Politik befasst sich erneut mit dem Markt in Waldorf Rewe-Erweiterung rückt näher

BORNHEIM-WALDORF · Der geplanten Erweiterung des Rewe-Marktes in Waldorf steht offenbar nichts mehr im Weg. So steht in der ersten Novemberwoche das Thema erneut auf der Tagesordnung der Bornheimer Politik.

 Die Rewe-Filiale am Donnerbachweg in Waldorf soll modernisiert werden. In der kommenden Woche wird die Politik erneut darüber beraten.

Die Rewe-Filiale am Donnerbachweg in Waldorf soll modernisiert werden. In der kommenden Woche wird die Politik erneut darüber beraten.

Foto: Meurer

Sowohl der Ausschuss für Stadtentwicklung (4. November) als auch der Stadtrat (5. November) werden sich mit dem Anliegen beschäftigen - und, wie es aussieht, dem Vorhaben grünes Licht geben.

Wie berichtet, möchten die Verantwortlichen bei Rewe den 35 Jahre alten Markt am Donnerbachweg vergrößern und damit einhergehend modernisieren. Das vorhandene Gebäude soll abgerissen und durch einen größeren Laden ersetzt werden.

Statt der bisherigen 1100 Quadratmeter Verkaufsfläche (plus 60 Quadratmeter für Bäckerei und Lottoladen) sehen die Pläne einen Ausbau auf insgesamt 1700 Quadratmeter vor: 1560 Quadratmeter für den Supermarkt plus 140 Quadratmeter für Bäckerei und Lottogeschäft.

CDU und FDP hatten in der Juni-Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung allerdings interveniert. Maximal 1300 Quadratmeter Verkaufsfläche sollen es sein, hatten die Fraktionen damals mit Blick auf mögliche negative Auswirkungen für andere Supermärkte im nördlichen Vorgebirge gefordert. Ein zu großer Markt verzerre die Wettbewerbsbedingungen, hatte es von Union und Liberalen geheißen.

Kein Spielraum für eine Verkleinerung

Nach teils emotionaler Diskussion wurde im Juni eine Vertagung beschlossen. Über den Sommer sollte die Stadtverwaltung mit dem Investor über eine Reduzierung der geplanten Verkaufsfläche verhandeln.

Das Ergebnis der Gespräche ist seit geraumer Zeit bekannt: Mit Blick auf die Höhe der Investitionen sehe der Investor keinen Spielraum für eine Reduzierung der geplanten Größe, hatte die Verwaltung bereits im August mitgeteilt. Dem Wunsch der Politik nach mehr Parkplätzen könne man aber nachkommen. So stellt die Stadtverwaltung auch in den Unterlagen für die Sitzungen in der kommenden Woche fest: "Die Gesprächsergebnisse verursachen keine Veränderung der grundsätzlichen Planaussagen."

Hatten SPD, Linke, Grüne und ABB bereits über den Sommer ihre Zustimmung zu den Plänen hinsichtlich 1700 Quadratmeter signalisiert, sieht auch die CDU mittlerweile keine Bedenken mehr. In Gesprächen, die die Union mit dem Investor geführt habe, sei deutlich geworden, dass die geplante Größe notwendig sei, sagte die CDU-Fraktionsvorsitzende Petra Heller am Montag auf Anfrage des General-Anzeigers.

Zugleich betonte sie, dass man nie grundsätzlich gegen die Modernisierung des Geschäfts gewesen sei. "Das stand für uns nie infrage." Es sei lediglich um die Größe gegangen. Wenn aber auch mit Blick auf das Investitionsvolumen 1700 Quadratmeter notwendig seien, "dann soll es so sein", sagte Heller weiter. Sie kritisierte allerdings den Umgang der Stadtverwaltung mit dem Einzelhandelsstandort- und Zentrenkonzept aus dem Jahr 2011.

Wie sie ausführte, sehe das Konzept eine "Einstiegsgröße" von 1200 bis 1300 Quadratmeter Verkaufsfläche für Supermärkte vor. "An diesen Zahlen haben wir uns orientiert", führte Heller aus.

Wie sich die FDP nun in Sachen Rewe-Markt entscheiden wird, steht dem Fraktionsvorsitzenden Christian Koch zufolge noch nicht fest. "Wir haben mit allen Beteiligten gesprochen und alle Informationen vorliegen", sagte er gestern auf Anfrage. Am kommenden Montag wolle man innerhalb der Fraktion darüber beraten. Mit Blick auf die Vorlagen der Verwaltung zu den beiden Sitzungen merkte Koch allerdings an: "Unsere substanziellen Kritikpunkte wurden nicht berücksichtigt."

0 Der Ausschuss für Stadtentwicklung tagt am Mittwoch, 4. November, im Ratssaal des Rathauses, Rathausstraße 2. Beginn ist um 18 Uhr. Die Tagesordnungspunkte zum Rewe-Markt sind öffentlich. Der Stadtrat trifft sich einen Tag später, am Donnerstag, 5. November, an gleicher Stelle. Beginn ist ebenfalls um 18 Uhr. Auch dann wird über die Erweiterung des Rewe-Marktes öffentlich diskutiert.

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