und mit großer Mehrheit bei einer Enthaltung den Bebauungsplan, um das noch unbebaute Grundstück (Flurstück 373) geringfügig zu verkleinern.

Vorangegangen war der Entscheidung in Sachen Quote eine intensive Diskussion. „Wir sind gegen eine Quote“, betonte Alexander Schüller (FDP). Auch Norbert Brauner (CDU) sprach sich im Vorfeld gegen die Festlegung einer Quote aus. Dieser Kommentar löste vor allem bei Ute Kleinekathöfer (SPD) Kritik aus. „Wir werden so oft darüber reden, bis es Ihnen zu den Ohren rauskommt. Wir wollen Wohnraum für Menschen, die einen normalen Beruf haben, von der Tätigkeit im Rathaus bis hin zu einer im Supermarkt“, sagte sie. Auch ihr Fraktionskollege Harald Stadler machte klar, wie wichtig es sei, geförderten Wohnungsbau in dem geplanten Neubaugebiet zu etablieren – vor allem für eine breite Schicht der Bevölkerung, die ein Jahreseinkommen von 40 000 Euro und weniger habe. Sozialhilfeempfänger seien laut Stadler nicht gemeint.

Um zunächst einen Kompromiss zu finden, schlug Hans Gerd Feldenkirchen von der Unabhängigen Wählergemeinschaft/Forum Bornheim (UWG) vor, „erst im Laufe des Verfahrens eine Quote festzulegen“. Er plädierte dafür, etwas Zurückhaltung bezüglich des sozialen Wohnungsbaus zu üben.

Wie viel ist vor Ort verträglich?

Doch bevor die Bagger rollen, soll es eine Bürgenbeteilung geben. Wann diese genau sein wird, konnte Manfred Schier, Erster Beigeordneter der Stadt Bornheim, nicht sagen. Nur so viel: „Wir streben das erste Halbjahr an.“

Der Investor des Bauprojekts, die Bornheimer Brings Gruppe, der auf dem 4,5 Hektar großen Areal, das an die Koblenzer Straße, den Maarpfad und den Fuhrweg grenzt, 16 bis 25 frei stehende Einfamilienhäuser, 22 bis 40 Doppelhaushälften, acht Reihenhäuser und etwa 45 Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau verwirklichen will, hat seit Jahrzehnten Erfahrung im Bereich des sozialen Wohnbaus. Peter Brings, Inhaber der Firma, betonte während der Sitzung, dass geförderter Wohnungsbau auf der Fläche möglich sei. „Allerdings sind die Fragen: Wie viel ist vor Ort verträglich? Wie viel ist bereits vorhanden? Für welche Personengruppen ist dieser geförderte Wohnungsbau gedacht? nicht unerheblich und die sollten im Laufe des weiteren Verfahrens geklärt werden.“

Bis das Projekt realisiert ist, wird es zwischen drei und vier Jahren dauern, weil nicht alle Gebäude gleichzeitig entstehen. Das Gebiet soll von außen über die Koblenzer Straße erschlossen werden. Aus diesem Grund soll die betroffene Straße in einem separaten Bebauungsplan (Ro 25) gesichert werden. Der Plan: Die Straße auf 9,05 Meter Breite auszubauen und mit einem beidseitigen Gehweg zu versehen. Mit großer Mehrheit und einer Enthaltung stimmten die Ausschussmitglieder über eine frühe Beteiligung der Öffentlichkeit und eine Einwohnerversammlung ab.

Allerdings wird Kritik an dem Projekt Ro 25 laut. Anwohner der betroffenen Straße monieren das künftige hohe Verkehrsaufkommen von Baufahrzeugen und Pkw. Sie wollen, dass die Zuwegung zum Neubaugebiet nicht ausschließlich über die Koblenzer Straße ermöglicht werden soll, sondern auch über den Fuhrweg und den Wirtschaftsweg.

Die weitere Variante wäre sogar über einen Wirtschaftsweg – auch über Teile des Weges, die nicht im Plangebiet liegen. Wenn es zu einer Bürgerbeteiligung kommt, stehen die Varianten nicht zur Debatte, weil die Ratsmitglieder während der Sitzung am 18. Februar 2016 einstimmig beschlossen haben, dass die Zufahrt für Fahrzeuge über die Koblenzer Straße erfolgt und dass es einen Rad- und Fußweg (4,5 Meter breit) gibt, der vom Fuhrweg abzweigt.

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