Angebot für Kinder und Jugendliche in Bornheim Quatschen, Sport und immer ein offenes Ohr

Bornheim · Der Jugendbus der Rheinflanke stellt bei einem „Tag der offenen Schiebetür“ im Bornheimer Stadtgebiet sein Angebot vor.

 Laden zum "Tag der offenen Schiebetür" : Pia Strohmeyer und Nino Krauthäuser vor dem Jugendbus der RheinFlanke.

Laden zum "Tag der offenen Schiebetür" : Pia Strohmeyer und Nino Krauthäuser vor dem Jugendbus der RheinFlanke.

Foto: Sonja Weber

Donnerstag 16 Uhr, auf dem Schulhof der Herseler-Werth-Schule. Mit „Königsfrei“ – einer Mischung aus Versteck- und Fangspiel – vertreiben sich die Jungen und Mädchen die Zeit, bis pünktlich um 16.30 Uhr der Jugendbus der Rheinflanke anrollt.

Sofort stürmen die Kinder, mittlerweile sind es zwölf an der Zahl, zum Bus, um Pia Strohmeyer und Nino Krauthäuser zu begrüßen. Einigen reicht ein cooles „Hi“, andere begrüßen die Mitarbeiter der Rheinflanke – ein in Köln verorteter anerkannter Träger der Freien Jugendhilfe, der regelmäßige Angebote und Projekte der mobilen Jugendarbeit umsetzt – per Handschlag.

Angesichts der kühlen Temperaturen wollen es sich einige gleich im Bus gemütlich machen – denn der ist nicht nur mit einer Heizung, sondern auch mit einer Playstation ausgestattet. Aber nichts da: Erst mal packen Pia Strohmeyer und Nino Krauthäuser die Tischtennisschläger aus. „Wer spielt mit Rundlauf?“

In Hersel haben der 25-jährige Sozialarbeiter und die 37-jährige Diplom-Sportwissenschaftlerin eine treue Anhängerschaft – im Schnitt nehmen 15 Kinder im Alter zwischen acht und zwölf Jahren ihr Angebot wahr. Von montags bis freitags sind die beiden in Walberberg, Hemmerich, an der Europaschule Bornheim, in Sechtem und in Hersel anzutreffen und erreichen damit rund 150 Kinder und Jugendliche im Stadtgebiet.

„Wir sind eine Art rollender Jugendtreff“, bringt es Nino Krauthäuser auf den Punkt. Seit 2009 leistet der Jugendbus der Rheinflanke einen wichtigen Beitrag zur Jugendarbeit in Bornheim – und soll dies bis November 2018 weiterhin tun. Einem entsprechenden Beschlussentwurf stimmte der Jugendhilfeausschuss in seiner vergangenen Sitzung zu. 88 000 Euro stehen im Haushalt jährlich für das Angebot zur Verfügung.

Die Standorte des Busses wählen die Mitarbeiter in Absprache mit dem Jugendamt aus. Im Fall von Hersel, wo der Jugendbus nicht nur nachmittags an der Grundschule, sondern an einem anderen Tag zusätzlich abends auf dem Gelände des Fischervereins steht, konnte auf ein konkretes Problem reagiert werden.

Nachdem der Fischerverein bei der Stadt über Vandalismus geklagt hatte, kam die Idee auf, dort ein Angebot zu starten. Der Deal: Die Jugendlichen dürfen sich auf dem Gelände aufhalten und dort auch Strom nutzen – im Gegenzug sollen sie sich entsprechend verhalten. Tischtennis spielen ist bei dieser Zielgruppe eher nicht gefragt. „Hier sitzen wir oft einfach in großer Runde und quatschen“, berichtet Krauthäuser.

Jeder ist willkommen

Die mobile Jugendarbeit der Rheinflanke Bornheim wendet sich an Jugendliche und junge Erwachsene jedweder Herkunft, die ihre Freizeit draußen verbringen, sich auf Straßen und öffentlichen Plätzen treffen. Das Angebot kann ohne Vorbedingungen in Anspruch genommen werden. „Hier ist jeder willkommen, der sich an die Regeln hält“, erklärt Strohmeyer, wobei sie mit „Regeln“ einfach nur den respektvollen Umgang miteinander meint. „Wir sind keine Schule. Aber wenn einer beim Kartenspielen immer wieder nebenbei mit dem Handy hantiert, sagen wir dann schon: ,Das stört'!“

Grundsätzlich nutzt die Rheinflanke den Sport als soziales und interkulturelles Lernfeld. „Sport ist der Türöffner“, sind Strohmeyer und Krauthäuser, die seit einem Jahr als Team in Bornheim unterwegs sind, überzeugt. Im Kofferraum des umgebauten Mercedes Sprinter, der an kalten Tagen Platz für Gesellschaftsspiele bietet, finden sich deshalb jede Menge Bälle, Seile, Tischtennis-, Badminton- und Tennisschläger. Wasser und Obst stehen ebenfalls zur Verfügung.

Das Wichtigste aber ist ein offenes Ohr: „Schule, Ausbildung, Stress mit der Familie oder mit dem Freund, hier können die Kinder und Jugendlichen alles besprechen, was sie bewegt.“

Oftmals wissen Eltern gar nicht, dass ihre Kinder das Angebot des mobilen Jugendbusses nutzen. Nur selten schauen Mütter oder Väter gemeinsam mit ihren Kindern vorbei, um sich zu informieren, wo und mit wem der der Nachwuchs seine Freizeit verbringt.

Aus diesem Grund lädt der mobile Jugendbus vom 4. bis 8. April an allen Standorten zwischen 16 und 21 Uhr zum „Tag der offenen Schiebetür“ ein.

Bei Kaffee, Kuchen und Leckerem vom Grill geben die Rheinflanke-Mitarbeiter gerne Auskunft über Projekte und freuen sich auf interessante Gespräche.

Die Termine

Von Montag, 4. April, bis Freitag, 8. April, lädt die Rheinflanke Bornheim von 16 bis 21 Uhr zum „Tag der offenen Schiebetür“ ein:

Montag, 4. April: Walberberg, Grundschule Thomas-von-Quentel-Schule, Schulhof, Walburgisstraße 11-13

Dienstag, 5. April: Hemmerich, Alte Schule, Kreuzbergstraße

Mittwoch, 6. April: Bornheim, Europaschule, Schulhof,

Goethestraße 1

Donnerstag, 7. April: Sechtem, Weilerplatz

Freitag, 8. April: Hersel, Herseler-Werth-Schule, Schulhof,

Rheinstraße 166

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